27.7. Dinner, Kneipe und Film – DUVARLAR / MAUERN / WALLS

Erste Veranstaltung im Rahmen der Kampagne „Erinnerst du dich noch an Rostock-Lichtenhagen?“ anlässlich des 20. Jahrestags der Pogrome von Rostock-Lichtenhagen und zur Mobilisierung zur Bundesweiten Demo am 25. August 2012.

Duvalar Mauern Walls PosterDie erste Veranstaltung wollen wir eher entspannt angehen lassen…
Gemeinsam möchten wir uns den Film „DUVARLAR / MAUERN / WALLS“ anschauen und über die Eindrücke von damals aus migrantischer Perspektive sowie den etwaigen Bezügen zu heute diskutieren. Der Zeitzeuge Dr. Massimo Perinelli (Kanak Attak, Filmhistoriker an der Universität zu Köln) wird uns mit einem kurzen Input auf den Film einstimmen. Vorher gibt es Essen für alle (vegan, vegetarisch) und selbstverständlich kühle Getränke zum Soli-Preis.

Bei der Veranstaltung wird auch Tickets und Infos zur Anreise zur bundesweiten Demo geben.

Wann: Freitag, 27.07.2012, doors open ab 18:30 Uhr, Film um 20 Uhr
Wo: LC 36, Ludolf-Camphausen-Straße 36 (Bahnhof West bzw. Hans-Böckler-Platz) (Facebook-Event)

Filmannkündigung

Die deutsche Wiedervereinigung aus der Sicht von MigrantInnen

DUVARLAR / MAUERN / WALLS
USA/Türkei 2000 – Farbe – Türk.mU – 83 Min. – digital
Regie Can Candan

Der zwischen 1989 und 1991 in Berlin gedrehte Film DUVARLAR/MAUERN/WALLS von Can Candan versetzt uns zurück in die frühen 90er Jahre. Auf Mauerfall und Wiedervereinigung folgten rassistische Anschläge und pogromartigeÜberfälle in zahlreichen Städten Deutschlands. Orte wie Hoyerswerda, Rostock-Lichtenhagen, Mölln und Solingen wurden zu Synonymen für diese Zeit, die Antifa wurde zur bedeutendsten Bewegung in der Deutschen Linken. Dieser häufig erzählten Geschichte des Mauerfalls, dutzender ermordeter MigrantInnen, der de facto Abschaffung des Asylrechts und des antifaschistischen Widerstands dagegen stellt der Film DUVARLAR/ MAUERN/WALLS einen neuen Blick auf diese Zeit aus migrantischer Perspektive gegenüber. In Interviews werden in einzigartiger Weise die Situation aus Sicht der türkischsprachigen EinwohnerInnen, ihre Analysen und ihre Schlußfolgerungen dokumentiert.

„Erinnerst du dich noch an Rostock-Lichtenhagen?“

Rostock Plakat Antirassistische Kampagne anlässlich des 20. Jahrestages des Pogroms in Rostock-Lichtenhagen (1992)

Seit Mitte der Nuller Jahre inszeniert sich Deutschland als von den „dunklen Seiten der Geschichte“ entbehrte Nation und feiert sich dafür selbst. Neben dem „Partynationalismus“ (Fussball-Turniere, Lena) zelebriert die deutsche Nation die politischen Jubiläen der Berliner Republik und gratuliert sich zu 20 Jahren Mauerfall, 20 Jahren Einheit, 20 Jahren „demokratische Revolution“. In dieser nationalen Erzählung versteht sich die Bundesrepublik zum „geläuterten Deutschland“, das sich von seinen „beiden Diktaturen“ befreit habe. Damit sieht sie sich in der Riege der kapitalistischen Normalität und mischt wieder fleißig im Weltmarktgeschehen mit. Rassistische Gewalt im Inneren oder an den Außengrenzen verkommt dabei zur Randnotiz. Weiterlesen

10. Juni: Solidaritätsfest gegen Rassismus

Am 9. Juni 2004 explodierte in der Köln-Mülheimer Keupstraße eine ferngezündete Nagelbombe und verletzte mehrere Menschen schwer.

Nachdem über Jahre hinweg Medien, Politik, Polizei und Öffentlichkeit die Opfer des Bombenanschlags in rassistischer Manier kriminalisierten und als potentielle Täter in Verdacht stellten, brachte erst Ende 2011 der Tot von zwei Mitgliedern der nationalsozialistischen Terrorgruppe (NSU) die Gewissheit denjenigen, die die tagtäglichen Zeichen von rechter Gewalt und Rassismus nicht übersehen wollten.

Vor zwanzig Jahren brannten Wohnungen in Rostock-Lichtenhagen, Mölln, Solingen, etc., was damals als Pogrome der „vereinigten Deutschen“ begann, setzt sich bis heute mit anderen Mittel als eine lange Liste von Nazi-Morden fort. Ebenfalls verweist das Fehlen einer Reaktion auf diese Tatsache in der sogenannten liberalen Öffentlichkeit auf das tagtägliche Fortwesen von Rassismus und Faschismus in der BRD. Die Morde und Attentate der NSU geschahen in einem gesellschaftlichen Klima der Ausgrenzungen, Diskriminierungen und der tagtäglichen rassistischen Gewalt. Sie bilden nur die Spitze eines Eisberges. Seit 1989 wurden nicht nur mindestens 182 rassistisch motivierte Morde in der Bundesrepublik Deutschland verübt, es gedieh auch eine allgemeine rassistische Politik von Sondergesetzen, Abschiebungen und sogenannten Integrationsdebatten. Während Studien über die „Deutschen Zustände“ jedes Jahr von Neuem belegten, dass gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit essentieller Bestandteil der „gesellschaftlichen Mitte“ ist, rühmen sich zugleich Sprecher bundesdeutscher Repressionsorgane ihrer Abschottungspolitik an den Außengrenzen Europas und verleihen sich stolz den Titel „Festung Europa“.

Als Reaktion auf die rassistische Raserei sind nicht Worte des Bedauerns gefragt, sondern eine bedingungslose Solidarität mit allen Opfern des Rassismus.

Am 9. & 10 Juni organisiert die Interessengemeinschaft Keupstraße in Köln-Mülheim ein Solidaritätsfest für die Opfer von Rassismus.

Wann: 10. Juni, ab 14:30 Wo: Keuspstr. /Köln- Mülheim Mit: Nic Knatterton , Microphon Mafia und Redebeiträgen von AKKU Köln , Antifa AK, No Border Camp  und anderen.

17.10: »Das wird man ja wohl noch sagen dürfen«

Veranstaltung mit Regina Wamper, Gabriel Kuhn und Sebastian Friedrich
Montag, 17. Oktober 2011, 19.30 Uhr
im ROM e.V., Venloer Wall 17 (U-Bahn-Haltestelle Hans-Böckler-Platz)

Das mediale Ereignis der »Sarrazindebatte« führte zu einer breiten gesellschaftlichen Verschiebung nach rechts, enttabuisierte rassistisches Denken und verband in besonderer Weise Rassismus mit Elite- und Nützlichkeitsdenken. Dieses komplexe Ereignis wird in dem Ende August 2011 erscheinenden Sammelband „Rassismus in der Leistungsgesellschaft“ in 15 Beiträgen mit unterschiedlichen theoretischen Perspektiven kritisch analysiert. Der Sammelband gibt Anstöße für den Alltag, die politische Praxis und die kritische wissenschaftliche Auseinandersetzung. Weiterlesen

VA // Sarrazin und anderer Scheiss: Vortrag des Antifa AK in Aachen

Seit Anfang April läuft unsere regionale Frühjahrskampagne “Die Deutsche Normalität – Ein Potpourri aus Scheisse!” zum Thema Rassismus und Sozialchauvinismus.

Die ersten Termine sind nun passé: Naziaufmarsch in Stolberg und Rechtspopulist*innen Sause in Köln – beide Events wurden erheblich behindert, wobei wir unsere inhaltliche Position im gewünschten Maße nach Außen tragen konnten. Weitere Infos dazu findet ihr auf antifa-ak.org.

Als nächstes steht ein größeres Kaliber vor der Tür. Am 25. Mai kommt niemand geringeres als der „Taburbrecher No. 1“ nach Aachen, um seine Hiobsbotschaft seines Buches zu verbreiten: „Deutschland schafft sich ab!“ porpagiert Thilo Sarrazin in der Mayerschen Buchhandlung der Aachener Innenstadt. Dabei wird er vermutliche Hunderte Interessierte belästigen – und das geht nicht ohne uns! Sowohl auf der Straße, als auch in wohlgepflegter Diskussionsrunde. Weiterlesen