Deutschlandwahn in der Popkultur

Eine Veranstaltung des Antifa AK Köln und der Kommunistischen Gruppe Bochum in Zusammenarbeit mit dem Automatentreff Mülheim

7. Juli 2009, Mülheim, 20 Uhr, Autonomes Zentrum Mülheim / Ruhr (Auerstrasse 51)

Deutschlandwahn in der Popkultur

mit Roger Behrens

Um zu verdeutlichen, dass Popkultur in Deutschland nicht anders strukturiert ist als der gesellschaftliche Mainstream, brauchte es keinen Samy Deluxe. Popkultur zeichnet gesellschaftliche Diskurse um Volk, Heimat und Nation nach und spiegelt dabei ebenso die verschiedene Nationalismen in Deutschland wider. Besangen Mia noch ein besseres neues Deutschland, so beschwören Peter Heppner und Paul van Dyk mit »Wir sind Wir« die völkische Einheit Deutschlands.

Popkultur bezeichnet jedoch insgesamt die Kultur im Kapitalismus, einschließlich einer bestimmten ideologischen Struktur des entwickelten Kapitalismus. Diese Ideologie der Popkultur –Popideologie – besteht genau darin, was Adorno und Horkheimer auch über die Kulturindustrie sagten.

Kultur wird genauso zur Ware gemacht, wie jedes andere Gut. Die Kunst ist ebenso ihr Teil wie die Sportschau, und es ist nur die Stellung der Einzelnen in Produktion und Konsumption, die darüber entscheidet, wo die kulturelle “Heimat” liegt. Die Hochkultur füttert sich aus der Massenkultur und es ist eben diese Massenkultur, die Adorno und Horkheimer in der 1940ern beschrieben, die heute zwischen Popkultur und Massenkunst neu bestimmt werden muss: Als Stand der kapitalistischen Produktionsverhältnisse.

Kultur ist ein Name für das Problem, das sich Kapitalismus nennt.