8.7. Emanzipatorischer Block im CSD Köln

Der CSD in Köln wird wohl auch dieses Jahr keine politische Veranstaltung, sondern ein Szeneevent mit Volksfestcharakter. In Gedenken an den Stonewall-Aufstand 1969 entstanden, als sich Tunten in New York prügelnd und Steine schmeissend gegen Polizeiwillkür zur Wehr setzten, scheint der CSD aus progressiver Sicht vielerorts eine Farce geworden zu sein. Die Veranstaltung hat keinen befreienden Charakter mehr, sondern einen konstituierenden, die bürgerlichen Normen affirmierenden.

Unsere Freund_innen von queergestellt werden auch dieses Jahr am Kölner CSD teilnehmen und rufen zur Teilnahme am emanzipatorischen Block auf. „Wir wollen uns nicht an bestehende Verhältnisse angleichen, sondern sie überwinden.“ (aus dem Aufruf)
Heterosexualität als Herrschaftssystem, das Körper und ihr Verhältnis zueinander normiert und diese auferlegte Ordnung als natürliche, immer schon dagewesene, postuliert, steht für uns im Kreuzfeuer der Kritik. Deswegen auf zum emanzipatorischen Block im CSD! Tretet für eine Welt ein, in der die Gleichheit der Individuen durch ihre Verschiedenartigkeit bestimmt ist.

In diesem Sinne: Für den Kommunismus!

Den Aufruf und weitere Infos zur Demonstration findet ihr auf queergestellt.de

10. Juni: Solidaritätsfest gegen Rassismus

Am 9. Juni 2004 explodierte in der Köln-Mülheimer Keupstraße eine ferngezündete Nagelbombe und verletzte mehrere Menschen schwer.

Nachdem über Jahre hinweg Medien, Politik, Polizei und Öffentlichkeit die Opfer des Bombenanschlags in rassistischer Manier kriminalisierten und als potentielle Täter in Verdacht stellten, brachte erst Ende 2011 der Tot von zwei Mitgliedern der nationalsozialistischen Terrorgruppe (NSU) die Gewissheit denjenigen, die die tagtäglichen Zeichen von rechter Gewalt und Rassismus nicht übersehen wollten.

Vor zwanzig Jahren brannten Wohnungen in Rostock-Lichtenhagen, Mölln, Solingen, etc., was damals als Pogrome der „vereinigten Deutschen“ begann, setzt sich bis heute mit anderen Mittel als eine lange Liste von Nazi-Morden fort. Ebenfalls verweist das Fehlen einer Reaktion auf diese Tatsache in der sogenannten liberalen Öffentlichkeit auf das tagtägliche Fortwesen von Rassismus und Faschismus in der BRD. Die Morde und Attentate der NSU geschahen in einem gesellschaftlichen Klima der Ausgrenzungen, Diskriminierungen und der tagtäglichen rassistischen Gewalt. Sie bilden nur die Spitze eines Eisberges. Seit 1989 wurden nicht nur mindestens 182 rassistisch motivierte Morde in der Bundesrepublik Deutschland verübt, es gedieh auch eine allgemeine rassistische Politik von Sondergesetzen, Abschiebungen und sogenannten Integrationsdebatten. Während Studien über die „Deutschen Zustände“ jedes Jahr von Neuem belegten, dass gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit essentieller Bestandteil der „gesellschaftlichen Mitte“ ist, rühmen sich zugleich Sprecher bundesdeutscher Repressionsorgane ihrer Abschottungspolitik an den Außengrenzen Europas und verleihen sich stolz den Titel „Festung Europa“.

Als Reaktion auf die rassistische Raserei sind nicht Worte des Bedauerns gefragt, sondern eine bedingungslose Solidarität mit allen Opfern des Rassismus.

Am 9. & 10 Juni organisiert die Interessengemeinschaft Keupstraße in Köln-Mülheim ein Solidaritätsfest für die Opfer von Rassismus.

Wann: 10. Juni, ab 14:30 Wo: Keuspstr. /Köln- Mülheim Mit: Nic Knatterton , Microphon Mafia und Redebeiträgen von AKKU Köln , Antifa AK, No Border Camp  und anderen.

1.5. Bonn: Naziaufmarsch verhindern!

1. mai bonn

Dienstag 1. Mai, 8:15 Uhr Köln HBF Vordereingang

Zum 1. Mai haben Nazis erneut bundesweit Aufmärsche angemeldet.

Einer dieser Aufmärsche soll in Bonn stattfinden:
Die Nazis mobilisieren unter dem Motto „Finanzsysteme brechen – Knechtschaft überwinden“ nach Bonn, wie jedes Jahr zum ersten Mai versuchen die Nazis ihre völkisch-nationalistischen Antworten auf die soziale Frage auf die Straße zu tragen.

Das Antifabündnis Bonn ruft dazu auf den Nazi-Aufmarsch mit allen Mitteln zu verhindern!

Naziaufmarsch blockieren, sabotieren, verhindern!
Soziale Kämpfe statt Volksgemeinschaft!

Zum weiterlesen:
>> Aufruf des Antifabündnis Bonn
>> Völkisch daneben (Artikel aus SAZ zur Kritik des völkischen Antikapitalismus)

Der Fall Lukas B.

Am 9. April 2012 wurde auf dem linksalternativen Nachrichtenportal linksunten.indymedia.org ein Artikel veröffentlicht, welcher den bisher der linken „Szene“ zugehörigen Lukas B. „Luke“ als einen Überläufer zur Nazi-Szene outet. Als Gruppe, die in Köln und überregional linksradikale und antifaschistische Politik betreibt, möchten wir zu diesem Vorfall Stellung nehmen.

Da die Auseinandersetzung mit dem Fall Lukas B. bisher von Gerüchten und Halbwahrheiten geprägt ist, möchten wir zunächst eine Bestandsaufnahme der Informationen vornehmen, die wir als gesicherte Fakten betrachten. Continue reading

Nach dem 31.März – und jetzt?

m31 demo frankfurt

Geschafft! Der erste europäische Aktionstag gegen Kapitalismus und dessen Krise ist erfolgreich gelaufen. In über 40 Städten gab es im Rahmen von »M31« Protestaktionen – von Demos und Kundgebungen über Besetzungen und Streiks.

In Deutschland fand die zentrale Aktion in Frankfurt am Main statt. Dort nahmen ca. 6000 Menschen an einer kraftvollen, antikapitalistischen Demonstration teil. Die Demo wurde entgegen aller Zusicherungen frühzeitig von der Polizei aufgelöst, sodass das angestrebte Ziel – die Baustelle der neuen Europäischen Zentralbank (EZB) – nicht erreicht werden konnte. Nichtsdestotrotz hatte die Staatsmacht alle Hände voll zu tun: bereits während und nach der Demo fanden militante Aktionen gegen die aktuelle EZB, das nahegelegene und von den EZB-MitarbeiterInnen präferierte Nobelhotel »Frankfurter Hof«, dem Frankfurter Rathaus, mehreren ARGE-Stellen, einer Polizeiwache, zentrale Einkaufsstraßen etc. statt. SprecherInnen von »M31 Deutschland« führen diesen entschlossenen Aktionswillen auf Wut und Verzweiflung über die aktuellen Zurichtung unter der derzeitigen Krisenverarbeitungspolitik zurück. Insgesamt wurden 465 DemonstrantInnen festgenommen, es gab auf beiden Seiten mehrere Verletzte. Der Sachschaden wird auf ca. 1 Million Euro geschätzt. Tagelang wurde dieser Aktionstag in der lokalen und bundesdeutschen Presselandschaft diskutiert.

Mehr zum Ablauf des Tages und einen Medienüberblick gibt es im Rückblick des Medienkollektiv Rhein-Main

Nun fragt man sich zurecht: Wie geht es jetzt weiter? War’s das mit »M31«, ein weiterer Event passé? Ganz bestimmt nicht. Das Bündnis »M31« besteht selbstverständlich weiter und ist momentan dabei, diesen Tag gemeinsam auszuwerten und das weitere Vorgehen zu planen. Zunächst stehen Austausch und Reflektion an, doch das nächste gemeinsame Handeln wird mit Sicherheit nicht auf sich warten lassen. Schließlich macht die Krise, deren autoritäres Management auf Rücken von Lohnabhängigen und anderen, die wenig bis gar nichts haben, auch keinen Halt. Der Kampf geht weiter, in ganz Europa! Also: Stay tuned! Wir sehen uns auf der Straße!

Links

M31 [Frankfurt] European Day of Action against Capitalism PS: Wer den Aktionstag in Frankfurt am Main für angemessen hielt und noch Energiereserven hat, der sollte vom 16. – 19. Mai wieder nach Frankfurt zu reisen. Unter dem Motto »Blockupy Frankfurt« soll im Rahmen der europäischen Krisenproteste die Stadt lahmlegt werden. Hingehen, Mitmachen und eine linksradikale Kritik am falschen Ganzen Stark machen!