11.02. VA // Tunesien – Zwischen Revolte und Revolution

– Ankündigungstext von antifa-ak.org –

Die Proteste gegen Armut, Arbeitslosigkeit, Folter und Hungernot in Tunesien kamen rasant und schlugen ein: Aufgrund der Tatsache, dass der verhasste Langzeitdiktator Ben Ali zur Flucht gezwungen wurde und dass die Übergangsregierung (zum größten Teil bestehend aus alten Herren aus dem selben Establishment) ebenfalls die passende Antwort bekam, sprach eine weltweit aufmerksam gewordene Öffentlichkeit prompt von „Revolution“. Weiterlesen

21.1. VA // Dresden – Von Bomben und Nazis, Gedenken und Deutschland

21.01.2011 / 19.00 / Alte Feuerwache (Melchiorstr. 3 Köln)
Podiumsdiskussion mit:
Avanti – Projekt Undogmatische Linke, Gruppe d.i.s.s.i.d.e.n.t (angfr.),  Venceremos – »Keine Versöhnung mit Deutschland« (angfr.) & TOP-B3RLIN

Wie in den vergangen Jahren mobilisieren auch 2011 wieder Nazis aus ganz Europa nach Dresden, um einen sog. „Trauermarsch“ zur Erinnerung an die Bombardierung durch die Alliierten im 2. Weltkrieg durchzuführen. Es geht Ihnen darum, die Täterschaft Nazideutschlands zu verschleiern, den Angriff auf Dresden zum „Bombenholocaust“ umzudeuten und „die Deutschen“ zu den wahren Opfern des Krieges zu stilisieren.

Sowohl der Blick in die regionale, sächsische Presse, als auch die Aussagen diverser Lokal- und Landespolitiker macht deutlich, dass Teile dieses geschichtsrevisionistische Anliegens zu einem festen Bestandteil des allgemeinen Diskurses geworden sind. Wie revanchistische Ideen und Nationalismus den gesellschaftlichen Diskurs prägen, wollen wir mit den Teilnehmer_innen der Runde diskutieren. Auf Grundlage differenten Positionen wollen wir versuchen, gemeinsame Perspektiven zu entwickeln zu zusammen zu den Aktivitäten nach Dresden zu mobilisieren.

Bei der Veranstaltung wird es Tickets für den Bus am 19.02.2011 nach Dresden geben.

Veranstaltet von: Interventionistische Linke Köln & Antifa AK Köln

13.01.: VA // “Zwischen allen Stühlen”

Lebenswege des Journalisten Karl Pfeifer

Film über und Disskussion mit Karl Pfeifer ( Wien )

1938 flüchtet Karl Pfeifer als Zehnjähriger mit seiner Familie aus Österreich, zunächst nach Ungarn. Vier Jahre später erreicht er Palästina mit einem der letzten Kindertransporte des Hashomer Hatzair. Er lebt im Kibbuz, kämpft im Israelischen Unabhängigkeitskrieg und kehrt Anfang der 50er Jahre nach Österreich zurück.

„In Österreich angekommen musste ich bei der Staatspolizei vorsprechen… Heimkehrer seien in Österreich nur die, die in der Wehrmacht bzw. in der Waffen SS gedient haben.“

Der Film begleitet Karl Pfeifer an zentrale Orte seines Lebensweges. Orte, an denen er antisemitischen Angriffen ausgesetzt war. Orte, an denen er seine politischen Einstellungen schärfte. Seinen Lebenswegen zu folgen bedeutet jedoch auch den Bahnen und Verstrickungen des österreichischen Antisemitismus zu folgen. Weiterlesen

30.11: Die andere Arbeiter_Innenbewegung in Bremen

Eine Veranstaltung von: Infoladen Schwarz Auf Weiss und Antifa AK

30.11.2010 19h, Naturfreundehaus Köln-Kalk

„Als Ausdruck kapitalistischer Produktionsverhältnisse ist die Arbeiterbewegung zugleich eine Bewegung von Arbeitern die ihr Klassenbewusstsein innerhalb der kapitalistischen Marktverhältnisse zu entwickeln haben. Die allgemeine Konkurrenz schließt die der Arbeiter untereinander in sich ein. Obwohl die vielen Kapitale das Gesamtkapital bilden, tritt das Kapital nicht als Gesamtkapitalist auf, und obwohl alle Arbeiter die Gesamtarbeit leisten, gibt es keinen Gesamtarbeiter. Aber was immer sich aus der Kapitalkonkurrenz und der Konkurrenz um die Arbeitsplätze ergeben mag, die Reproduktion der kapitalistischen Gesellschaft bleibt stets die Reproduktion kapitalistischer Produktions- oder Klassenverhältnisse, auf denen die Marktverhältnisse beruhen.“

Paul Mattick, Die „andere“ Arbeiterbewegung von Karl Heinz Roth, 1975

„Es herrscht Klassenkampf, meine Klasse gewinnt, aber das sollte sie nicht.“

Warren Buffet, Juni 2005

Streik Nichts scheint anno 2010 in der BRD anachronistischer zu sein, als vom Klasssenkampf, der Proletarisierung oder gar vom wilden Streiks zu reden, aber gerade darum machen wir es trotzdem. So wahr die linken Beschwörungen der Klassenkampfzitate Warren Buffets auch sein mögen, so wahr ist wiederum, dass die Radikale Linke weder in den Betrieben noch in anderen sozialen Konflikten Einfluss hat, noch dass Sie diesen Zustand aufzuheben bestrebt ist.

Doch im hohen Norden fanden sich wieder jene „ewig Gestrigen“, die sich par tout Entlassungen, Lohndrückerei und Auslagerungen nicht gefallen lassen. Streiks, Blockaden und Besetzungen sind Ausdruck des kollektiven Lernprozesses von Bremer „Kolleginnen“ aus verschiedenen Betrieben, die sich selbstständig vernetzt haben, um den Angriffen des Kapitals etwas entgegenzusetzen.

AktivistInnen aus einem selbst organisierten überbetrieblichen Gesprächskreis berichten über diese Vorgänge in Bremen.
In der anschließenden Diskussion versuchen wir der Frage nachzugehen, was am „Klassenkampf von unten“ vielleicht doch noch dran ist.

20.11: Kapitalismus Kaputt?

Die vierte Veranstaltung der Reihe „Krise & Nationalismus“ steht an:
Kapitalismus Kaputt?mit: Tomasz Konicz (lunapark21, Krisis) Innerhalb der Linken besteht Konsens darin, dass das deutsche Kapital seine aggressive Expansionsstrategie durch eine erfolgreiche Intensivierung des „Klassenkampfes von oben“ innerhalb der BRD verwirklicht. Die Lohnabhängigen in der BRD mussten sich die Weltmeisterschaft der deutschen Exportindustrie durch beständiges Gürtel-enger-schnallen vom Munde absparen. Eher selten wird hingegen innerhalb der Linken thematisiert, dass der Kapitalismus nur noch „auf Pump“ funktioniert und dass das kapitalistische Weltsystem bis zum Krisenausbruch von zahlreichen, beständig an Umfang zunehmenden Defizitkreisläufen gekennzeichnet war. Der »südeuropäische« Defizitkreislauf in der Euro-Zone war keineswegs einzigartig oder gar der größte seiner Art. Auch in Osteuropa blühte beispielsweise bis zum Ausbruch der Weltwirtschaftskrise eine Defizitkonjunktur. Als ein lukrativer Absatzmarkt für die deutsche Exportindustrie wuchsen zugleich die Schuldenberge der Osteuropäer bei westlichen Kreditinstituten. Der Aufprall in der Rezession fiel bekanntlich in Osteuropa umso härter aus. Weiterlesen