7. Mai – Den Gartenzwergen von Pro Köln entgegentreten!

Die selbsternannte Bürgerbewegung pro Köln sowie deren landesweites Pendant pro NRW rufen für den 7. Mai 2011 in Köln unter dem Motto „Marsch der Freiheit“ zu einer „internationalen Großdemonstration“ auf. Gemeinsam mit anderen extrem rechten Parteien und Gruppierungen, allen voran der österreichischen FPÖ und dem belgischen Vlaams Belang, soll ein Zeichen „für mehr Demokratie und Meinungsfreiheit und gegen ausufernde political correctness, die Islamisierung und Überfremdung Europas“ gesetzt werden. Getreu dem Motto „Aller guten Dinge sind drei“ wollen die Kölschen Rassist_innen ein weiteres Mal ihre erbärmliche Propaganda auf die Straße tragen. Nachdem die beiden „Antiislamisierungskongresse“ 2008 und 2009 an massivem antifaschistischen Widerstand kläglich gescheitert sind, versucht sich die Bagage nun an einer Demonstration.

Der Antifa AK Köln ruft dazu auf am 7. Mai 2011 nach Köln zu kommen und Gartenzwergen von Pro Köln auf allen Ebenen den Tag zu vermiesen.  Zusätzlich zu den direkten Gegenaktivitäten haben wir uns im Rahmen der antirassistischen Frühjahrskampagne „Die deutsche Normalität – ein Potpourri aus Scheiße.“ mit einen Beitrag „Die 18. Brumaire des Napoleon Bonarparte oder:Schwarz-Rot-Gold: Aufstand der Gartenzwerge“ mit dem so genannten „Marsch der Freiheit“ befasst.

Am 6. Mai, am Vorabend der geplanten Gegenaktivitäten, veranstalten wir darüber hinaus um 19h im Raum XVIII im Hauptgebäude der Uni Köln die Veranstaltung „Lasst es uns Rassismus nennen! Auf dieser soll mit Felix Klopotek (Autor jungle world), Miltiadis Oulios (ehem. Kanak Attak) und Vertreter_innen des linksradikalen …umsGanze! -Bündnisses der Rassismus, welcher mit dem demokratischen Normalvollzug einhergeht, analysiert werden.

Alle Infos zu den geplanten Gegenaktivitäen gibt’s auf Indymedia und auf www.dazwischengehen.mobi (Bündnis gegen Pro Köln)

Anfang des Jahres haben wir darüber hinaus einen Redebeitrag/Jingle produziert, der sich mit Rechtpopulismus und der „Sarrazin-Debatte“ befasst.

Aufruf // Fragmente zur deutschen Normalität veröffentlicht

Alle gegen alle ist das Leitmotiv einer Gesellschaft, die auf Ausbeutung und Unterdrückung basiert. Nach unten treten, nach oben Buckeln. Festangestellte gegen Leiharbeiter*innen. Bio-Deutsche gegen Ausländer.
Vorzeigemigrant*innen gegen integrationsunwillige Einwanderer*innen.  Gepaart wird die ganze Soße mit Rassismus und Sozialchauvinismus in Politik, Medien und Kultur.

Anhand von drei Fragmenten wollen wir, der Antifa AK Köln, zeigen, dass eine Kritik am grassierenden Rassismus eingebettet sein muss in eine Kapitalismus- und Staatskritik.
Ob Naziaufmarsch (8./9. April: Stolberg bei Aachen), rechtspopulistische Manifestationen (7. Mai: Pro Köln versucht den dritten Anlauf) oder die tagtägliche staatliche Abschiebepraxis: Es bleiben Versatzstücke einer gesellschaftlichen Normalität aus Scheiße!

6.5 VA // Lasst es uns Rassismus nennen!

6. Mai – Köln – 19 Uhr im Raum XVIII im Hauptgebäude (Universität zu Köln, Haltstelle Univeristät)
Podiumsdiskussion mit: Miltiadis Oulios (ehem. Kanak Attak), Felix Klopotek (schreibt er unter anderem für Stadtrevue & Jungle World), Redical [M] für …umsGanze! (linksradikales und kommunistisches Bündnis)

„Pro Köln“ will es wieder mal wissen. Am 7. Mai wollen sie mit ihren Companions aus ganz Europa einen „Marsch der Freiheit“ veranstalten. Sie sehen sich ausgrenzt in ihren Anliegen die autoritäre Formierung der Gesellschaft voranzutreiben. Ein zu wenig Abschiebung, eine falsche Integrationspolitik wird den Regierungen von den Rechtspopulist*innen attestiert. „Kulturkampf“ von unten halt. Der vom Staat als auch von Teilen der Bevölkerung gepflegt Rassismus fußt dabei auf einer allgemeinen Brutalisierung des Sozialstaats. Die „soziale Marktwirtschaft“, die als Kapitalismus mit menschlichem Antlitz verkauft wurde, hat ihren fürsorglichen Charakter längst verloren. Aus sozialen Rechten wurden Ermessensleistungen der staatlichen Arbeits- und Sozialverwaltung. Heute sind es nicht primär Kriege, sondern der ökonomische Erfolgswille, der das bürgerliche „Wir“ in der Krise des Kapitalismus gegen vermeintliche Sozialschmarotzer*innen und Integrationsunwillige antreten lässt. So soll der Sozialstaat nicht die bürgerliche Existenz aller sichern, die gerade “unproduktiv” sind, sondern nur derjenigen, die Teil der Mehrheitsgesellschaft sind. Weiterlesen

Erste Aktionen im Rahmen der Frühjahrs Kampagne

Im Rahmen der Kampagne „Die deutsche Normalität – Ein Potpourri aus Scheiße!“ sind in Köln schon zwei Aktionen gelaufen.

  • Am letzten Samstag wurde in Köln-Mülheim gegen ein angekündigtes Nazi-Konzert demonstriert, was nach breiter Ankündigung der Demo dann vom Veranstalter abgesagt wurde » Bericht bei Indymedia
  • Heute fand in Köln-Kalk eine Aktion im Rahmen des bundesweites Aktionstages der Kampagne „Abolish!“ zur Abschaffung diskriminierender Gesetze gegen Flüchtlinge  statt. » Bericht bei Indymedia

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Kampagne // Die deutsche Normalität – Ein Potpourri aus Scheiße!


Beinahe täglich werden in Deutschland Menschen aufgrund ihrer Hautfarbe oder Sprache schief angeguckt, beleidigt, geschlagen und manchmal sogar umgebracht. In die Schlagzeilen geraten dabei oft nur die “krassen” Fälle. Die rassistischen Schläger*innen sind entweder meist junge Leute, die der rechten Szene angehöre,n oder auch mal ganz “normale” Deutsche.

Rassismus und Sozialchauvinismus sind nun mal ein fester Bestandteil in einem Land, in dem Politiker*innen und Medien Migrant*innen zu Integrationsverweiger*innen erklären und wenn nötig ihre Abschiebung fordern. Während die Grenzen Europas gegen unliebsame Einwander*innen dicht gemacht sind, werden Flüchtlinge in Heimen oder Knästen jahrelang verwahrt. Zuwandern sollen diejenigen, die Deutschland Nutzen bringen. Rassismus ist somit nicht ausschließlich das Problem der Betroffenen, sondern vor allem auch das der Gesellschaft, die rassistisch ist. Wenn Menschen nach bestimmten realen oder erfundenen Merkmalen sortiert und bewertet werden und diese Unterschiede als Begründung für eine ungleiche Behandlung herhalten müssen, so ist das keine Gesellschaft, die allen ein freies selbst bestimmtes Leben ermöglicht.

Ob Naziaufmarsch in Stolberg, Rechtspopulist*innen-Sause am Rhein oder der tagtägliche rassistische Betrieb in deutschen Behörden: Es ergibt sich eine Normalität, die bloß ein Potpourri aus Scheiße ist.

Was liegt also nicht näher, als die Gesamtscheiße als Deutschland zu bennen und im Frühjahr ein wenig auf die sprichwörtliche Kacke zu hauen. Beteiligt euch an der antirassistschen Kampagne: „Die Deutsche Normalität – ein Potpourri aus Scheiße!“ Mehr Infos zu den anstehenden Veranstaltungen und Aktionen findet ihr demnächst unter: antifa-ak.org/tag/kampagne/

Bis dahin verweisen wir auf eine kleine Einführung zum Thema Rassismus: