Wochenendseminar: Was meint eigentlich Kapitalismus?

Einführung in die kategoriale Kapitalismuskritik
Seminar mit dem Institut für kategoriale Analyse (Inkatan e.V.)

19.-21. November Universität Köln

Ort: Humanwissenschaftliche Fakultät (Gronewaldstraße 250931 Köln)

Entgegen der Eindeutigkeit, die der Begriff „Kapitalismus“ in politischen Debatten zunächst suggeriert, ist er in der kritischen Theorie seit Jahren Gegenstand unterschiedlich und mitunter sogar gegensätzliche Interpretationen. Denn zentrale materialistische Kategorien wie z.B. Klasse und Geschichte, Ökonomie und Politik, Subjekt und Struktur sind auch in der Marxschen Tradition keineswegs eindeutig geklärt. Die im Kontext der sogenannten Neuen Marx-Lektüre in letzter Zeit entwickelte, kategoriale Marx-Interpretation, wie sie beispielsweise von Autoren wie Moishe Postone und Ingo Elbe vertreten wird, bietet vor diesem Hintergrund eine vielversprechende Möglichkeit für eine gesellschaftstheoretische Fundierung kritischer sozialwissenschaftlicher Untersuchungen. Kapitalismus als analytische Kategorie wird hier, entgegen einer in der materialistischen Theorie lange gepflegten Orthodoxie, als eine komplexe und historisch-dynamische Form gesellschaftlicher Unfreiheit begriffen werden. Sie bezeichnet demnach, weit davon entfernt nur eine „Wirtschaftsweise“ zu beschreiben, eine historisch besondere und qualitativ eigene Gesellschaftsform, deren Strukturen soziale Kontingenz nicht abstrakt entgegen gesetzt, sondern vielmehr immanent ist. Diese neue Perspektive hat bemerkenswerte Folgen sowohl für alle Versuche einer praktischen Kapitalismuskritik wie auch die theoretischen Analysen der aktuellen, mit Schlagwörtern wie ‚Globalisierung‘, ‚Postmoderne‘ und ‚Neoliberalismus‘ nur sehr ungenau beschriebenen, gesellschaftlichen Umbrüche.

In dem Wochenendseminar wollen wir uns diesem neuen Paradigma innerhalb der materialistischen Gesellschaftstheorie nähern und die kategorialen Marxinterpretation anhand von Überlegungen in den Bereichen Ökonomie, Politik und Subjektkonstitution genauer unter die Lupe nehmen; nicht zuletzt in dem wie ihre Erklärungskraft gegenüber einigen gängigen materialistischen und poststrukturalistischen Ansätze diskutieren.

www.inkatan.de

Weiterlesen… (Seminarplan und Literatur)

21.10: Mobiveranstaltung gegen den hessischen Unternehmertag

Am Donnerstag den 21.10.2010 findet um 19:00 Uhr in der LC36 (Ludolf Camphausenstr. 36 / Hans-Böckler Platz) eine Info- und Mobiveranstaltung zu den geplanten Protesten gegen den hessischen Unternehmertag (am 26.10 in Wiesbaden) statt.

Dazu werden Genoss_innen der Autonomen Antifa [f] über die Hintergründe des Unternehmertags und ihren Organisator den Verband hessischer Unternehmer berichten. Es soll nicht eine bloße Kritik an „den Unternehmern“ geübt werden sondern vielmehr Leistungsterror, Standortkokurrenz und eine grundsätzliche Kritik an Lohnarbeit als grundlegende Kategorien des Kapitalismus geübt werden. Nartürlich wird auch für die Proteste mobilisiert, um die „Feierstimmung“ unter dem Motto „Mit Energie in Deutschlands Zukunft“ begleitet von „Gute-Laune-Jazz“ möglichsts effektiv zu versauen!

Mehr Infos auf der Homepage des sozi­al­re­vo­lu­tio­nä­ren und anti­na­tio­na­len Kri­sen­bünd­nis­ses Frank­furt: krise.blogsport.de

21.10.2010 // 19 Uhr /// LC36

26.10: Heraus Gegen den hessischen Unternehmertag

Wir unterstützen den Aufruf des „sozialrevolutionären und antinationalen Krisenbündnisses Frankfurt“ gegen den hessischen Unternehmertag 2010.

wiesbaden

Aktuelle Infos zur Demo sowie die langversion des Aufrufes gibt es auf der Homepage des Bündnisses: krise.blogsport.de

Kurzaufruf:
Heraus gegen den hessischen Unternehmertag

Diesen Herbst will die Bundesregierung die Kosten für die Wettbewerbsfähigkeit des Standortes Deutschland in der Krise des Kapitalismus mit einem weiteren Kürzungspaket auf dem Rücken von Lohnabhängigen und Erwerbslosen abladen. Währenddessen findet in der Kurstadt Wiesbaden ein bemerkenswerter Event statt. Am Dienstag, den 26. Oktober, lädt der Verband hessischer Unternehmer (VhU) hier zu seinem jährlichen „Unternehmertag“. Continue reading

Aufruf: Gegen linke Bewusstlosigkeit – für einen konsequenten Antifaschismus!

Die Genoss_​innen von der »Autonomen Antifa [f]« haben den Folgegen Aufruf verfasst. Dieser richtet sich gegen das Bestreben einiger Kräfte innerhalb »der« Linken Bewegung, Islamismus als teil der globalen Linken anzuerkennen und plädiert stattdessen dafür Islamismus als das anzuerkennen, was er ist: eine reaktionäre Bewegung.

Der Antifa AK Köln unterstützt den Aufruf.

Die Gruppe KP-Berlin (Vorgängergruppe der TOP) hat 2006 die Broschüre „Islamismus Kulturphänomen oder Krisenlösung“ herausgegeben auf die wollen wir in diesem Kontext nochmal hinweisen: PDF-Download

Gegen linke Bewusstlosigkeit – für einen konsequenten Antifaschismus!

[PDF-Version]

Eine Bedingung wird sich für die Linke nie ändern: Wenn sie alle Verhältnisse umwerfen will, in denen der Mensch ein erniedrigtes, ein geknechtetes, ein verlassenes, ein verächtliches Wesen ist (Marx), wenn sie also Emanzipation und eine befreite Gesellschaft will – dann braucht sie zwar vor allem eine radikale Kritik dieser Verhältnisse, aber kommt dabei nicht um deren aktuelle Beschaffenheit herum. Die Ausgangslage für den Kampf um eine befreite Gesellschaft ändert sich ständig, ihm kommen zu unterschiedlichen Zeiten und Orten unterschiedliche Gegenbewegungen, Probleme und Chancen entgegen. So stehen etwa Faschismus, Wirtschaftswunder oder Krise für sehr verschiedene Ausgangslagen, die stets auch verschiedene Gegenstrategien erfordern.
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VA: Perspektiven autonomer Politik

27. Oktober 19:30 Bauwagenplatz Wem gehöhrt die Welt (Krefelder Str. – Bahnhalte: Hansaring)


Mitglieder des HerausgeberInnenkollektivs werden ihre Motivationen für das Projekt und die damit verbundenen Hoffnungen darlegen, einen Überblick über den Inhalt geben und einzelne, ausgewählte Themenbereiche vertiefen. Vor allem aber soll viel Raum sein, zu diskutieren und sich auszutauschen!

Der „ak wantok“ hat im Buch „Perspektiven Autonomer Politik“ an die 50 Beiträge vereint, die sich mit der Geschichte, vor allem aber mit der Gegenwart und Zukunft der autonomen Bewegung auseinandersetzen. Der Textsammlung liegt die Überzeugung zugrunde, dass die autonome Bewegung nicht nur ein bedeutendes Kapitel in der neueren Geschichte linksradikalen Widerstands in Europa darstellt, sondern dass sie einen Rahmen geschaffen hat, der auch zukünftig das Schaffen und Verteidigen gegenkultureller Räume ebenso ermöglichen und stärken kann wie den Kampf gegen Herrschaft, Unterdrückung und Ausbeutung.

Aus der Einleitung: »Autonome Diskussionen finden auf Treffen statt, auf Veranstaltungen und Demos, in Szeneblättern und Internet-Foren. Sie sind breit gefächert, vielfältig und komplex, und das ist gut so. Manchmal jedoch scheinen den Diskussionen gemeinsame Referenzpunkte zu helfen, die Debatten zusammenfassen, zueinander in Beziehung setzen und in historische Zusammenhänge rücken. Dies kann zu mehr Klarheit führen, noch einmal neue Perspektiven ermöglichen und Grundlagen für weitere lebendige Diskussionen schaffen.«