Hier der Aufruf des Antifa AK Köln zum 9. November.
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Unter dem Motto „Kein Vergeben – Kein Vergessen!“ wollen wir auch in diesem Jahr den Opfern der Gräueltaten der euphemistisch „Reichskristallnacht“ genannten Ausschreitungen gegen die jüdische Bevölkerung 1938 gedenken.
Gleichzeitig wollen wir den allgegenwärtigen Neonazi-Terror thematisieren, da es im letzten Jahr mehrfach zu gewaltsamen Übergriffen auf „Andersdenkende“ durch Neonazis kam. Parallel dazu versucht die rechtspopulistische „Bürgerbewegung pro NRW“ in Leverkusen Fuß zu fassen, und rassistische Vorurteile unter anderem durch Infostände zu etablieren.
Die Demonstration startet am 9.11. um 18:00 Uhr in der Bahnhofstraße in Leverkusen-Opladen. Aufruf und weitere Informationen unter aalev.antifa.net.
Am 8. Oktober 2008, einen Tag vor dem 70. Jahrestag der Reichspogromnacht, wollen Neonazis durch die Aachener Innenstadt marschieren. Unter dem Motto „Gegen einseitige Vergangenheitsbewältigung! Gedenkt der deutschen Opfer!“ plant Axel Reitz, deutsche Geschichte umzudeuten. Das wollen wir verhindern und fahren deshalb gemeinsam von Köln nach Aachen, um die AntifaschistInnen vor Ort zu unterstützen. Informiert euch am besten bei der Antifagruppe eueres Vertrauens, tragt euch den Termin in eure Kalender ein und sagt allen FreundInnen Bescheid!
Weitere Informationen unter akantifaac.blogsport.de.
Wir sehen unsere alljährliche Arbeit als ein Prozess, den wir reflektieren und ständig weiterentwickeln wollen. Nach drei Jahren öffentlicher Intervention ins Gedenken an die Reichspogromnacht vom 9. November 1938 möchten wir den 70. Jahrestag zum Anlass nehmen, um inne zu halten und nicht einfach weiter zu machen. Zu viele Fragen möchten beantwortet zu werden, zu viele Zweifel an der Form und dem Inhalt des bisher Gewesenen nagen an uns.
Braucht es neben den Veranstaltungen bürgerlicher Organisationen überhaupt ein zusätzliches Gedenken mit explizit linksradikalen und emanzipativen Ansprüchen? Und welches wären diese Ansprüche? Und vor allem: Wie kann ein solches Gedenken an die Novemberpogrome aussehen? Welches Handeln lässt sich aus den kategorischen Imperativen von Marx und Adorno ableiten, ohne dabei in die vielen Fallen zu geraten, in die die Linke in der Vergangenheit immer wieder auf fatale Weise getappt ist? Wie kann auf Basis der Ereignisse vom 9. November 1938 ein Handeln im Heute abgeleitet werden, das die Opfer nicht instrumentalisiert, das die Ereignisse nicht relativiert? Ist das überhaupt möglich? Und ist es nötig? Was ist eigentlich Gedenken, welche Schwierigkeiten sind mit kollektiven Gedenk- und Trauerpraxen verbunden?
Fragen über Fragen. Wir wissen es nicht besser als ihr und wollen deshalb mit Euch darüber diskutieren, um gemeinsam Ansätze für Antworten zu entwickeln. Zwei kleine Inputreferate sollen auf Fallstricke im Gedenken eingehen und eine Übersicht über wichtige Thesen zum Thema bieten. Danach gibt es die Möglichkeit, gemeinsam zum Gedenken nach Leverkusen zu fahren, denn trotz unserer Vorbehalte gegenüber der derzeitigen Gedenkpraxis und politischer Differenzen mit der Veranstaltung in Leverkusen halten wir wegen der Naziübergriffe letztes Jahr eine praktische Solidarität für richtig und wichtig.
Weitere Infos unter: www.kein-vergessen.tk