GEGEN CHRISTLICHE FUNDAMENTALIST:INNEN UND RECHTE IDEOLOGIE // 16.09.2023 // 13 Uhr // Heumarkt

Feminismus in die Offensive

Was zur Hölle?! Am 16. September findet erstmals in Köln der „Marsch für das Leben“ statt. Unter dem Motto „Einzigartig. Leben wagen“ wollen christliche Fundamentalist:innen, Ultrakonservative, Abtreibungsgegner:innen, Burschenschaftler und Faschist:innen durch die Kölner Innenstadt laufen. Dieselben Akteure haben in den letzten Jahren versucht, ihre Märsche vor allem in Münster und Berlin zu etablieren. Dabei sind sie mitunter auf erfolgreiche Blockaden gestoßen. Nun wollen sie in Köln Fuß fassen. Mit ihrer als „Gebets- und Trauermarsch“ getarnten Demonstration wollen sie insbesondere gegen das Selbstbestimmungsrecht schwangerer Menschen hetzen. Sie propagieren reaktionäre Vorstellungen von Geschlecht, Sexualität und Familienleben: Queere Identitäten werden abgelehnt, Homosexualität und alle Formen des Begehrens abseits der heterosexuellen Zweierbeziehung verachtet. Sex soll ihrer Meinung nach vor allem der Fortpflanzung dienen und nur in der Ehe stattfinden. Abtreibung setzen sie mit Euthanasie gleich. 
Hinter dem Label der selbsternannten „Lebensschützer:innen“ steht ein Zusammenschluss aus diversen Organisationen der sogenannten „Lebensrechtsbewegung“. Diese wurde in vergangenen Jahren von Teilen der CDU/CSU, AfD und von bekennenden Rechtsextremen unterstützt. Auch das Erzbistum Köln ist tief in die Organisationsstruktur eingebunden. Internationale Vertreter dieser Bewegung nehmen Euthanasie- und Holocaustvergleiche vor. Aber auch die bundesdeutschen Märsche zeigten mit Mottos wie „Ja zum Leben – für ein Europa ohne Abtreibung und Euthanasie“, wofür sie stehen. 
Auch wenn sie sich mit ihrem diesjährigen Motto einen gemäßigteren Anstrich geben wollen, stehen das gleiche Weltbild und die gleiche Konsequenz für Betroffene ihrer „Lebensschutzmaßnahmen“ dahinter: Einschränkung der körperlichen Selbstbestimmung bezüglich der Gebärfähigkeit und Sterbehilfe und direkte Verbindungen oder Anschlussfähigkeit zu antisemitischer, rassistischer, nationalistischer, Frauen- und LGBTI*-feindlicher Ideologie.
Sie geben sich als familienfreundliche Lebensschützer:innen, fordern jedoch die Kontrolle über weibliche und queere Körper und nehmen damit bedrohte Lebensrealitäten und letztlich Tode billigend in Kauf. Sie spitzen den gesellschaftlich ohnehin prekären status quo selbstbestimmter Reproduktion ins Unerträgliche zu. Damit bilden sie eine Scharnierfunktion innerhalb des antifeministischen Rollbacks und des rechten Kulturkampfes. 
 
Dagegen stellen wir uns als Bündnis ProChoice Köln mit aller Entschlossenheit: Marsch für das Leben nerven, stören, verhindern! Für ein selbstbestimmtes Leben!

NEUER TERMIN: Vortrag zum Antifa Ost Verfahren mit dem EA Dresden

1. Februar 20 Uhr Alte Feuerwache (Großes Forum)

Seit bald einem Jahr wird in Dresden gegen vier Antifaschist*innen wegen Bildung einer kriminellen Vereinigung verhandelt. Der Vorwurf: sie sollen sich zusammen geschlossen und Nazis verprügelt haben. Die Beweislage? An einigen Stellen sehr dünn. Abgehörte Autos; unsaubere DNA-Spuren; Funkzellenabfragen; Nazis als Zeug*innen, ein durch die GBA unterschlagenes Alibi und ein Kronzeuge der seinen Wert noch beweisen muss.

Das Brimborium drum herum? Wirklich groß: Helikopterflug nach Karlsruhe für Lina; die Soko Linx wittert eine neue RAF; Verhandlung vor dem Staatsschutzsenat des OLG; Schweinecarrera vor dem Gerichtsgebäude.

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2 Jahre Hanau – noch immer keine Aufklärung

Am kommenden Samstag jährt sich der rassistische Mordanschlag von Hanau zum zweiten Mal. Wir rufen deshalb zusammen mit vielen weiteren Organisationen zu einer Demonstration am Samstag, den 19.2.2022, 13:00 Uhr Startpunkt Ebertplatz auf.

 

Vor zwei Jahren wurden in Hanau neun Menschen durch einen rassistischen Anschlag ermordet: Ferhat Unvar, Mercedes Kierpacz, Sedat Gürbüz, Gökhan Gültekin, Hamza Kurtović, Kaloyan Velkov, Vili Viorel Păun, Said Nesar Hashemi und Fatih Saraçoğlu. Weiterhin müssen wir zusehen, wie der Rassismus die Menschen spaltet und unsere gemeinsamen Sorgen und Probleme gegeneinander ausgespielt werden – ganz vorne dabei sind Medien und Politiker, wie Maaßen, Seehofer, Höcke, Weidel und viele mehr.
Mit dem offiziellen Ende des Ermittlungsverfahrens reiht sich Hanau in eine lange Reihe rechtsterroristischer Anschläge ein, die die Einzeltätertheorie weiterhin aufrecht halten sollen. Es soll also weiterhin gedacht werden, dass es kein rechtes Netzwerk gibt und das es sich immer um einzeln Personen handelt. Für uns ist das ein klares Zeichen, dass es erneut wir sind, die für eine lückenlose Aufklärung kämpfen müssen und auch kämpfen werden! Denn wie beim NSU und anderen Angriffen von Rechts in den letzten Jahrzehnten, haben wir gesehen, der Staat ist nicht an einer lückenlose Aufklärung interessiert. Stattdessen wurde der Rechte Terror geleugnet und Rechte Netzwerke wurden zum Teil mitaufgebaut und geschützt.

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Kein Vergeben Kein Vergessen! 10 Jahre Aufdeckung des NSU & noch immer keine Aufklärung!

04. November 18:00 Demo Köln Wiener Platz

Zusätzlich zur Kölner Demo organisieren wir eine Anreise zur zentralen Demo in Zwickau am 06. November, schaut hier für weitere Infos.

Von 2000 bis 2007 wurden 10 Menschen aus rassistischen Motiven brutal ermordet. Zuerst wurde den Opfern kriminelle Machenschaften vorgeworfen, bis im Jahre 2011 das Bekennervideo des NSU (Nationalsozialistischer Untergrund) veröffentlicht wurde. Bis dahin wurden die Opfer von den Medien und Ermittlungsbehörden als Schuldige dargestellt. Von Anfang an wurden die Familien und Hinterbliebenen mit den beschämenden Fahndungsmaßnahmen der Polizei schikaniert und kriminalisiert. Rassistische Begriffe, wie „Dönermorde“, waren tagtäglich in den Schlagzeilen. Die Opfer wurden zu Tätern gemacht, die eigentlichen Täter wurden geschützt. Auch für den Nagelbombenanschlag auf die Kölner Keupstraße und die zwei Sprengstoffanschläge in Köln und Nürnberg ist der NSU verantwortlich.

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