Cologne goes Bremen

Bustickets zur Demonstration „Kein Tag für die Nation! Kein Tag für Deutschland!“ am 2. Oktober in Bremen

Das »…ums Ganze!«-Bündnis ruft gemeinsam mit dem »Bündnis gegen den 3. Oktober 2010 in Bremen« dazu auf, sich dem kollektiven Freudentaumel entgegen zu stellen.

Bustickets (20€) aus Köln zur Demonstration „Kein Tag für die Nation! Kein  Tag für Deutschland!“ können vor und nach der Podiumsdiskussion am 25. September gekauft werden oder über: bus [ @ ] antifa-ak.org reserviert werden.

Mehr Infos und Mobi:

Straßen aus Zucker #4 | Aufruf von UG und der BA Bremen | Lokalberichte zu den geplanten Gegenprotesten

Mobi-Jingle (gemacht von Antifaschistischen Aktion Hannover)
[audio:https://antifa-ak.org/wp-content/uploads/2010/09/aah_02.mp3]

Straßen aus Zucker #4 erschienen


Die vierte Nummer der “Straßen aus Zucker” ist eine Sonder- und Kooperationsausgabe gegen den „Tag der Deutschen Einheit“ 2010 und den offiziellen Feierlichkeiten in Bremen. Hierfür haben sich im Redaktionsteam neben T.O.P. B3rlin und communisme sucré auch Gruppen von „Junge Linke gegen Kapital und Nation“ aus Berlin, Hannover, London und Bremen zusammengefunden. Neben Texten zum Schwerpunkt Nation und Deutsche Einheit enthält die Zeitung ein Interview mit Dirk von Lowtzow (Tocotronic) sowie verschiedene Statemts von Musik- bzw Bandprojekten zur Frage “stolz auf Deutschland?”.

Ihr findet die Hefte ab sofort in den einschlägigen Locations in Köln und natürlich auch online als PDF.

Nationalismustaumel in Krisenzeiten

25.09.10 | 19:30 Uhr | Alte Feuerwache (Melchiorstr. 3, Nähe Ebertplatz)

im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Krise und Nationalismus“ des AK Antifa Köln

Podiumsdiskussion mit Rainer Trampert, TOP B3RLIN & associazione delle talpe (Bremen)
Am 3. Oktober inszeniert die Stadt Bremen das alljährliche „Einheitsspektakel“ unter dem Motto „20 Jahre grenzenlos“. Damit ist natürlich nicht das Ende des mörderischen Frontex-Regime im Mittelmeer, noch die Staatsgrenzen der BRD gemeint, sondern das vielgepriesene „Gefühl einer neu gewonnenen Freiheit“ seit der Eingliederung der ehem. DDR in den Herrschaftsbereich der BRD. Dabei hat sich der Nationalbezug Deutschlands gegenüber der Anfangsphase der Berliner Republik verändert. Beherrschten damals Pogrome, rassistische Innenpolitik und ethnisierende Außenpolitik das Bild, dominieren heute der deutsche Gestus von Gedenken und Mahnen, der von den Medien als „endlich normaler Patriotismus“ aufgebauschte Pop- und Partynationalismus in WM und Popkultur, die Debatten um die Möglichkeiten einer multi- vor leitkulturellen Integration von Migrant_innen und die Einbindung Deutschlands in die EU sowie internationale außenpolitische Staatenbündnisse. Weiter….

Etwas bessers als die Nation

Am 3. Oktober 2010 feiert die Berliner Republik ihren 20. Geburtstag. Nach dem 60. Jubiläum des Grundgesetzes und 20 Jahren Mauerfall steigt in diesem Jahr der runde ‘Tag der Deutschen Einheit’ in Bremen.

Gefeiert wird – ja, was eigentlich? Offiziell soll der freiheitlichen Selbstbestimmung der Deutschen in ihrer „sozialen Marktwirtschaft“ gedacht werden. Praktisch erwartet uns ein mühevoll inszeniertes Trauerspiel, das längst ausgelutschte Wiederholungen wiederholt, “Zeitzeugen” inclusive. Ursprünglich war geplant, eine Mauer aus weißen Laken zu errichten, die gemeinschaftlich bemalt und anschließend symbolisch eingerissen werden sollte. Doch noch nicht mal das haben die Bremer Feiertagsbürokraten hingekriegt. Jetzt soll Nena das ‘Fest der Demokratie’ retten.

Man sollte sich aber nicht vom Eindruck einer unbeholfen inszenierten, Identifikation mit der Nation stiftenden Öde täuschen lassen. Denn der nationale Burgfrieden braucht kein von oben verordnetes Kulturprogramm, er gründet im spontanen Alltagsnationalismus der BürgerInnen. Der nationale Zusammenhalt wird nicht erst durch die vermeintlich rationale Einsicht des „wir sitzen alle im selben Boot“ begründet, sondern durch ein ‘vorpolitisches’ Wir-Gefühl. Es ist nicht in Staatsakten und in politischen Bildungsprogrammen zu Hause, sondern vor allem auf der gemütlichen Würstchenmeile. Die unaufgeregte Inszenierung der Einheit in Bremen ist nicht das Gegenteil der alltäglichen Konkurrenz, sondern stellt ihren Rahmen her.

Härter konkurrieren, länger lohnarbeiten, weniger verdienen und immer unsicherer leben bis ans Ende aller Tage – das ist die deutsche Utopie nach dem „Ende der Geschichte“ von 1989/90. Klingt Scheisse? Eben.

Darum ruft das »…ums Ganze!«-Bündnis dazu auf, sich dem kollektiven Freudentaumel entgegen zu stellen. Wir wollen keinen sozialeren, krisenfreien Kapitalismus sondern gar keinen. Denn das schöne Leben ist nur jenseits von Staat, Nation und Kapital zu haben.

Aufruf des …umsGanze! Bündnisses & der Basisgruppe Antifa Bremen

als pdf | online als E-Book lesen

Bustickets von Köln zur Demo am 2. Oktober in Bremen gibt es am 25. September bei der Veranstaltung „Nationalismustaumel in Krisenzeiten“ in der Alten Feuerwache.