#Heidenau nicht unkommentiert lassen!
Antirassistische Demonstration | Montag, 24.08.2015 | 18 Uhr | Rudolfplatz
In den letzten drei Tagen eskalierte ein losgelassener Rassist_innen-Mob in der deutschen Kleinstadt Heidenau (bei Dresden). Nahezu ungestört von der Polizei, versuchten sie Geflüchtete, die in einem leerstehenden Baumarkt untergebracht wurden, zu bedrohen und angreifen. Einzig die zum Schutz der Geflüchten angereisten, antifaschistischen Aktivist_innen waren mit einer kleinen Gruppe bereit sich den Menschenfeinden entgegenzustellen.
23 Jahre nach dem Pogrom in Rostock-Lichtenhagen sorgen sich nun wieder deutsche Politiker_innen um das Ansehen dieses Landes. Allein die Sorge um den Ruf Deutschlands in dieser Situation ist Ausdruck der rassistischen Zustände, die als Ängste dargestellt werden. Das Problem sind nicht die „Ängste“ der Deutschen, das Problem sind nicht die geflüchteten Menschen, die einen unfassbar beschwerlichen Weg hinter sich bringen müssen um die Mauern der Festung Europa zu überwinden, das Problem sind die rassistischen Zustände.
Deutsche Zustände 2015
Während tagtäglich geflüchtete Menschen in Deutschland von der Polizei schikaniert, kontrolliert und angegriffen werden, sich das deutsche Gesetz repressiv auf das Leben von geflüchteten Menschen auswirkt, sind auch die „besorgten Bürger_innen“ nicht untätig. Dies beschränkt sich nicht nur auf die ostdeutsche Provinz. So wurde beispielsweise das Dach einer Geflüchtetenunterkunft in Köln-Porz so beschädigt, dass die Unterbringung von Menschen zeitweise unmöglich gemacht wurde.
Was sind das für Menschen, die jede Kürzung von Sozialleistungen, jeden Kriegseinsatz und jede Verschlechterung der Arbeitsverhältnisse ohne Murren hinnehmen und den geflüchteten Menschen nicht mal eine menschenunwürdige Unterbringung in einer Massenunterkunft gönnen?
Was sind das für Menschen, die die staatliche Argumentation von berechtigter und unberechtigter Flucht ohne einen Funken Empathie und mit Überzeugung tragen?
Diese Ängste sind Rassismus
Der Kampf gegen diese Zustände findet auf mehreren Ebenen statt. Es ist notwendig, den rassistischen Normalzustand anzugreifen. Wenn Nazis und Rassist_innen geflüchtete Menschen und Unterkünfte attackieren, kommt das nicht von Ungefähr. Die Auseinandersetzung mit rassistischen Initiativen, Überzeugungen und Menschen muss an jedem Ort geführt werden. Dabei ist es unumgänglich, die geflüchteten Menschen nicht allein zu lassen.
Solidarität muss praktisch werden:
Rassist_innen entgegentreten
Solidarität mit allen Geflüchteten