09.01: Pegida NRW entgegentreten!

Eure Festung ist kein Paradies

Gegen den Alltag von Rassismus, Sexismus und Abschottung

Die massiven, sexualisierten Übergriffe im Zusammenhang mit den Raubdelikten an Silvester werden teilweise weit über die BRD hinaus in Medien und Politik thematisiert. Diese Übergriffe sind uneingeschränkt zu verurteilen. Sexualisierte Gewalt gegen Frauen ist jedoch, anders als die Medienberichte suggerieren, in der BRD auf der Tagesordnung. Keinesfalls bilden die Übergriffe in der Silvesternacht eine Ausnahme in der patriarchalen Kontinuität, auch nicht in Köln. Es ist erschreckend, dass Übergriffe derartig geballt im öffentlichen Raum stattfinden. Zu betrachten ist jedoch auch die Passivität der anderen Anwesenden. Sie zeigt einmal mehr deutlich, dass Gewalt an Frauen als normal, oder nicht vermeidbar angesehen wird.
Diejenigen, die nun am lautesten nach dem Schutz für Frauen schreien, ignorieren Gewalt gegen Frauen, wenn sie diese nicht ethnisieren und „Nordafrikanern und Arabern“ zuschieben können. Oftmals wehren sich eben die, die nun die Beschützer von Frauen geben, entschieden gegen deren basalste Rechte. Dazu zählen das Recht auf gleiche Entlohnung, das Recht über ihren eigenen Körper zu bestimmen, wenn es um Schwangerschaftsabbruch geht, oder die Beschränkung der Frau auf die Mutterrolle.

Entlarvend für die selbsternannten Frauenrechtler_innen ist auch die alte Forderung, auf die sich alle Sexisten einigen können, die vorgeben, Frauen vor Übergriffen zu schützen: Frauen möchten doch das Verhalten unterlassen, das Vergewaltiger ermutige. Oberbürgermeisterin Henriette Reker (CDU) forderte diese Woche, Frauen sollten eine Armlänge Abstand zu Männern halten, um Übergriffen aus dem Weg zu gehen. Dies schiebt den Opfern eine Mitschuld an der Tat zu. Eine unerträglich sexistische Position- insbesondere, weil sie sich als Unterstützung ausgibt. Continue reading

Solidarität muss politisch werden!

Auf die Straße in Frankfurt, Köln & überall

Tagtäglich kommen Tausende Menschen nach Deutschland – trotz Frontex, militarisierten Grenzen und verschärftem Asylrecht. Das ist erstmal ein Grund zum Feiern. Auch cool: Eine überraschend große Anzahl von Menschen engagiert sich hierzulande momentan aktiv in der Solidarität mit Geflüchteten. Also doch noch ein Sommermärchen dieses Jahr? Leider nicht. Denn klar ist jetzt schon, dass die aktuelle Situation nur das Ergebnis einer Krise des menschenverachtenden Grenzregimes ist – an dessen Reparatur ausgerechnet von Seiten jener Politiker*innen bereits fieberhaft gearbeitet wird, die sich gerade als »helles Deutschland« inszenieren. Mehr noch: die Dreistigkeit, mit der dieser Staat und sein Personal die Ergebnisse ihrer Schweinereien zu Anlässen deutscher Hilfsbereitschaft umdichten und versuchen die Dividende der praktischen Solidaritätsarbeit einzustreichen, kann einen immer wieder fassungslos machen. Gerade erst hatte die brutale Flüchtlingsabwehr im Mittelmeer und die soziale Zerstörung Südeuropas durch das Spardiktat zumindest im Ausland klar gemacht, dass der deutsche Hegemon in Europa wirklich alles dafür tut, damit die Sanierung des europäischen Kapitalismus zu Lasten der Schwächsten geschieht – da geht Deutschland schon wieder in die PR-Offensive. Continue reading

Aufruf gegen die Neuauflage von „HoGeSa“ in Köln im Oktober 2015

Was tun wenns brennt Plakat

Plakat (gibts bald auch gedruckt)

Zwischen Januar und August 2015 wurde nahezu täglich in der BRD ein Anschlag auf ein Flüchtlingsheim verübt. „Pegida“ und „HoGeSa“ haben den Grundstein für die größte Welle rassistischer Gewalt seit der „Wiedervereinigung“ gelegt. Ende Oktober 2015 will HoGeSa zurück nach Köln kommen. Kommt nach Köln und verhindert den Aufmarsch. Die Verteidigung gegen den rechten Mob bedeutet den Angriff auf die Verhältnisse!

 

Was tun wenn’s brennt?!
Mit dem rassistischen Normalzustand brechen

Aufruf des Antifa AK Köln gegen die Neuauflage von „HoGeSa“ in Köln im Oktober 2015

Unterstützer_innen

Zwischen Januar und August 2015 wurde nahezu täglich in der Bundesrepublik Deutschland ein Anschlag auf ein Flüchtlingsheim verübt. Dieser Satz steht für sich allein. Es muss kein Aufruf mehr folgen, um zu handeln. Dieser Fakt ist eine Illustration der absoluten Notwendigkeit, die Zustände, die ihn hervorbringen, aufzuheben.
Die Bürgerkriege des Nahen Osten erzeugen Fluchtbewegungen, die Tausende das Leben kosten. Sie gehen auch auf geo-strategische Interventionen europäischer Staaten zurück. Continue reading

22.4. Stoppt das Morden an Europas Mauern!

Kundgebung: 22. April, 17:30 Uhr Domplatte, Köln

Kurzaufruf des Antifa AK

Mit Entsetzen und Trauer blicken wir in diesen Tagen auf die mehr als tausend neuen Toten in Europas größten Friedhof, dem Mittelmeer. Wut erfüllt uns beim Gedanken an Frontex, der institutionalisierten Mörderbande der EU, die Tag für Tag flüchtende Menschen auf hoher See in den Tod treibt.

Während europaweit Politiker*innen systematisch „Schlepperbanden“ für das strukturelle Elend verantwortlich machen wollen, gilt es das Übel der Abschottung mit seinen tödlichen Folgen endlich an der Wurzel zu packen: Das kalkulierte Massaker, der in Kauf genommene Massenmord sind Außeneinsatz und der hässlichste Ausdruck jener Politik, die auch die BRD mit Dublin 2, Asylrechtsverschärfungen und Aktionen wie „Mos Maiorum“ im Inneren organisiert. Repression und Produktion von Angst: auf das sich niemand traut auch nur daran zu denken, „illegal“ nach Europa zu fliehen.

Doch Hunger, Vertreibung und Krieg – systematisch von europäischem Boden mitproduziert – wirken stärker als das offene Meer und Zäune. Den Zusammenhang von globaler kapitalistischer Ausbeutungs- sowie Zerstörungswut und Flucht aus den am schlimmsten betroffenen Gebieten in für sichere befundene Gebiete im Westen bringt ein Ausdruck aus dem refugee strike in Berlin auf den Punkt: „We are here because you destroy our countries“.

Durch Anteilnahme an diesem Staat und unserer Untätigkeit, mal offen mal versteckt, haben wir mit dem Unrecht direkt zu tun. Die Augen vor dem Sterben im Mittelmeer zu verschließen ist nichts anderes als Beihilfe zum Mord.

Für die diejenigen, die es hierhin schaffen, ist das Problem noch lange nicht gelöst, sie werden von rassistischen Institutionen aber auch Mobilisierungen auf der Straße betroffen und angegriffen; in jüngster Zeit von jenen Reaktionären von HoGeSa und Pegida, die eine offene Gesellschaft völlig unverblümt im Keim bekämpfen wollen.

Die mörderische Flüchtlingspolitik Europas und der BRD fußt auf dem Prinzip der Inwertsetzung und Nützlichkeit von Menschen. Die Folgen sind grauenhaft und werden es bleiben, wenn nicht grundlegend etwas geändert wird, oder sich der bürgerliche Staat nicht an seine eigenen Regeln hält. Dann wird Europa, zynischerweiseweise Friedensnobelpreisträger, immer mehr Menschen auf dem Gewissen haben. Das dürfen wir nicht zulassen.

Die einzige kriminelle Schlepperbande ist und bleibt die Bundespolizei!

Am 22.April auf die Straße:

Fähren statt Frontex!
Fight Fortress Europe!

Zum Weiterlesen:

Aufruf zum Frauen*kampftag (8. März 2015)

Aufruf und Diskussionsstand des Antifa AK Köln:

There is an alternatve!

Patriarchat und Heteronormativität bilden ein Schweinesystem, dass es abzuschaffen gilt

Der Feminismus ist vorbei. Das sagen zumindest in Deutschland politische Akteure, Publizist*Innen und gesellschaftliche Randgruppen wie Spiegel Online Kommentatoren. Dies steht im Widerspruch zu den zahlreichen feministischen und antisexistischen Kämpfen in Europa, und denen, die im Rahmen von Befreiungsbewegungen wie in der Türkei, Ägypten oder Tunesien geführt werden.

So gibt es doch zahllose Aspekte, die diese Gesellschaft gerade aus feministischer Perspektive zum Schweinesystem machen.
Diese Kämpfe, wie auch die Strukturen gegen die sie sich richten sind nur nicht immer für alle sichtbar, und nicht alle besitzen die Empathie oder Bereitschaft diese zu sehen. Es gibt auch Kräfte, die solche Kämpfe aktiv behindern und feministischer Theorie und Praxis feindselig gegenüber stehen. Eine solche Haltung gilt es von linksradikaler Seite als reaktionär und antifeministisch zu kritisieren und zurückzudrängen. Continue reading