Marx – Welcome back?

Die Marx-Herbstschule geht in die zweite Runde. Nachdem wir im letzten Jahr die “Resultate des unmittelbaren Produktionsprozesses” aus den Manuskripten des Kapitals diskutiert haben, soll dieses Jahr vom 20.-22. November daran anschließend der II. Band in Auszügen auf dem Plan stehen, ergänzt durch Passagen aus der neuen MEGA-Ausgabe. Diskutiert werden die zentralen Begriffe des Zirkulations- und Kreislaufprozesses des Kapitals. Das insgesamt dreitägige Seminar soll ein weiterführendes Angebot an all diejenigen sein, die bereits eine erste Bekanntschaft mit der Marxschen Kapitalismuskritik gemacht haben und mindestens den ersten Band schon gelesen haben.

Veranstaltet wird die Herbstschule von der Marx-Gesellschaft e.V., dem Berliner Verein zur Förderung der MEGA-Edition, der Rosa-Luxemburg-Stiftung, der Hellen Panke und von TOP B3rlin in Kooperation mit dem Umsganze-Bündnis. Die Herbstschule findet wieder in den Räumen der Rosa-Luxemburg-Stiftung im Haus des Neuen Deutschland, Franz-Mehring-Platz 1 statt. Die Teilnahme ist kostenlos. Anmelden könnt ihr euch unter mail at top-berlin.net. Den genauen Ablaufplan des Seminars und die Textgrundlagen bekommt ihr nach eurer Anmeldung per Mail zugeschickt.

Deutschlandwahn in der Popkultur

Eine Veranstaltung des Antifa AK Köln und der Kommunistischen Gruppe Bochum in Zusammenarbeit mit dem Automatentreff Mülheim

7. Juli 2009, Mülheim, 20 Uhr, Autonomes Zentrum Mülheim / Ruhr (Auerstrasse 51)

Deutschlandwahn in der Popkultur

mit Roger Behrens

Um zu verdeutlichen, dass Popkultur in Deutschland nicht anders strukturiert ist als der gesellschaftliche Mainstream, brauchte es keinen Samy Deluxe. Popkultur zeichnet gesellschaftliche Diskurse um Volk, Heimat und Nation nach und spiegelt dabei ebenso die verschiedene Nationalismen in Deutschland wider. Besangen Mia noch ein besseres neues Deutschland, so beschwören Peter Heppner und Paul van Dyk mit »Wir sind Wir« die völkische Einheit Deutschlands.

Popkultur bezeichnet jedoch insgesamt die Kultur im Kapitalismus, einschließlich einer bestimmten ideologischen Struktur des entwickelten Kapitalismus. Diese Ideologie der Popkultur –Popideologie – besteht genau darin, was Adorno und Horkheimer auch über die Kulturindustrie sagten.

Kultur wird genauso zur Ware gemacht, wie jedes andere Gut. Die Kunst ist ebenso ihr Teil wie die Sportschau, und es ist nur die Stellung der Einzelnen in Produktion und Konsumption, die darüber entscheidet, wo die kulturelle “Heimat” liegt. Die Hochkultur füttert sich aus der Massenkultur und es ist eben diese Massenkultur, die Adorno und Horkheimer in der 1940ern beschrieben, die heute zwischen Popkultur und Massenkunst neu bestimmt werden muss: Als Stand der kapitalistischen Produktionsverhältnisse.

Kultur ist ein Name für das Problem, das sich Kapitalismus nennt.

Stauffenberg – „Sinnstifter“ der deutschen Nation?

17. Juni 2009, Köln,19:30 Uhr,

Alte Feuerwache (Melchiorstr.3 in Nähe Ebertplatz)

mit NevergoinHome (Berlin) & Autonome Antifa [F] (Frankfurt a. Main)

Der Film “Valkyrie” von Regisseur Bryan Singer hat nicht nur in Deutschland zu erneuten Debatten um die Attentäter des 20. Juli 1944 geführt. Die Figur Stauffenberg steht beispielhaft für das zweite Standbein im Kampf um die Deutung der deutsche Vergangenheit, neben dem Opferdiskurs, der sich um das Leid der Deutschen während Vertreibung und Bombardierungen dreht.

Die Deutschen sollen von ihrer kollektiven Schuld entlastet werden, damit sich die Bundesrepublik als gleichberechtigter Teil der Anti-Hitler-Koalition darstellen kann. Das Gedenken an den 20. Juli verfolgt u.a. den politischen Zweck, die Geschichte umzuschreiben, die Nachkriegsordnung zu überwinden und die internationale Handlungsfähigkeit Deutschlands sicherzustellen.

Die Berliner Gruppe nevergoinhome wird in einem Inputreferat über die Bedeutung von nationalen Helden und Myten, die Diskurse, in denen diese auftauchen, und welche Zwecke und Bedeutungen diese haben, eingehen – und was das alles mit Nationalismus zu tun hat.

Die Frankfurter Gruppe Antifa F wird in ihrem Inputreferat darlegen, wie aus den wiederkehrenden Bedrohungslagen gesellschaftlicher Konkurrenz sich die Ideologie nationaler Schicksalsgemeinschaft klassenübergreifend als vermeintlich vorpolitische und außerökonomische Anspruchsgrundlage auf Solidarität und staatliche Fürsorge in der Not entwickelt.

Im Anschluss an die Inputreferate besteht die Möglichkeit die Frage nach der Bedeutung nationaler Geschichtsrituale nachzugehen.