80 Jahre Resistenza – Eine Antifaschistische Veranstaltungsreihe

Der 8. September 1943 gilt gemeinhin als Beginn der Resistenza, also der militärischen antifaschistischen Kämpfe gegen den italienischen Faschismus und die Besatzung durch die deutsche Wehrmacht. Nicht einmal zwei Jahre später war die Armee der antifaschistischen Partisan*innen bis zu 250.000 Personen stark und politisch wie militärisch ein entscheidender Faktor für den Sieg über den Faschismus.
Bei der Resistenza handelte es sich um einen dreifachen Kampf: In ihr artikulierte sich die Feindschaft gegenüber der deutschen Besatzung, die von der faschistischen Regierung Italiens aber auch vom König begünstigt wurde. Sie war darüber hinaus eine Form von Bürgerkrieg gegen weite Teile der italienischen Bevölkerung, die die Faschisten unterstützten oder Teil von ihnen waren. Nicht zuletzt war die Resistenza ein Klassenkampf, in dem die politische Ausgestaltung von gesellschaftlicher Produktion und Verteilung fundamental in Frage gestellt wurde und der maßgeblich von Kommunist*innen geführt wurde.
80 Jahre nach Beginn der bewaffneten antifaschistischen Kämpfe gegen den italienischen Faschismus und die Nazi-Besatzung möchten wir uns in drei Veranstaltungen der Geschichte der Resistenza und ihrem politischen Erbe widmen. Dabei möchten wir uns auch mit ihren Auswirkungen auf die italienische und deutsche Linke beschäftigen und Fragen nach dem neuen Faschismus in Italien und seinem Verhältnis zur Geschichte seines historischen Vorbildes und der Resistenza diskutieren.
Im Oktober haben wir ANPI Colonia eingeladen für ein Gespräch über die historische Einordnung der Resistenza und ihres Erbes. In einer zweiten Veranstaltung sprechen wir mit Enrico Ippolito über seinen Debütroman „Was rot war“, der sich mit der Biografie einer italienischen Kommunistin auseinandersetzt und diese mit aktuellen Themen verbindet. Zuletzt werden wir den Dokumentarfilm „Geschenkt wurde uns nichts“ zeigen, der sich mit dem Leben der Partisanin Annita Malavasi beschäftigt.
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FEMINISTS FIGHT BACK: FUNDIS ZUR HÖLLE JAGEN!

Vortrag & Barabend mit der Gruppe eklat (Münster)

25.08.23 19 Uhr
Alte Feuerwache (Offener Treff)

Am 16. September findet der sogenannte „Marsch für das Leben“ zum ersten Mal in Köln statt. Unter dem Motto „Marsch für das Leben“ werden christliche Fundamentalist:innen, Ultrakonservative, knallharte Abtreibungsgegner:innen, Faschist:innen und Burschenschaftler durch Köln marschieren. Mit ihrer als „Gebets- und Trauermarsch“ getarnten Demonstration wollen sie nicht nur gegen das Selbstbestimmungsrecht schwangerer Menschen hetzen. Die unerträgliche Leier ist bekannt. Sie propagieren reaktionäre Vorstellungen von Geschlecht, Sexualität und Familienleben: Queere Identitäten werden abgelehnt, Homosexualität und alle Formen des Begehrens abseits der heterosexuellen Zweierbeziehung verachtet. Sex solle vor allem der Fortpflanzung dienen und nur in der Ehe stattfinden. Damit sind sie eine wichtige Komponente des antifeministischen Rollbacks und des rechten Kulturkampfes.

Was sich um diese Märsche abspielt, ist nicht nur unerträglich, sondern auch brandgefährlich. Antifeministische Praxen stellen schon jetzt eine reale Bedrohung für Betroffene dar. Die erreichten Errungenschaften emanzipatorischer und feministischer Kämpfe sind keine Selbstverständlichkeit und müssen verteidigt werden. Doch Proteste, die sich allein auf deren Verteidigung konzentrieren, rücken die gegenwärtige Gesellschaft in ein Licht, das sie nicht verdient hat. Konsequente feministische Praxis richtet sich daher nicht nur gegen reaktionäre und antifeministische Bewegungen, sondern auch gegen den bürgerlichen Staat und die kapitalistische Produktionsweise, gegen die tiefverwurzelten patriarchalen Strukturen und die heteronormative Gewalt. Eine der stärksten Kräfte, die für eine Gesellschaft kämpfen kann, in der alle ohne Angst verschieden sein können und der sich gegen regressive Tendenzen einsetzt, ist der Feminismus.

Unsere leidenserprobten Genoss:innen von eklat Münster werden uns daher einen Einblick in einen möglichen feministisch-kämpferischen Gegenprotest geben: Seit vielen Jahren ist Münster Austragungsort des 1.000-Kreuze-Marsches, in der katholisch-konservativen Stadt laufen seit jeher die organisatorischen Fäden einer deutschland- und europaweiten Hetzkampagne gegen Frauen, schwangere Menschen und Queers zusammen. eklat Münster kommen mit ihrem Vortrag zu uns nach Köln und zeigen profeministische Protestformen gegen diesen rechtskonservativen Haufen auf und welche Lehren und Tipps sie aus den letzten Jahren gesammelt haben – dazu gehört auch die Thematisierung massiver polizeilicher und staatlicher Repression gegen diverse Antifaschist:innen auf den Gegendemonstrationen.

Haltet euch unbedingt Freitag den 25. August frei: Ab 19 Uhr wird der Mobi-Vortrag in der Alten Feuerwache (Offener Treff) gehalten. Im Anschluss könnt ihr mit uns am Tresen auf das Ende des Patriarchats anstoßen. Wir freuen uns auf euch!

GEGEN CHRISTLICHE FUNDAMENTALIST:INNEN UND RECHTE IDEOLOGIE // 16.09.2023 // 13 Uhr // Heumarkt

Feminismus in die Offensive

Was zur Hölle?! Am 16. September findet erstmals in Köln der „Marsch für das Leben“ statt. Unter dem Motto „Einzigartig. Leben wagen“ wollen christliche Fundamentalist:innen, Ultrakonservative, Abtreibungsgegner:innen, Burschenschaftler und Faschist:innen durch die Kölner Innenstadt laufen. Dieselben Akteure haben in den letzten Jahren versucht, ihre Märsche vor allem in Münster und Berlin zu etablieren. Dabei sind sie mitunter auf erfolgreiche Blockaden gestoßen. Nun wollen sie in Köln Fuß fassen. Mit ihrer als „Gebets- und Trauermarsch“ getarnten Demonstration wollen sie insbesondere gegen das Selbstbestimmungsrecht schwangerer Menschen hetzen. Sie propagieren reaktionäre Vorstellungen von Geschlecht, Sexualität und Familienleben: Queere Identitäten werden abgelehnt, Homosexualität und alle Formen des Begehrens abseits der heterosexuellen Zweierbeziehung verachtet. Sex soll ihrer Meinung nach vor allem der Fortpflanzung dienen und nur in der Ehe stattfinden. Abtreibung setzen sie mit Euthanasie gleich. 
Hinter dem Label der selbsternannten „Lebensschützer:innen“ steht ein Zusammenschluss aus diversen Organisationen der sogenannten „Lebensrechtsbewegung“. Diese wurde in vergangenen Jahren von Teilen der CDU/CSU, AfD und von bekennenden Rechtsextremen unterstützt. Auch das Erzbistum Köln ist tief in die Organisationsstruktur eingebunden. Internationale Vertreter dieser Bewegung nehmen Euthanasie- und Holocaustvergleiche vor. Aber auch die bundesdeutschen Märsche zeigten mit Mottos wie „Ja zum Leben – für ein Europa ohne Abtreibung und Euthanasie“, wofür sie stehen. 
Auch wenn sie sich mit ihrem diesjährigen Motto einen gemäßigteren Anstrich geben wollen, stehen das gleiche Weltbild und die gleiche Konsequenz für Betroffene ihrer „Lebensschutzmaßnahmen“ dahinter: Einschränkung der körperlichen Selbstbestimmung bezüglich der Gebärfähigkeit und Sterbehilfe und direkte Verbindungen oder Anschlussfähigkeit zu antisemitischer, rassistischer, nationalistischer, Frauen- und LGBTI*-feindlicher Ideologie.
Sie geben sich als familienfreundliche Lebensschützer:innen, fordern jedoch die Kontrolle über weibliche und queere Körper und nehmen damit bedrohte Lebensrealitäten und letztlich Tode billigend in Kauf. Sie spitzen den gesellschaftlich ohnehin prekären status quo selbstbestimmter Reproduktion ins Unerträgliche zu. Damit bilden sie eine Scharnierfunktion innerhalb des antifeministischen Rollbacks und des rechten Kulturkampfes. 
 
Dagegen stellen wir uns als Bündnis ProChoice Köln mit aller Entschlossenheit: Marsch für das Leben nerven, stören, verhindern! Für ein selbstbestimmtes Leben!

Es gibt 1000 Mouhameds! Sie verdienen Gerechtigkeit!

Der Solidaritätskreis Justice4Mouhamed ruft für den 12.08.2023 zu einer bundesweiten Gedenkdemonstration in Dortmund, anlässlich der sich jährenden Tötung Mouhamed Lamine Dramés durch die Polizei, auf. Den Aufruf könnt ihr hier lesen.
Wir haben die Freund*innen vom Solikreis für eine Veranstaltung am 25.7. 19 Uhr im Raum für Alle (Genoveva Str. 94, Köln-Mülheim) eingeladen.

Für die Demo gibt es zwei Zugtreffpunkte jeweils 11:30:
Köln HBF, Bahnhofvorplatz
Köln Messe/Deutz, Ottoplatz.

Erinnern heißt kämpfen!