Gestern “OXI!” jetzt “Weitermachen!”

Gestern Abend hingen wir alle vor den Live-Tickern und erlebten erleichtert das „OXI“ im griechischen Referendum. Erleichtert deshalb, weil bei einem „JA“ die Unterwerfung Griechenlands, als Sinnbild Europas, unter die deutsche Verzichtsethik namens Austerity noch tiefer in Stein gemeißelt worden wäre. Gestern Abend erlebten wir nichts weniger als die erste entschiedene Zurückweisung der Alternativlosigkeit von Austerity in Europa.

Nach mindestens fünf Jahren unhinterfragbarem und brutalem Spardiktats, Kürzens mit Berliner Handschrift und Brüsseler Stempel, kann man von einem historischen Tag sprechen. Der Lack der EU-Krisenpolitik ist ab, sie gilt vielerorts als gescheitert. Endlich.
Und um dem produktiv beizusteuern, gilt es jetzt erst recht den Verrat an der eigenen Nation weiter voranzutreiben.

Die große Frage lautet nun: Wie geht es weiter? Die Beantwortung dieser Frage wird sich nun ziehen, über Wochen, Monate, vielleicht Jahre. Was Merkel, Schäuble, Juncker und Tsipras besprechen und worauf sie sich einigen werden, darüber haben wir keinen Einfluss. Was aber sicher ist die Brisanz und das unfreiwillig richtig gewählte Datum unseres Beyond Europe Camps (18. bis 25. August in Chalkidiki), das nun innerhalb einer völlig neuen und sehr turbulenten Situation stattfindet.

An den Stränden und an den Bergen Chalkidikis werden wir, neben dem konkreten Kampf gegen kapitalistische Zurichtung von Mensch und Natur vor Ort, nun noch stärker die Perspektive Europas, seiner Bewegungen und der Überwindung seiner Zumutung von kapitalistischen Fratze thematisieren – und das passendweise im Land, das durch sein „OXI“ stark zu dieser Situation mit beigetragen hat.

Wir empfehlen euch deshalb: Plan your Holidarity with us!

OXI hin oder her – so oder so brauchen wir für dieses Camp leider noch die Ware Geld. Daher möchten wir euch alle ganz herzlich zur nächsten  „Aesthethik und Zerstörung“ (Ä&Z) in der LUX93 einladen, woran auch wir beteiligt sind. Ein Teil der Einnahmen wird direkt in die Camp-Organisation fließen.

Zwei Tage später geht es weiter mit einer Veranstaltung, wo wir mit zwei Genoss_innen aus Griechenland gemeinsam über die Lage vor Ort diskutieren und nochmal direkt hören werden, warum wir alle vom 18.08-25.08. nach Chalkdiki sollten.

22.4. Stoppt das Morden an Europas Mauern!

Kundgebung: 22. April, 17:30 Uhr Domplatte, Köln

Kurzaufruf des Antifa AK

Mit Entsetzen und Trauer blicken wir in diesen Tagen auf die mehr als tausend neuen Toten in Europas größten Friedhof, dem Mittelmeer. Wut erfüllt uns beim Gedanken an Frontex, der institutionalisierten Mörderbande der EU, die Tag für Tag flüchtende Menschen auf hoher See in den Tod treibt.

Während europaweit Politiker*innen systematisch „Schlepperbanden“ für das strukturelle Elend verantwortlich machen wollen, gilt es das Übel der Abschottung mit seinen tödlichen Folgen endlich an der Wurzel zu packen: Das kalkulierte Massaker, der in Kauf genommene Massenmord sind Außeneinsatz und der hässlichste Ausdruck jener Politik, die auch die BRD mit Dublin 2, Asylrechtsverschärfungen und Aktionen wie „Mos Maiorum“ im Inneren organisiert. Repression und Produktion von Angst: auf das sich niemand traut auch nur daran zu denken, „illegal“ nach Europa zu fliehen.

Doch Hunger, Vertreibung und Krieg – systematisch von europäischem Boden mitproduziert – wirken stärker als das offene Meer und Zäune. Den Zusammenhang von globaler kapitalistischer Ausbeutungs- sowie Zerstörungswut und Flucht aus den am schlimmsten betroffenen Gebieten in für sichere befundene Gebiete im Westen bringt ein Ausdruck aus dem refugee strike in Berlin auf den Punkt: „We are here because you destroy our countries“.

Durch Anteilnahme an diesem Staat und unserer Untätigkeit, mal offen mal versteckt, haben wir mit dem Unrecht direkt zu tun. Die Augen vor dem Sterben im Mittelmeer zu verschließen ist nichts anderes als Beihilfe zum Mord.

Für die diejenigen, die es hierhin schaffen, ist das Problem noch lange nicht gelöst, sie werden von rassistischen Institutionen aber auch Mobilisierungen auf der Straße betroffen und angegriffen; in jüngster Zeit von jenen Reaktionären von HoGeSa und Pegida, die eine offene Gesellschaft völlig unverblümt im Keim bekämpfen wollen.

Die mörderische Flüchtlingspolitik Europas und der BRD fußt auf dem Prinzip der Inwertsetzung und Nützlichkeit von Menschen. Die Folgen sind grauenhaft und werden es bleiben, wenn nicht grundlegend etwas geändert wird, oder sich der bürgerliche Staat nicht an seine eigenen Regeln hält. Dann wird Europa, zynischerweiseweise Friedensnobelpreisträger, immer mehr Menschen auf dem Gewissen haben. Das dürfen wir nicht zulassen.

Die einzige kriminelle Schlepperbande ist und bleibt die Bundespolizei!

Am 22.April auf die Straße:

Fähren statt Frontex!
Fight Fortress Europe!

Zum Weiterlesen:

Antirassistisch und Antifaschistisch ins neue Jahr

Der Januar startet in Köln mit drei wichtigen Aktionen:

Montag, 5. Januar: Pegida? Läuft nicht in Köln
Infos auf gegenrechts.koeln
Treffpunkt um 17:30 Uhr an der Ecke Siegesstrasse/Mindenerstrasse in Köln-Deutz

Mittwoch 7. Januar, Gedenkdemo: Oury Jalloh – Das war Mord!
Aufruf und Infos

Dienstag, 20. Januar, Gemeinsam zum NSU-Prozess nach München: Keupstraße ist überall!
Infos: keupstrasse-ist-ueberall.de

Wir sehen uns auf der Straße.

16.12. Völkische Verbindungen – Beiträge zum deutschnationalen Korporationsunwesen in Österreich

Dienstag, 16. Dezember 2015:
Asta Café, Universitätsstraße 16b, 50937 Köln, Deutschland

Broschürenpräsentation und Mobilisierung gegen den „Akademiker-Ball“ 2015

60 Mal fand jährlich Ende Jänner/Anfang Februar der inzwischen auch über die Grenzen Österreichs bekannte Burschenschafter-Ball als Ball des Wiener Korporationsrings (WKR), einem Dachverband deutschnationaler, national-liberaler und extrem rechter wiener Burschenschaften, Corps und Landsmannschaften statt, seit 1987 sogar in den Festsälen der Hofburg, einem dem repräsentativsten Gebäuden Österreichs. Continue reading

Gegen die Innenministerkonferenz 2014!

Im Dezember trifft sich die Innenministerkonferenz in Köln.

Die diesjährige IMK steht im Kontext einer geopolitisch brisanten Lage. Während der religiös fundamentalistische „Islamische Staat“ in Syrien und Irak mit brutalsten und mörderischen Mitteln die Macht erobern will und dadurch tausende Menschen fliehen müssen, spielt Deutschland eine tragende Rolle in der Abschottung Europas gegen Flüchtende und Migrierende.

Unsere Haltung zu den Punkten die auf der Innenministerkonferenz verhandelt werden ist klar: Grenzen überwinden, PKK-Verbot aufheben!

Ein breites Bündnis aus kurdischen, antirassistischen und linken Gruppen ist am Start. Zusammen werden wir am 6. Dezember gegen Abschottung und Repression auf die Straße gehen.

BündnisaufrufMaterial