So radikal sein wie die Wirklichkeit?!

Perspektiven zwischen Ohnmacht und Revolten

Freundinnen und Freunde der klassenlosen Gesellschaft & Detlef Hartmann (Materialien für einen neuen Antiimperialismus)

12.November 2010, Köln – 19:30 Naturfreundehaus Kalk

Generalstreiks & Revolten von Teilen der griechischen Bevölkerung stehen in krassem Widerspruch zu der Passivität, mit der hierzulande jede Verschlechterung, in dem Glauben „noch Schlimmeres“ abgewendet zu haben, hingenommen wird. Welche Perspektiven ergeben sich in den Auseinandersetzung mit der Vermittlung und Legitimierung der Krisenmaßnahmen.

Die Berliner Gruppe Freundinnen und Freunde der klassenlosen Gesellschaft werden vom Fall Griechenland ausgehend zeigen, wie nicht nur der Klassencharakter der Krisenbewältigung deutlich wird, sondern auch die verschärfte Staatenkonkurrenz sich in nationalistischer Stimmungsmache niederschlägt. Der Bruch mit diesen Ideologien ist erste Voraussetzung für jeden Widerstand der Lohnabhängigen in der gegenwärtigen Situation. Denn nur solche Kämpfe eröffnen überhaupt die Chance, eine Klassensolidarität über nationale Schranken hinweg endlich praktisch werden zu lassen.

Detlef Hartmann vom Projekt Materialien für einen neuen Antiimperialismus wird zeigen wie Widerstände und Kämpfe, so wie sie sich mit den Strategien des Kapitalismus zur sozialen Zerstörung und Unterwerfung der Subjekte konfrontieren, der zentrale Motor der Geschichte sind. Von den Kämpfen in Griechenland geht der Input zu den aktuellen Entwicklung kapitalistischer Strategien bis in die jetzige Schuldenkrise nach. Sie sind als Ausdruck einer epochalen Innovationsoffensive in Richtung auf ein neues globales kapitalistisches Kommando zu begreifen.

Im Anschluss an die beiden Inputreferate gibt es eine offene Diskussion zu den Perspektiven zwischen Ohnmacht und Revolte.

Wochenendseminar: Was meint eigentlich Kapitalismus?

Einführung in die kategoriale Kapitalismuskritik
Seminar mit dem Institut für kategoriale Analyse (Inkatan e.V.)

19.-21. November Universität Köln

Ort: Humanwissenschaftliche Fakultät (Gronewaldstraße 250931 Köln)

Entgegen der Eindeutigkeit, die der Begriff „Kapitalismus“ in politischen Debatten zunächst suggeriert, ist er in der kritischen Theorie seit Jahren Gegenstand unterschiedlich und mitunter sogar gegensätzliche Interpretationen. Denn zentrale materialistische Kategorien wie z.B. Klasse und Geschichte, Ökonomie und Politik, Subjekt und Struktur sind auch in der Marxschen Tradition keineswegs eindeutig geklärt. Die im Kontext der sogenannten Neuen Marx-Lektüre in letzter Zeit entwickelte, kategoriale Marx-Interpretation, wie sie beispielsweise von Autoren wie Moishe Postone und Ingo Elbe vertreten wird, bietet vor diesem Hintergrund eine vielversprechende Möglichkeit für eine gesellschaftstheoretische Fundierung kritischer sozialwissenschaftlicher Untersuchungen. Kapitalismus als analytische Kategorie wird hier, entgegen einer in der materialistischen Theorie lange gepflegten Orthodoxie, als eine komplexe und historisch-dynamische Form gesellschaftlicher Unfreiheit begriffen werden. Sie bezeichnet demnach, weit davon entfernt nur eine „Wirtschaftsweise“ zu beschreiben, eine historisch besondere und qualitativ eigene Gesellschaftsform, deren Strukturen soziale Kontingenz nicht abstrakt entgegen gesetzt, sondern vielmehr immanent ist. Diese neue Perspektive hat bemerkenswerte Folgen sowohl für alle Versuche einer praktischen Kapitalismuskritik wie auch die theoretischen Analysen der aktuellen, mit Schlagwörtern wie ‚Globalisierung‘, ‚Postmoderne‘ und ‚Neoliberalismus‘ nur sehr ungenau beschriebenen, gesellschaftlichen Umbrüche.

In dem Wochenendseminar wollen wir uns diesem neuen Paradigma innerhalb der materialistischen Gesellschaftstheorie nähern und die kategorialen Marxinterpretation anhand von Überlegungen in den Bereichen Ökonomie, Politik und Subjektkonstitution genauer unter die Lupe nehmen; nicht zuletzt in dem wie ihre Erklärungskraft gegenüber einigen gängigen materialistischen und poststrukturalistischen Ansätze diskutieren.

www.inkatan.de

Weiterlesen… (Seminarplan und Literatur)

21.10: Mobiveranstaltung gegen den hessischen Unternehmertag

Am Donnerstag den 21.10.2010 findet um 19:00 Uhr in der LC36 (Ludolf Camphausenstr. 36 / Hans-Böckler Platz) eine Info- und Mobiveranstaltung zu den geplanten Protesten gegen den hessischen Unternehmertag (am 26.10 in Wiesbaden) statt.

Dazu werden Genoss_innen der Autonomen Antifa [f] über die Hintergründe des Unternehmertags und ihren Organisator den Verband hessischer Unternehmer berichten. Es soll nicht eine bloße Kritik an „den Unternehmern“ geübt werden sondern vielmehr Leistungsterror, Standortkokurrenz und eine grundsätzliche Kritik an Lohnarbeit als grundlegende Kategorien des Kapitalismus geübt werden. Nartürlich wird auch für die Proteste mobilisiert, um die „Feierstimmung“ unter dem Motto „Mit Energie in Deutschlands Zukunft“ begleitet von „Gute-Laune-Jazz“ möglichsts effektiv zu versauen!

Mehr Infos auf der Homepage des sozi­al­re­vo­lu­tio­nä­ren und anti­na­tio­na­len Kri­sen­bünd­nis­ses Frank­furt: krise.blogsport.de

21.10.2010 // 19 Uhr /// LC36

26.10: Heraus Gegen den hessischen Unternehmertag

Wir unterstützen den Aufruf des „sozialrevolutionären und antinationalen Krisenbündnisses Frankfurt“ gegen den hessischen Unternehmertag 2010.

wiesbaden

Aktuelle Infos zur Demo sowie die langversion des Aufrufes gibt es auf der Homepage des Bündnisses: krise.blogsport.de

Kurzaufruf:
Heraus gegen den hessischen Unternehmertag

Diesen Herbst will die Bundesregierung die Kosten für die Wettbewerbsfähigkeit des Standortes Deutschland in der Krise des Kapitalismus mit einem weiteren Kürzungspaket auf dem Rücken von Lohnabhängigen und Erwerbslosen abladen. Währenddessen findet in der Kurstadt Wiesbaden ein bemerkenswerter Event statt. Am Dienstag, den 26. Oktober, lädt der Verband hessischer Unternehmer (VhU) hier zu seinem jährlichen „Unternehmertag“. Continue reading

Aufruf: Gegen linke Bewusstlosigkeit – für einen konsequenten Antifaschismus!

Die Genoss_​innen von der »Autonomen Antifa [f]« haben den Folgegen Aufruf verfasst. Dieser richtet sich gegen das Bestreben einiger Kräfte innerhalb »der« Linken Bewegung, Islamismus als teil der globalen Linken anzuerkennen und plädiert stattdessen dafür Islamismus als das anzuerkennen, was er ist: eine reaktionäre Bewegung.

Der Antifa AK Köln unterstützt den Aufruf.

Die Gruppe KP-Berlin (Vorgängergruppe der TOP) hat 2006 die Broschüre „Islamismus Kulturphänomen oder Krisenlösung“ herausgegeben auf die wollen wir in diesem Kontext nochmal hinweisen: PDF-Download

Gegen linke Bewusstlosigkeit – für einen konsequenten Antifaschismus!

[PDF-Version]

Eine Bedingung wird sich für die Linke nie ändern: Wenn sie alle Verhältnisse umwerfen will, in denen der Mensch ein erniedrigtes, ein geknechtetes, ein verlassenes, ein verächtliches Wesen ist (Marx), wenn sie also Emanzipation und eine befreite Gesellschaft will – dann braucht sie zwar vor allem eine radikale Kritik dieser Verhältnisse, aber kommt dabei nicht um deren aktuelle Beschaffenheit herum. Die Ausgangslage für den Kampf um eine befreite Gesellschaft ändert sich ständig, ihm kommen zu unterschiedlichen Zeiten und Orten unterschiedliche Gegenbewegungen, Probleme und Chancen entgegen. So stehen etwa Faschismus, Wirtschaftswunder oder Krise für sehr verschiedene Ausgangslagen, die stets auch verschiedene Gegenstrategien erfordern.
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