16.4.. Zwangsräumung verhindern! Part 2

Update: Am 14.3. hat Kall Post vom Gerichtsvollzieher bekommen:

Der Zwangsräumungs-Termin, 18. März, wurde aufgehoben!
Neuer Zwangsräumungstermin ist der 16. April, 8:00 Uhr!

Treffpunkt: Di, 18. März um 07:00 Uhr | Fontanestraße 5 | Köln-Agnesviertel

Rund 300 Anwohner_innen und Unterstützer_innen haben am 20.02 die Zwangsräumung von Kalle Gerigks erfolgreich verhindert. Am 18.3. folgt nun der zweite Räumungsversuch aber nicht ohne uns! Wir werden wieder blockieren!

Achtet auf aktuelle Infos unter zwangsraeumung-verhindern.de

 

8.2. Spontandemo wegen Brandanschlag in Hamburg

Bericht zur Demo auf Indymedia

Rassismus ist und bleibt tödlich

Solidarität mit den Betroffenen des Brandanschlags von Hamburg Altona

Spontandemo Hamburg Brandanschlag Demo Samstag | 8. Februar | 14 Uhr | Rudolfplatz Köln

In Folge einer Brandstiftung in einem Wohnheim für Geflüchtete starben gestern drei Menschen.

Am Mittwoch, den 5. Februar, kamen eine geflüchtete Frau aus Pakistan und ihre beiden Kinder (6 bzw. 7 Jahre alt) ums Leben, nachdem im Flur ihres Hauses in Hamburg-Altona Feuer gelegt wurde. Sie starben bei dem Versuch, durch das Treppenhaus zu fliehen, an einer Rauchgasvergiftung. 27 weitere Personen wurden verletzt. Die Polizei geht mittlerweile von Brandstiftung aus. Continue reading

Wohnraum für alle! Zwangsräumung verhindern!

Update: Der Räumungstermin steht fest – am Donnerstag den 20. Februar um 8 Uhr morgens soll Kalle aus seiner Wohnung geworfen werden. Dies gilt es zu verhindern! Deshalb Zwangsräumung blockieren!

Treffpunkt: 7 Uhr morgens bei vor Kalles Haustür. Im Vorfeld finden in Köln noch Kundgebungen und Infoveranstaltungen statt. Bleibt über zwangsraeumung-verhindern.de auf dem laufenden.

In Madrid antworteten Nachbar_innen derweil etwas gereizt als die Polizei die Situation bei einer Zwangsräumung eskalierte, aber schaut selbst.

Seit kurzen macht die Kölner Recht auf Stadt Initiative gegen eine drohende Zwangsräumung im Kölner Agnesviertel mobil. Dort soll Kalle aus seiner seit 30 Jahren bewohnten Wohnung geworfen werden. Der neue Eigentümer hat ihm wegen “Eigenbedarf” gekündigt, sobald Kalle dann raus ist soll die Wohnung dann auf Wohnungsmarkt geworfen werden – natürlich erst nachdem sie schick renoviert und saniert wurde.

In einer Gesellschaft, in welcher die Verteilung von Wohnraum sich nicht nach den Bedürfnissen der Menschen orientiert, sondern als Ware der Anhäufung kapitalistischen Reichtums dient, sind solche Vorgänge mit all ihren scheinbar miesen Tricks und Schiebereien die Normalität. Die Zwangsräumungen passieren meistens im Stillen und auch der vorangegangene Stress mit der_dem Vermieter_in geschieht im “privaten”. Vor diesem Hintergrund ist es umso erfreulicher, dass Kalle sich dem Druck nicht beugen und sich nicht einfach so verdrängen lassen will.

Die Kölner Recht auf Stadt Initiative will ihn dabei unterstützen: Wenn ab dem 16. Dezember die Zwangsräumung droht, ruft die Kampagne “Zwangsräumung verhindern!” deshalb – dem Vorbild aus Berlin und Spanien folgend – zur Blockade der Räumung auf.

Um im Vorfeld der drohenden Räumung den Druck auf den Vermieter zu erhöhen, besuchten am 22. November solidarische Menschen bereits das Immobilienbüro des Eigentümers. Und nachmittags hielt die Recht auf Stadt Initiative eine Kundgebung im Agnesviertel ab, um die Anwohner_innen zur Solidarität mit Kalle aufzufordern. Als nächstes steht am 13. Dezember ein Infocafé inkl. Blockadetraining und Pressekonferenz an.

28.1. Zwei Jahre nach dem Auffliegen des NSU: Eine Bestandsaufnahme

NSU watch logo Eine Veranstaltung mit dem apabiz anlässlich des Münchner NSU-Prozesses

Dienstag, 28. Januar 2013, 19 Uhr // Kulturbunker Mülheim, Berliner Str. 20

Mehr als zwei Jahre ist es her, dass sich der „Nationalsozialistische Untergrund“ (NSU) selbst enttarnte. Die rechtsterroristische Gruppe war über ein Jahrzehnt aktiv und mordete jahrelang, ohne dass ihre Existenz der Öffentlichkeit bekannt war. Im Mai 2013 begann ein erster Prozess gegen die überlebenden mutmaßlichen Mitglieder und Unterstützer. Gleichzeitig endeten zwei der vier parlamentarischen Untersuchungsausschüsse. Continue reading

Rassismus braucht keine (Neo)Nazis. Auf nach München.

UPDATE (12. Dezember 2014): Nach vielen vielen Verschiebungen im Münchener Prozess wird der Anschlag steht „Tag X“ jetzt. Ab dem 12. Januar 2015 den Komplex  ‘Nagelbombenanschlag auf die Keupstraße’ behandeln. Ab dem 20. Januar 2015 werden die Betroffenen befragt. Daher steht der lange als Tag X bezeichnete Termin nun fest:

Wir kommen nach München am Dienstag, den 20. Januar 2015.


In München läuft derzeit einer der bedeutendsten Gerichtsprozesse der BRD. In den nächsten Wochen wird dort der Nagelbombenanschlag der NSU auf die Kölner Keupstraße sowie ein Anschlag auf das Lebensmittelgeschäft in der Kölner Probsteigasse verhandelt. Beate Zschäpe muss sich als (vermeintlich) einziges lebendes Mitglied stellvertretend für den „Nationalsozialistischen Untergrund“ der 500-seitigen Anklageschrift stellen. Die Vorwürfe reichen von Bildung und Mitgliedschaft einer terroristischen Vereinigung über Raub und Mord. Zwischen 2000 und 2007 hat der „NSU“ willkürlich neun Menschen griechischer und türkischer Herkunft ermordet, weil diese ihnen nicht in ihr rassistisch-völkisches Weltbild passten und den „Erhalt der deutschen Nation“ gefährdeten.

Die Zahl der Opfer könnte sogar weitaus höher sein, wenn der Nagelbombenanschlag vom NSU am 09. Juni 2004 in Köln-Mülheim noch schlimmer ausgegangen wäre; dieses Attentat auf der belebten und vorrangig von türkischen Menschen belebten und betriebenen Keupstraße verletzte 22 Menschen teils schwer, mehrere Geschäfte und Autos wurden verwüstet. Genauso wie bei den Morden ermittelten die bundesdeutschen Behörden auch beim Anschlag von Mülheim offensiv gegen die Opfer. Gemäß dem rassistischen Stereotyp der „anatolischen Mafia“, der „Schutzgelderpressung“ und dem „illegalem Glücksspiel“ wurden die Ermittlungen aus einem politischen, rechten Milieu gezielt rausgehalten. Insbesondere der Verfassungsschutz war nachweislich für diese Taktik verantwortlich. „Döner-Morde“ und „SoKo Bosporus“ sind also mehr als unglückliche gewählte Wortschöpfungen der Polizei; sie sind neben der verschärften Abschottung nationaler Grenzen, dem tagtäglichem Abschiebegeschäft von Menschen, die im „Gewinnerland“ der Krise Zuflucht suchen aber als „unverwertbar“ abgestempelt werden Ausdruck dafür, dass die deutschen Institutionen selbst sehr eifrig den rassistischen Normalzustand produzieren und reproduzieren. Continue reading