Keine Zukunft ist auch keine Lösung! Input und Diskussion

conference_plakatKeine Zukunft ist auch keine Lösung!
Digitalisierung und Kommunismus – eine Einführung mit TOP B3RLIN

Mittwoch, 9. November 19:00 – 21:00 | LC 36 (Ludolph-Camphausen-Straße 36)

Wir könnten uns als Linke ja mal wieder mit Technologie beschäftigen: Web 2.0 ist längst Geschichte und wir Linken sind meistens noch immer eher so Windows 98. Dabei haben viele Bereiche unseres Lebens mit digitalen Technologien zu tun. Eigentlich fast alle. Von Facebook bis Blutzuckerspiegelmessung und von Online-Versand bis Vorratsdatenspeicherung, vom Self-Service im Supermarkt bis zum Roboterarm bei Daimler, von Netflix über Parship bis zur Online-Plattform der Agentur für Arbeit – ob wir wollen oder nicht, kaum ein Lebensbereich, der nicht digitalisiert, ausgewertet, umgekrempelt, neugebaut wird. Statt damit aber der Utopie eines freieren Leben näherzukommen, wie uns die Propheten des Silicon Valley noch immer zurufen, bleibt die Welt, in der wir leben, eine der Gängelung und des Arbeitszwangs, der verschärften Kontrolle und unerbittlichen Selbstoptimierung. Wetten auf die Gewinnträchtigkeit der Zukunft werden in Echtzeit verwaltet und in die Gegenwart implementiert – das Kapital zirkuliert schneller und dringt zugleich bis in die scheinbar intimsten Bereiche unserer Existenz ein.

Ein Zurück gibt es allerdings nicht, schon allein deshalb, weil auch das Gestern für die Allermeisten ziemlich scheiße war: Keine Zukunft ist eben auch keine Lösung. Es gibt aber auch deshalb kein Zurück, weil wir die andere Welt nur ausgehend von der Welt, in der wir leben und miteinander interagieren, überhaupt erringen und errichten können: Sie gilt es zu verstehen. Zur Vorbereitung auf Reproduce(future) – 4. ums Ganze! Kongress, der vom 24.- 26. November in Hamburg stattfindet, wollen wir an Beispielen zeigen, wie und wo alte Spannungen und Widersprüche des Kapitalismus sich durch die Techniken des Digitalen reproduzieren.

Und wir wollen mit Euch diskutieren, wo eine kommunistische Kritik ansetzen muss, wie wir mit ihr endlich die Maschinen – und damit uns – vom Kapitalismus befreien können.

…umsGanze! Kongress 2013

POLITIK IN DER KRISE «Denn sie wissen nicht: Was tun?»

5.-7. Juli 2013
Technische Universität Berlin

Erste Programmübersicht [Stand: 18. Juni 2013]

Auf dem dritte Kongress des …umsGanze!-Bündnisses wollen wir mit Dir und Genoss*innen aus anderen Län­dern über die Transformation von Kapitalismus, Staatlichkeit und Politik in der Krise diskutieren. Wie können wir diese Ordnung kippen? Und warum macht sie es uns so schwer?

Überall in Europa kämpfen Lohnabhängige, Arbeitslose und Menschen in Ausbildung gegen die Austeritäts­politik der EU. Auf Straßen und Plätzen experimentieren sie mit direkter Demokratie und streiten über neue Modelle solidarischer Ökonomie. Selbst in Deutschland werden Risse im System sichtbar – durch stadtpoliti­sche Kämpfe, durch den Widerstand von Geflüchteten, durch Krisenproteste und Versuche sie zu kriminali­sieren. Doch auch linke Politik und antikapitalisti­sche Kritik stecken in der Krise. Zwar haben sich die Zukunftsversprechen des Neoliberalismus und des Nationalstaats erledigt. Aber echte Alternativen scheinen noch viel utopischer. Die EU wankt, und kann doch problem­los ihre marktradikale Regierungslogik durchset­zen. Die Illusion eines staatlich gezähmten Kapitalismus mit menschlichem Antlitz hat Konjunktur. Rassismus und Sozialchauvinis­mus stehen in voller Blüte, reaktionäre Krisendeutungen sind weit verbreitet, traditionelle Geschlechterrollen erleben eine Renaissance. Weiterlesen

…umsGanze!-Kongress

Zugtreffpunkt aus Köln zur gemeinsamen Anreise: Freitag 3.12.2010 15:30 Hbf. Vordereingang
Anfang Dezember steigt an der Ruhr-Uni Bochum der zweite Kongress des umsGanze!-Bündnisses. Hier findet ihr alle wichtigen Infos und das aktualisierte Pro­gramm. Gerade jetzt, wo Staat und Bürger_innen reaktionär aufdrehen, wollen wir uns Zeit nehmen und über grundsätzliche Fragen diskutieren. Es geht um Arbeit und Krise, also um die Wurzeln gesellschaftlicher Herrschaft und Ohnmacht im Kapitalismus. Und dabei natürlich auch um die aktuelle Konjunktur rassistischer und chauvinistischer Krisenverarbeitung. Von Freitag bis Sonntag gibt es non­stop Podiumsdiskussionen, Workshops, Le­sungen und Screenings. Wir konnten viele interessante Referent_innen gewinnen, und auch die umsGanze!-Gruppen legen sich ins Zeug. Wir sehen uns in Bochum! Weiterlesen

20.11: Kapitalismus Kaputt?

Die vierte Veranstaltung der Reihe „Krise & Nationalismus“ steht an:
Kapitalismus Kaputt?mit: Tomasz Konicz (lunapark21, Krisis) Innerhalb der Linken besteht Konsens darin, dass das deutsche Kapital seine aggressive Expansionsstrategie durch eine erfolgreiche Intensivierung des „Klassenkampfes von oben“ innerhalb der BRD verwirklicht. Die Lohnabhängigen in der BRD mussten sich die Weltmeisterschaft der deutschen Exportindustrie durch beständiges Gürtel-enger-schnallen vom Munde absparen. Eher selten wird hingegen innerhalb der Linken thematisiert, dass der Kapitalismus nur noch „auf Pump“ funktioniert und dass das kapitalistische Weltsystem bis zum Krisenausbruch von zahlreichen, beständig an Umfang zunehmenden Defizitkreisläufen gekennzeichnet war. Der »südeuropäische« Defizitkreislauf in der Euro-Zone war keineswegs einzigartig oder gar der größte seiner Art. Auch in Osteuropa blühte beispielsweise bis zum Ausbruch der Weltwirtschaftskrise eine Defizitkonjunktur. Als ein lukrativer Absatzmarkt für die deutsche Exportindustrie wuchsen zugleich die Schuldenberge der Osteuropäer bei westlichen Kreditinstituten. Der Aufprall in der Rezession fiel bekanntlich in Osteuropa umso härter aus. Weiterlesen

Kongress Warm-Up in Bochum

Die Genoss_Innen von der Kommunistischen Gruppe Bochum veranstalten im Vorfeld des zweiten …umsGanze!-Kongresses zwei Veranstaltungen, die euch schon vorm Kongress die Möglichkeit bieten die Waffen der Kritik warm zuschleifen.

„Kleine Einführung in die Kritik der politischen Ökonomie“

“Er ist vernünftig, jeder versteht ihn. Er ist leicht.” schrieb Bertolt Brecht im “Lob des Kommunismus” über eben diesen. An dem Vernünftig besteht sicherlich kein Zweifel, mit dem leicht ist es aber oft so eine Sache. Diese Einführung soll hier Abhilfe schaffen. Grundlegend und verständlich wird ein Überblick über die Marxsche Kritik der politischen Ökonomie gegeben und unter anderem aufgezeigt, was es denn mit dem Kapital- und Warenfetisch auf sich hat und wie der Mehrwert in das G – W – G’ kommt.“

DI, 16.11.2010 | 19 Uhr | SZ Bochum

Crisis in Greece: Ursachen – Reaktionen – Perspektiven?

Die Weltwirtschaftskrise der letzten Jahre fand ihren brisantesten Ausdruck in der Staatsverschuldungskrise Griechenlands: Sie traf einenwirtschaftlich und gesellschaftlich krisenhaften Staat, führte ihn zumbeinahen Staatsbankrott und zu einem 750 Milliarden schweren “Rettungsschirm” aus der E.U. Der Staat verwandelte sich innerhalb von Wochen in ein Experimentierfeld einer neuen “Schockpolitik”: Unter dem Diktat der E.U. und I.W.F. setzt die griechische Regierung auf einenormes Sparprogramm um die “Ausquetschmaschinerie” der Bevölkerung im Gang zu setzen. Über die reelen Ursachen reden dennoch wenige: Wie hat sich die griechische Wirtschaft seit dem Eintritt in die E.U. entwickeltund was bedeutete der Beitritt in die Eurozone? Warum traf die Krisegrade Griechenland?

Die staatlichen Krisenmaßnahmen blieben nicht unbeantwortet. DieKrisenproteste gegen die Sparmaßnahmen der Regierung entwickelten sich im letzten Frühjahr kurzzeitig zu einer Massenbewegung. Die von den sozialdemokratisch Gewerkschaften beeinfußten Streikdemos und diezahlreichen kreativen Aktionen von Lohnabhängigen erreichten die größte Mobilisierung seit dem Ende der Militärdidaktur und eröffneten europaweit Perspektiven und Diskussionen über einen möglichen heißen Herbst. Welche Perspektiven ergaben und ergeben sich in den Auseinandersetzungen mit der Vermittlung und Legitimierung derKrisenmaßnahmen. Ist der erwartete heiße Herbst eingetroffen? Washindert einen staatskritischen Protest? Und was sollte vielleicht für uns hier in der BRD effektive Solidarität heißen?

Mike Morrelli vom Antifa AK Köln geht erstmal auf die Ursachen und die Entwicklung der Staatsverschuldungskrise Griechenlands ein. Dabei wird die spezielle Lage der griechischen Wirtschaft und Gesellschaft erklärt. Dann zeichnet er die Reaktionen gegen den Sozialabbau und den Aufbruchantiautoritärer Aktionsformen in Griechenland nach und kritisiert die staatsaffirmativen und nationalistischen Positionen in der griechischenund deutschen Linken. Daraus ergibt sich eine aktuelle Einschätzung der Lage im “Krisenland” und welche mögliche Folgen und Perspektiven sichergeben.

DO, 25.11.2010 | 19 Uhr | SZ Bochum