Vergangene Woche traten die rumänischen Arbeiter*innen beim insolventen Spargel Ritter in Bornheim (bei Bonn) in wilden Streik. Die Führung des Unternehmens in der Insolvenz obliegt der Anwaltskanzlei Andreas Schulte-Beckhaus & Bühls aus Bonn. Dass Spargel Ritter insolvent ist, wurde bei der Anwerbung der Arbeitskräfte unterschlagen; hier wird offenkundig versucht die Firma für neue Investoren fit zu machen – ausgetragen wird dies auf dem Rücken der Arbeiter*innen.
Wir waren gemeinsam mit anderen Linken Kräften vor Ort, insbesondere der FAU Bonn, die die Arbeiter*innen in ihrem Arbeitskampf unterstützt. Sie wurden nicht, oder nur unzureichend bezahlt, unter menschenunwürdigen Bedingungen untergebracht, die Verpflegung wurde als ungenießbar, teilweise verschimmelt deklariert. Die im Arbeitskampf laut gemachten Zustände stehen exemplarisch für viele andere Höfe in Deutschland. Bornheim hat System.
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Redebeitrag gegen Verschwörungstheorien und Corona-Leugner
Wir dokumentieren im Folgenden unseren Redebeitrag den wir am 11.5.2020 auf der Kundgebung „Grundrechte für alle – Gegen Verschwörungstheorien“ gehalten haben. Weitere Argumente gegen Verschwörungsideologen und die „Corona-Rebellen“ gegen die findet ihr im neuen NIKA-Info gegen Verschwörungstheorien.
Liebe Genoss*innen, liebe Antifaschist*innen,
wir haben uns hier unter dem Motto „Grundrechte für alle – Gegen Verschwörungstheorien“ versammelt.
Nach über 8 Wochen Lockdown und Einschneidung der Grundrechte unter staatlich verordnetem Infektionsschutz, versammeln sich wieder Menschen zu tausenden in Stuttgart, Berlin, aber seit ein paar Wochen auch in Köln und anderen Städten. Die Zusammensetzung dieser sog. Hygienedemos bilden einen klassenübergreifenden Zusammenschluss aus Liberalen bis hin zu Neonazis. Dazwischen tummeln sich Impfgegner*innen, Hippies und Anhänger des veganen, wahnsinnigen Influencers Attila Hildmann, der laut eigener Aussage eine Kugel in den Kopf kassieren würde, um seine bürgerlichen Freiheitsrechte zu verteidigen. Wir wünschen ihm viel Erfolg dabei.
Der große Knall ist aber bisher ausgeblieben. Wir erinnern uns an leergekaufte Regale und Klopapiernotstand. Da das Massensterben in Deutschland bisher noch nicht eingetreten ist, das Gesundheitssystem vorerst nicht kollabiert ist, scheint die vermeintlich logische Folge für viele zu sein, es handle sich um die sog. „Corona-Lüge“. Das Corona-Virus sei nicht gefährlicher als eine „normale Grippe“. Wobei auch hier interessant wäre zu fragen, ob es vielleicht nicht auch angebracht ist, bei „normalen“ Grippe-Wellen mal zu überlegen, ob der Tod von zigtausenden Menschen wirklich notwendig ist?
Während einige Teilnehmer*innen der Anti-Lockdown Proteste blind gegenüber der Herrschaft des Kapitals und überaus empfänglich für jedwede Art antisemitischer Verschwörungstheorien sind, freut sich das von Abstiegsängsten gezeichnete Kleinbürgertum, Faschisten und das deutsche Kapital gleichermaßen über Zustimmung. Sie werden auch weiterhin im Sinne der Standortlogik ihre Privilegien verteidigen. Der Schritt zur nationalen Kollektivierung findet genau jetzt statt. Continue reading
Antifa besucht die Rechtsanwaltskanzlei Höcker
Im Rahmen des #Migrantifa Aktionstages, hat gestern morgen die Kanzlei des rechten Rechtsanwalt Höcker offensichtlich besuch von der Antifa bekommen. Höcker war lange Zeit Sprecher der Werteunion. In der Kanzlei wird auch Werteunion Mitglied und Ex-VS-Präsident Maaßen beschäftigt.
Ebenfalls ist dort der AfD-Landtagsabgeordnete Roger Beckamp zu erreichen, der über enge Kontakte zu den FaschistInnen der Identitären Bewegung verfügt.
Auf Twitter haben Antifaschist*innen Fotos und eine Erklärung zur Aktion veröffentlicht:
KÖLN ENTNAZIFIZIEREN!
Heute vor 75 Jahren wurde Nazi-Deutschland besiegt. 75 Jahre später finden wir immer noch überall Menschen mit faschistischen Einstellungen quer durch die Gesellschaft: auf der Straße, in den Behörden, online und in den Institutionen. Wir, Antifaschist*innen Kölns, sind hierher gekommen, um unseren Beitrag zur Entnazifizierung dieses Landes zu leisten. Deutschland wurde nie richtig entnazifiziert. Einige offensichtliche Kriegsverbrecher*innen wurden verurteilt – die schweigenden Mittäter*innen des faschistischen Deutschlands wurden hingegen „reingewaschen“. Das Ergebnis: auch 75 Jahre später sitzen Nazis bewaffnet im Untergrund, verüben terroristische Anschläge an Migrant*innen. Doch wir sind seit Generationen hier. Wir werden uns selbst verteidigen und das Notwendige tun, um uns und unsere Freund*innen und Genoss*innen zu schützen. Wir werden weiter kämpfen gegen Naziterror und Rechtsruck! Continue reading
1. Mai 2020: Aktionstag in Köln
Am 1. Mai findet ein kölnweiter Aktionstag statt. Verschiedene linke Gruppen rufen zu kreativen Aktionen in der ganzen Stadt auf. Während der DGB seine Veranstaltungen weitestgehend abgesagt hat und seine Zahnlosigkeit gegenüber dem Seuchenstaat in Sachen Arbeitskampf unter Beweis stellt, ist es jetzt an uns auf die verheerenden Folgen der Corona-Krise aufmerksam zu machen.
Eine Facette davon ist die Entdeckung der Systemrelevanz in den schlecht entlohnten Berufen im Care-Bereich, wie dem Gesundheitswesen. Statt Applaus für die unfrewilligen Held*innen werden wir den diesjährigen 1. Mai nutzen, um für eine reale Verbesserung der Lebensbedingungen einzutreten. Dazu heißt es im Bündnisaufruf:
„Umbau des Gesundheitssystems zur Bedarfsorientierung: Rekommunalisierung der Krankenhäuser; Sofortige Abschaffung der Fallpauschalen; Vergesellschaftung von Pharmaunternehmen; kostenlose Versorgung für alle sowie eine deutliche Verbesserung der Arbeits- und Lohnverhältnisse im Pflegebereich!“
Krankenhaus statt Fabrik! Gegen miese Gesundheitsminister und (unbezahlte) Überstunden!
Zwei Monate nach Hanau: Migrantifa in die Offensive!
Heute ist der rechte Terroranschlag in #Hanau zwei Monate her. Einige Antifas mit Migrationsgeschichte haben einen Debattenbeitrag im re:volt magazine veröffentlicht, den wir euch ans Herz legen wollen.
„Wir brauchen mehr Stimmen, die fragen: Wer ist diese Gesellschaft der Vielen? Mit der Fokussierung auf das viele Verschiedene, das schon jetzt da ist, gerät der Blick auf das Gemeinsame aus dem Fokus – das Gemeinsame der rassistischen Erfahrungen, das Gemeinsame möglicher Perspektiven. Viele sind seit Generationen hier, sind seit Jahrzehnten antifaschistisch organisiert. Sie kämpfen jeden Tag gegen den rassistischen Normalvollzug. Auf dem Arbeitsmarkt, in der Ausländerbehörde, auf dem Schulhof und in den Klassenzimmern. Das macht vor allem eines deutlich: Ein Stück Kaltland für uns hält den Faschismus nicht auf. Wir sind handelnde politische Subjekte, die einordnen können, warum unsere Mütter in der Ausländerbehörde gegängelt wurden; unsere Freundinnen und Genossinnen tagtäglich dumm angeschaut werden in der Bahn, weil ihre Hautfarbe nicht-weiß ist; warum Tobias R. einen Waffenschein besaß, warum unzählige Nazis im Untergrund bewaffnet auf ihre Stunde warten und warum Hanau wahrscheinlich nicht der letzte rechte Terroranschlag war.“
re:volt – Für eine Revolutionierung der Migrantifa
Gibts auch zu hören als Podcast: