Arbeit – Selbstbestimmung – Gewalt: Aspekte der patriarchalen Unterdrückung // Veranstaltungsreihe in der Trinkgenoss:in

Ort:
Trink:Genossin Subbelratherstr. 254
Zeit:
18.02.2024 Arbeit
25.02.2024 Selbstbestimmung
03.03.2024 Gewalt
jeweils von 16-18 Uhr mit anschließender Bar

Im Rahmen des diesjährigen feministischen Kampftages organisieren wir eine dreiteilige Veranstaltungsreihe der etwas anderen Art. Diesmal möchten wir nicht nur informieren, sondern uns gemeinsam mit euch in lebhaften Diskussionsrunden über feministische Problematiken austauschen.
An jedem Sonntagnachmittag erwartet euch jeweils ein kurzer Input zu den Themen Arbeit, Selbstbestimmung, Gewalt. Im Anschluss laden wir euch herzlich ein, in entspannter Atmosphäre und mit Hilfe von Leitfragen mit uns zu diskutieren. Hier ist ein kurzer Überblick zu den Themenschwerpunkten:

Arbeit: Wie ihr im Kontext des Pflegestreiks mitbekommen habt, leisten Frauen immer noch den Großteil entlohnter und vor allem unentlohnter Sorge-Arbeit unter prekären und rassifizierenden Bedingungen. Welche historischen Hintergründe hat dies und wie wird es ideologisch legitimiert?
Selbstbestimmung: Die Einschränkung sexueller und reproduktiver Selbstbestimmung, also beispielsweise die freie Entscheidung für eine Abtreibung oder die Wahl der geschlechtlichen Identität, steht permanent auf der Agenda konservativer und rechter Akteure und wird gerade im Zuge des Rechtsrucks vermehrt verschärft. Welche Rolle spielt die Verfügungsgewalt über reproduktive Rechte von Frauen ideologisch und materiell im Kapitalismus?
Gewalt:Immer noch leiden Frauen und Queers an physischer und psychischer Gewalt in ihren privaten Beziehungen und innerhalb öffentlicher Politik, die bis hin zu Femiziden reicht. Wie produziert die patriarchale Logik Gewalt, und welche Verbindung besteht zu den materiellen Verhältnissen?

Wir möchten mit unserer Veranstaltungsreihe die Zusammenhänge unserer feministischen Kämpfe verdeutlichen, uns über die theoretischen Hintergründe eines solidarischen Feminismus verständigen und uns vernetzen.
Kommt gerne dazu und bringt euch mit euren Fragen, Ideen oder Erklärungsansätzen ein.
Für Getränke und Snacks ist gesorgt. Bringt eure Freund:innen und Familie mit – wir freuen uns auf euch!

Nicht zynisch werden! Ein Debattenbeitrag zu den antifaschistischen Großprotesten und was sie für das Wahljahr 2024 bedeuten (könnten)

Am vergangenen Wochenende sind in ganz Deutschland über eine Millionen Menschen auf die Straße gegangen um gegen die AfD zu demonstrieren. Ausschlaggebend war eine Recherche von Correctiv.org die Informationen zu einem Stelldichein der besonderen Art geleaked haben: in der Nähe von Potsdam trafen sich AfD Funktionäre mit militanten Neonazis, Werteunionler und Vertreter der berüchtigten reaktionärsten Kapitalfraktionen, um Pläne für Massenabschiebungen und Deportationen zu diskutieren.

 Von AfD-Verbot bis zu finanziellen Sanktionen gegen die Partei: Die Forderungen der antifaschistischen Proteste sind so divers, wie ihre Zusammensetzung selbst. Die organisatorische Struktur der Demonstrationen variiert je nach Städten von Parteiveranstaltungen bis Zivilgesellschaft deutlich. Trotz aller Widersprüchlichkeiten transportiert eine solche Bewegung Hoffnung in einer politisch verzweifelten Lage.
 
Schon jetzt nutzt die Ampelregierung die Proteste um ihre bröckelnden Zustimmungswerte zu sanieren und sich auf die Seite des Antifaschismus zu schlagen. Ein neuer „Aufstand der Anständigen“ soll her, der seinem historischen Vorbild von 2000 vor allem in einem gleicht: Während die Zivilgesellschaft gegen die Faschisten in Stellung gebracht werden soll, führt die sozialliberale Regierung den Kahlschlag aus. Während Vertreter*innen der Ampel die Demonstrationen in einigen Städten besuchten, verabschiedete die Regierung eine drastische Zuspitzung der Abschiebepolitik. Der feuchte Traum der faschistischen Konspiration von einer „Remigration“, die Regierung macht ihn wahr.
 
Für uns ist klar: An der Stärke der AfD trägt die Regierung mindestens Mitschuld. Eine Politik der Schuldenbremse, die noch jede Kita auf dem Land dem Diktat der Nutzbarkeit unterwirft und im Zweifel für den „ausgeglichenen“ Haushalt über die Klinge springen lässt, eine Politik die 100 Milliarden für Rüstung investiert, aber Krankenhäuser kaputtspart, eine Politik, die Hartz IV in Bürgergeld umtauft und diese Maßnahme als Sozialpolitik verkauft richtet realen Schaden an. 
 
Die AfD ist in der Lage, diese klassenpolitischen Zurichtungen der Ampelregierung in Kulturkämpfe zu übersetzen und auf diesem Feld macht sie bekanntlich jeden Stich. Während die Regierung einen sozialen Angriff nach dem Nächsten auf die Lohnabhängigen fährt, löst die AfD zwar keines der Probleme, kanalisiert sie aber in Wut gegen alles, was die relativen Privilegien des weißen, männlichen deutschen Mittelstandes zu bedrohen scheint: Frauenquoten, Klimapolitik, Migration, usw. Die Politik, welche die Lebensbedingungen der Menschen real verschlechtert, wird davon nicht angerührt.
 
Wer der AfD schaden will, wird es auch in Zukunft nicht leicht haben. Denn es reicht nicht, die Faschisten anzugreifen. Es muss klar werden, dass es eine Politik gibt, die in Krisenzeiten den Faschismus als Option mit sich führt. Diese Politik der strukturellen Verelendung gilt unser Kampf auch 2024. Eine antifaschistische Bewegung der gegenüber selbst Friedrich Merz Sympathien äußert, wird sich zwischen Wirkmacht und universeller Anschlussfähigkeit entscheiden müssen. Mit den Akteuren des Rechtsrucks ist gegen die Faschisten kein Punkt zu gewinnen. 
Insbesondere im Wahljahr 2024 sind die Großproteste gegen die Faschisierung eine wichtige Entwicklung, die uns Mut macht. Jetzt ist es nötig mit ihnen einen Gegenpol zu schaffen, der sich gegen die Politik des autoritären Liberalismus der bürgerlichen Parteien wehrt und gleichzeitig um die drohende Zuspitzung dieser Scheiße durch die AfD weiß. Unser Antifaschismus darf nicht dazu dienen, der Ampel über ihr Umfragetief hinweg zu helfen. Gegen die Politik Verelendung durch die Ampelregierung und den Faschismus der AfD!
Unsere Antwort ist ein unversöhnlicher Antifaschismus und Klassenkampf: Solidarity Forever!

Communize Care – Wege aus der Krise der Reproduktion! Vortrag mit eklat Münster am 5.4. Uni Köln

05.04.2023 @ 19:30 Uhr Hörsaal XII Uni Köln

Welche Rolle spielt Reproduktions- und Carearbeit im Kapitalismus? Was bedeutet eigentlich die Ökonomisierung des Gesundheitswesens? Was sind Global Care Chains und wie verbinden sich Neokolonialismus und die kapitalistische Abwertung von Sorgearbeit? Warum wird Carearbeit in den meisten Fällen überhaupt nicht entlohnt und wie könnte Pflege in einer besseren Welt aussehen?
Diese und weitere Fragen sollen im Vortrag “Communize Care – Wege aus der Krise der Reproduktion” beantwortet werden. Außerdem stellt sich für uns die Frage, welche Rolle die (radikale) Linke in Arbeitskämpfen im Care-Sektor einnehmen kann. Hierzu schildern die Genoss:innen von Eklat ihre Erfahrungen, die sie am Uniklinikum in Münster während des 77-Tage langen Streiks sammeln konnten. Denn die vergangenen Erfolge der Arbeitskämpfe in NRW und der Berliner Krankenhausbewegung, wie auch aktuelle und künftige Entlastungskämpfe wie zum Beispiel in Marburg und Gießen unterstreichen die Notwendigkeit einer Unterstützung politischer Kämpfe im deutschen Pflegesektor.

KAPITALISMUS RAUS AUS DER KLINIK – GESUNDHEITSWESEN VERGESELLSCHAFTEN

Aufruf zur Beteiligung am Demo-Block auf der ver.di- Demonstration am 7.Mai 2022 in Düsseldorf

Die Beschäftigten der nordrhein-westfälischen Universitätskliniken streiten für bessere Arbeitsbedingungen und fordern einen Tarifvertrag Entlastung. Insgesamt sind sechs Unikliniken am Start: Aachen, Bonn, Düsseldorf, Essen, Köln und Münster. Diese befinden sich seit Monaten in Auseinandersetzungen mit Politik und Chefs. Ihnen geht es um Entlastung, eine bessere Patient*innenversorgung, mehr Geld und ein Ende der Profitlogik im Gesundheitswesen.

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WHO CARES? Sorgearbeit feministisch organisieren!

8.MÄRZ FEMINISTISCHER KAMPFTAG / EBERTPLATZ 17 UHR
KOMMT IN UNSEREN ALL-GENDER BLOCK

Weltweit übernehmen FLINTA* (Frauen, Lesben, inter, trans, nicht-binäre und agender Personen) 75 Prozent der unbezahlten Sorge-Arbeit. Denn reproduktive Tätigkeiten sind meist solche, bei denen kein Arbeitslohn bezahlt wird und das Sich-Kümmern im Vordergrund steht, wie beispielsweise Kindererziehung, Hausarbeit, die Pflege von Angehörigen oder andere emotionale Arbeit.

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