Unser Redebeitrag auf der „Free Zaid“ Demo

Liebe Freund*innen, liebe Genoss*innen und Antifaschist*innen
In Zeiten wie diesen in denen unsere Genoss*innen für ihren Antifaschismus in Haft sitzen, ist es umso ermutigender zu sehen, dass sie nicht allein sind! Wir zeigen uns gemeinsam solidarisch mit denen, die konsequenten Antifaschismus nicht nur abstrakt für nötig halten, sondern auch umsetzen.
Die Woche startete denkbar beschissen. Und doch war der vergangene Montag mit der Stellung unserer Genoss:innen und der Amtseinführung des Faschisten Trump und seinen Supportern gerade zu sinnbildich für die aktuellen gesellschaftlichen Zustände; Sein prominentester Berater zeigt den Hitlergruß und mischt sich nicht erst seit dem laufenden Bundestagswahlkampf in die deutsche Politik mit ein.
Es braucht aber auch keinen Donald Trump und keinen Elon Musk, um die politische Gesamtlage besorgt zu beobachten.
Faschismus kann Deutschland auch alleine und das nicht erst seit Montag. Seit Jahren kämpfen wir als Antifaschist:innen in Deutschland und ganz Europa gegen ein Wiedererstarken des Faschismus und dennoch schreitet die Bedrohung von Rechts weiter voran. 

Continue reading

Free Zaid! Free All Antifas! Demo am Knast 22.1.24 19 Uhr

Am Montag, den 20.01.2025 haben sich einige der bisher nicht auffindbaren Beschuldigten aus dem Budapest-Komplex an verschiedenen Orten in Deutschland den Strafverfolgungsbehörden gestellt. Einer der Beschuldigten, Zaid, befindet sich aktuell in der JVA Köln-Ossendorf.

Für den Genossen besteht die akute Gefahr einer Auslieferung nach Ungarn und einer anschließenden Abschiebung nach Syrien, aufgrund seiner syrischen Staatsbürgerschaft.

Fast zwei Jahre lang haben ebendiese Behörden Zaid und die anderen Beschuldigten, ihre Angehörigen und Umfelder drangsaliert, ausspioniert und versucht in die Enge zu treiben. Mit medialen und behördlichen Öffentlichkeitsfahndungen, Hausdurchsuchungen, Observationen und Anquatschversuchen wurde die gesamte Bandbreite polizeilicher und justizieller Maßnahmen ausgeschöpft.

Ob die deutschen Behörden die Beschuldigten an die rechtsautoritäre Regierung Ungarns ausliefern werden, wie sie dies auch bei Maja getan haben, wissen wir nicht. Was wir aber wissen ist, dass das harte Vorgehen gegen antifaschistische Praxis ein Angriff auf uns alle ist!

Genau wie denen, die sich gegen diesen Schritt entschieden haben, gilt unsere volle Solidarität denjenigen Beschuldigten, die selbstbestimmt die Entscheidung getroffen haben, sich zu stellen.

Schließt euch deshalb unserem Aufruf an, verbreitet ihn und kommt alle am 22.01.25 um 19:00 Uhr zur Kundgebung vor der JVA Köln um laut zu sein und Zaid und den anderen Beschuldigten zu zeigen, dass wir solidarisch hinter ihnen stehen und an sie denken.

Wir fordern, dass unsere Genoss*innen nicht an das ungarische Regime ausgeliefert werden!

Wir fordern: Free Zaid und Free All Antifas!
Organisiert von: ABC Köln, IL Köln & Antifa AK

„The Spirit of Saxony“ – Antifa Arbeit in Sachsen // Ein Vortrag mit der URA Dresden // 14.10.24 19 Uhr Uni Köln Hörsaal XVIIb

Sharepic: Die eingestürzte Carolabrücke in Dresden, dadrüber folgender Text:

"The Spirit of Saxony" - Antifa Arbeit in Sachsen

ein Vortrag mit der URA Dresden
14.10.24 19 Uhr Uni Köln Hörsaal XVIIb

14.10.24 19 Uhr Uni Köln Hörsaal XVIIb

Sächsische Verhältnisse, absehbare rechte Wahlerfolge und sich stetig zuspitzende soziale Ungerechtigkeit: An diesem Abend erzählen Genoss*innen aus Dresden, unter welchen spezifischen Bedingungen aktuell Antifaarbeit in Sachsen stattfindet. Was sind die Rahmenbedingungen, wie sind die politischen Kräfteverhältnisse und hat das unter Umständen auch mit einer spezifisch „ostdeutschen“ Erfahrung und mit historisch gewachsenen Verhältnissen zu tun, oder auch nicht? Wo gibt es regionale Unterschiede und gibt es Gemeinsamkeiten mit anderen Teilen Deutschlands?

Der Vortrag versucht einen Einblick in aktuelle Kämpfe und linke Politik in Dresden und Sachsen zu geben und wie neben Feuerwehrpolitik und Abwehrkämpfen Risse in den hegemonialen Verhältnisse vertieft werden können.

Wir haben dazu unsere Freund*innen von der Undogmatischen Radikalen Antifa Dresden eingeladen, welche sich seit über 13 Jahren dem Spirit of Saxony entgegenstellen.

Unser Redebeitrag bei den Protesten gegen den „Marsch für das Leben“

Im folgenden dokumentieren wir unseren Redebeitrag bei den Protesten gegen den „Marsch für das Leben“ 2024.

Vom rechten Stammtisch über die FAZ-Redaktion bis zur CDU besteht ein Konsens darüber, dass der Feminismus in Deutschland und eigentlich auch global gewonnen hat. Der rechte Kulturkampf gegen das Gendern, den Eintrag einer dritten Geschlechtsoption bei Ämtern oder das Recht auf Abtreibungen eint ein politisches Spektrum, das weit in die sogenannte Mitte hineinragt. Unterbrochen wird dieses antifeministische Geraune nur dann, wenn der Kampf gegen reproduktive Gleichberechtigung dem Rassismus dieser Menschenfeinde geopfert wird. Die rechte Version dieses Schmierentheaters fantasiert den Feminismus als eine Übermacht, als ein Konsens der Herrschenden, gegen den diese konformistische Revolte aufbegehrt.
Und das aktuelle Staatspersonal bietet dazu reichlich Angriffsfläche: Im Namen der sogenannten feministischen Außenpolitik schließt die Ampelregierung Deals mit Saudi-Arabien ab, exportiert Waffen auf Rekordniveau und beteiligt sich an Kriegen, aber eben feministisch. Das aktuelle Kabinett legt großen Wert auf feministische Rhetorik, auf Symbole und setzt zeitgleich einen sozialen Kahlschlag nach dem nächsten durch. Feminismus gibt es in dieser Politik nur als Gefühl, als Geisteshaltung, mit der man die nächste soziale Drangsalierungsmaßnahme durchsetzt oder hinzunehmen hat.
Was bleibt also von dieser Scheinopposition, von dieser falschen Binarität des rechten Antifeminismus und der liberalen Antwort, die sozialpolitische Verschärfungen zwar durchdrückt, aber mit beteuertem schlechtem Gewissen? Was die autoritären Schweine und der heutige Marsch der Trauerklöße mit dem neoliberalen Staatsfeminismus an der Macht gemeinsam hat, ist dass sie sich in Wahrheit einen Dreck um die Lebensbedingungen von Eltern, Familien und Kindern scheren. Keine Position entwickelt irgendeiner dieser selbsternannten Lebensschützer zur völlig unzureichenden Kindergrundsicherung, zur Beschränkung von staatlicher Kinderunterstützung für Bürgergeldempfänger*innen oder anderen Maßnahmen, die die vermeintlich feministische Fortschrittskoalition gegen Eltern und Kinder in Stellung gebracht hat.
Die angeblichen Lebensschützer wollen die Möglichkeit der Entscheidung gegen ein Kind verbieten, während die aktuelle Politik eine freie Entscheidung über diese Frage unmöglich macht. Ein Kind zu bekommen ist in den aktuellen gesellschaftlichen Bedingungen ein enormes Armutsrisiko. Alleine der Wohnungsmarkt macht es den meisten Menschen unmöglich in einer Metropole wie Köln menschenwürdige Verhältnisse für ein Kind zu schaffen. Die Wohnung, der Kita-Platz, Essen, Klamotten, Hobbys, das alles will bezahlt werden, während der Haushalt gemacht und nebenbei noch eine Beziehung zum Kind aufgebaut und gepflegt werden muss. Diese Mehrfachbelastung trägt in den allermeisten Fällen bis heute die Mutter. Der rechte Gegenentwurf hat nichts im Angebot, nichts, was diese unzumutbaren Verhältnisse ändern will. Er möchte diese Entmündigung durch die bürgerliche Politik noch verschärfen, in dem er das Recht auf eine Entscheidung zum Schwangerschaftsabbruch verbieten will.
Wir sind heute auf der Straße, um diese beiden menschenunwürdigen Optionen anzugreifen. Wir kämpfen für eine Gesellschaft, in der die Entscheidung für oder gegen Kinder eine selbstbestimmte und freie Entscheidung ist, die von Lebensentwürfen und nicht vom Kontostand abhängt. Reproduktive Gerechtigkeit bedeutet, Entscheidungsmacht zu erkämpfen. Ob Kinder oder keine, entscheiden wir alleine! Das bedeutet nicht nur heute auf die Straße zu gehen, gegen den antifeministischen Marsch für das Leben und die reaktionären Wünsche der Abtreibungsgegner*innen. Das bedeutet gegen die Zumutungen des Normalzustands zu kämpfen, der uns die Entscheidung über unsere Lebensplanung nimmt. Wir kämpfen für eine Gesellschaft, in der wir uns solidarisch aufeinander beziehen und frei über unser Leben und unseren Körper entscheiden. Wir kämpfen für eine Gesellschaft, in der alle ohne Angst verschieden sein können, in der wir nach unseren Bedürfnissen leben und lieben.
In diesem Sinne: Gegen den neoliberalen Normalzustand und die Fans seiner reaktionären Verschlechterung! My body my choice! Für einen revolutionären Feminismus und reproduktive Gerechtigkeit von unten!

Mini Veranstaltungsreihe gegen den „Marsch für das Leben“

#CzarnyProtest – die polnischen Pro-Choice-Bewegung die Avantgarde Europas!

Samstag 07.09.24 // 19 Uhr // Naturfreundehaus Kalk

2016 erfasste Polen eine Welle von feministischen Pro Choice Kämpfen. Die extrem rechte polnische „Partei Recht und Gerechtigkeit (PiS)“ hatte ein totalitäres Anti-Abtreibungsgesetz durchgesetzt, das Abtreibungen in Polen faktisch komplett verbot. Die Pro-Choice-Proteste, die nach der Gesetzesänderung stattfanden, waren für alle eine Überraschung: Innerhalb von wenigen Tagen brachten die Proteste 100.000 Demonstrierende zusammen, die sich in über hundert Dörfern und Städten sich organisierten. 2017 rief die polnische feministische Widerstandsbewegung zusammen mit argentinischen Frauenrechtsaktivisten und weiteren FLINTA aus 28 anderen Ländern den internationalen feministischen Streik ins Leben. Im Dezember 2023 wurde die reaktionäre Regierung durch die feministischen Kämpfe aus dem Amt gejagt, aber wie steht es um reproduktive und LGBTQIA+ Rechte heute? Auf welche Erfahrungen der Pro Choice Bewegung in Polen können wir im Kampf gegen die reaktionäre „Anti Choice Bewegung“ in Deutschland und Europa zurückgreifen?

Das polnisch queer feministische Kollektiv Dziewuchy Berlin macht auf die Kämpfe in Polen aufmerksam und unterstützt polnische Frauen*initiativen in ihren Aktionen.

Eine schrecklich reaktionäre Familie – der Kampf radikaler AbtreibungsgegnerInnen und ihre antifeministischen Allianzen

Donnerstag, 19.09.24 // 19 Uhr // Alte Feuerwache Köln (Offener Treff)

Das Thema Schwangerschaftsabbruch ist spätestens seit der Debatte um die Streichung des sogenannten „Werbeparagrafen“ wieder mehr in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt. Vor diesem Hintergrund spürt die selbsternannte „Lebensschutz“-Bewegung Handlungsdruck. Demonstrationen wie die „Märsche für das Leben“ in Berlin, Köln oder München offenbaren, mit welchen AkteurInnen sich die Anti-Choice-Bewegung zusammentut, um ihre Ziele zu erreichen.
Im Vortrag nimmt Lina Dahm Euch mit zu einigen zentralen Veranstaltungen dieser Bewegung, gibt Einblicke in ihre Ideologie und stellt relevante AkteurInnen jener antifeministischen Allianzen vor, die aktuell unter anderem daran arbeiten, Schwangerschaftsabbrüche zu verunmöglichen.

Lina Dahm arbeitet als freie Journalistin und recherchiert seit einigen Jahren über Antifeminismus und die Anti Choice Bewegung.
Im Anschluss an die Veranstaltung gibt es ein Update des Bündnis Pro Choice Köln zu den Protesten gegen den „Marsch für das Leben“ am 21.09.24 in Köln.

Die Veranstaltungsreihe von Antifa AK Cologne, Feministischer Streik Köln, und Subversive Theorie ist Teil der Mobilisierung gegen Anti-Choice Aufmarsch am 21.09. in Köln. Infos zu Gegenprotesten findet ihr unter ProChoice Köln.
Die Veranstaltung wird unterstützt von Stavv Uni Köln.