Zwei vermummte, welche die Faust heben, im Hintergrund brennts. (von Itsgoingdown.org)

„The Revolution has been televised“

…ein Aufruf zur Beteiligung an der aktuellen Bewegung

“When you talk about a revolution, most people think violence, without realizing that the real content of any kind of revolutionary thrust lies in the principles, in the goal that you’re striving for, not in the way you reach them.”
–Angela DavisÜbersetzung

Vor 3 Wochen wurde der Afroamerikaner George Floyd brutal durch Polizeibeamte ermordet. Seitdem breitet sich eine antirassistische Protestwelle gegen Polizeigewalt und White Supremacy (dt. weiße Vorherrschaft) aus, die international aufgegriffen wird. In Frankreich, England, Brasilien, Tschechien, Kanada aber auch in Deutschland gehen mitten in der Pandemie massenhaft von Rassismus Betroffene und solidarische Menschen auf die Straße. In den verschiedenen Staaten, in denen es zu Protesten kommt, gibt es unterschiedliche gesellschaftliche Ausgangslagen, aus denen die Aufstände erwachsen. Aktivismus weißer Linker muss sich hierbei solidarisch zu den kämpfenden Organisationen und Bewegungen schwarzer Menschen und PoC verhalten und deren Speerspitzen-Rolle im antirassistischen Kampf anerkennen. Wir sind Kommunist*innen aus Deutschland, die an den Protesten in Köln teilgenommen haben und möchten im Folgenden einige Analysen und Thesen zur aktuellen #BlackLivesMatter-Bewegung vorstellen.

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Justice for George Floyd – fight the racist state, its cops and white supremacy!

Statement des …umsGanze!-Bündnis, 03. Juni 2020

Nachdem in Minneapolis, Minnesota ein weißer Cop unter den Augen von drei Kollegen den Afroamerikaner George Floyd erstickt hat, brennt das halbe Land. Nicht, dass es der erste rassistische Mord der amerikanischen Polizei war, es war nicht einmal der erste in diesem Jahr und nicht der letzte seitdem. Es war nur eben einer zu viel.

In der Nacht nach der Ermordung von George brachen in allen möglichen Städten in den USA Proteste aus, die sich schnell zuspitzten. Die Proteste wurden aus den schwarzen Communities amerikanischer Großstädte heraus organisiert und stießen schnell auf eine große Welle der Solidarität. Nachdem Trump zunächst Beileid geheuchelt und Aufklärung des Mordes gefordert hat, ist die Maske jetzt gefallen: Bibel schwingend beteuert der Autokrat, es handele sich bei den Protesten um Terror, gegen den er – nach dem in den meisten Bundesstaaten schon die Nationalgarde mobilisiert wurde – jetzt das Militär in Stellung bringen will. Frei nach dem Motto „when the looting starts, the shooting starts“, will Trump die sozialen Unruhen schlicht und ergreifend niederschlagen. In diesem Atemzug soll es dann auch direkt der Antifa an den Kragen, die er für die Proteste verantwortlich macht und von denen er eh längst wusste, dass sie kommunistische und anarchistische Aufrührer*innen sind. Fair enough! Aber während die Prügelorgien auf den amerikanischen Straßen weiter gehen, führt Trump einen Feldzug gegen diejenigen, die sich der entfesselten Staatsgewalt in den Weg stellen. Continue reading

GewerkschafterInnen der FAU und ErntearbeiterInnen vor einem Reisebus

Hauptsache der Spargel rollt – Bornheim hat System

Vergangene Woche traten die rumänischen Arbeiter*innen beim insolventen Spargel Ritter in Bornheim (bei Bonn) in wilden Streik. Die Führung des Unternehmens in der Insolvenz obliegt der Anwaltskanzlei Andreas Schulte-Beckhaus & Bühls aus Bonn. Dass Spargel Ritter insolvent ist, wurde bei der Anwerbung der Arbeitskräfte unterschlagen; hier wird offenkundig versucht die Firma für neue Investoren fit zu machen – ausgetragen wird dies auf dem Rücken der Arbeiter*innen.
Wir waren gemeinsam mit anderen Linken Kräften vor Ort, insbesondere der FAU Bonn, die die Arbeiter*innen in ihrem Arbeitskampf unterstützt. Sie wurden nicht, oder nur unzureichend bezahlt, unter menschenunwürdigen Bedingungen untergebracht, die Verpflegung wurde als ungenießbar, teilweise verschimmelt deklariert. Die im Arbeitskampf laut gemachten Zustände stehen exemplarisch für viele andere Höfe in Deutschland. Bornheim hat System.

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Redebeitrag gegen Verschwörungstheorien und Corona-Leugner

Wir dokumentieren im Folgenden unseren Redebeitrag den wir am 11.5.2020 auf der Kundgebung „Grundrechte für alle – Gegen Verschwörungstheorien“ gehalten haben. Weitere Argumente gegen Verschwörungsideologen und die „Corona-Rebellen“ gegen die findet ihr im neuen NIKA-Info gegen Verschwörungstheorien.

Liebe Genoss*innen, liebe Antifaschist*innen,
wir haben uns hier unter dem Motto „Grundrechte für alle – Gegen Verschwörungstheorien“ versammelt.

Nach über 8 Wochen Lockdown und Einschneidung der Grundrechte unter staatlich verordnetem Infektionsschutz, versammeln sich wieder Menschen zu tausenden in Stuttgart, Berlin, aber seit ein paar Wochen auch in Köln und anderen Städten. Die Zusammensetzung dieser sog. Hygienedemos bilden einen klassenübergreifenden Zusammenschluss aus Liberalen bis hin zu Neonazis. Dazwischen tummeln sich Impfgegner*innen, Hippies und Anhänger des veganen, wahnsinnigen Influencers Attila Hildmann, der laut eigener Aussage eine Kugel in den Kopf kassieren würde, um seine bürgerlichen Freiheitsrechte zu verteidigen. Wir wünschen ihm viel Erfolg dabei.

Der große Knall ist aber bisher ausgeblieben. Wir erinnern uns an leergekaufte Regale und Klopapiernotstand. Da das Massensterben in Deutschland bisher noch nicht eingetreten ist, das Gesundheitssystem vorerst nicht kollabiert ist, scheint die vermeintlich logische Folge für viele zu sein, es handle sich um die sog. „Corona-Lüge“. Das Corona-Virus sei nicht gefährlicher als eine „normale Grippe“. Wobei auch hier interessant wäre zu fragen, ob es vielleicht nicht auch angebracht ist, bei „normalen“ Grippe-Wellen mal zu überlegen, ob der Tod von zigtausenden Menschen wirklich notwendig ist?

Während einige Teilnehmer*innen der Anti-Lockdown Proteste blind gegenüber der Herrschaft des Kapitals und überaus empfänglich für jedwede Art antisemitischer Verschwörungstheorien sind, freut sich das von Abstiegsängsten gezeichnete Kleinbürgertum, Faschisten und das deutsche Kapital gleichermaßen über Zustimmung. Sie werden auch weiterhin im Sinne der Standortlogik ihre Privilegien verteidigen. Der Schritt zur nationalen Kollektivierung findet genau jetzt statt. Continue reading

Antifa besucht die Rechtsanwaltskanzlei Höcker

Entnazifizierung jetzt - Gegen AfD, Werteunion, Verfassungschutz! Im Rahmen des #Migrantifa Aktionstages, hat gestern morgen die Kanzlei des rechten Rechtsanwalt Höcker offensichtlich besuch von der Antifa bekommen. Höcker war lange Zeit Sprecher der Werteunion. In der Kanzlei wird auch Werteunion Mitglied und Ex-VS-Präsident Maaßen beschäftigt.
Ebenfalls ist dort der AfD-Landtagsabgeordnete Roger Beckamp zu erreichen, der über enge Kontakte zu den FaschistInnen der Identitären Bewegung verfügt.

Auf Twitter haben Antifaschist*innen Fotos und eine Erklärung zur Aktion veröffentlicht:

KÖLN ENTNAZIFIZIEREN!

Heute vor 75 Jahren wurde Nazi-Deutschland besiegt. 75 Jahre später finden wir immer noch überall Menschen mit faschistischen Einstellungen quer durch die Gesellschaft: auf der Straße, in den Behörden, online und in den Institutionen. Wir, Antifaschist*innen Kölns, sind hierher gekommen, um unseren Beitrag zur Entnazifizierung dieses Landes zu leisten. Deutschland wurde nie richtig entnazifiziert. Einige offensichtliche Kriegsverbrecher*innen wurden verurteilt – die schweigenden Mittäter*innen des faschistischen Deutschlands wurden hingegen „reingewaschen“. Das Ergebnis: auch 75 Jahre später sitzen Nazis bewaffnet im Untergrund, verüben terroristische Anschläge an Migrant*innen. Doch wir sind seit Generationen hier. Wir werden uns selbst verteidigen und das Notwendige tun, um uns und unsere Freund*innen und Genoss*innen zu schützen. Wir werden weiter kämpfen gegen Naziterror und Rechtsruck! Continue reading