Am 27.11.2017 luden wir gemeinsam mit dem AStA zu einer Veranstaltung zum Thema „Den Rechtsruck aushalten lernen!?“ mit den Gästen Jutta Ditfurth und Jan (NIKA Pressesprecher).
Audiomitschnitt der Veranstaltung:
Vor einem Publikum von 300 Besucher*innen wurde erläutert, welche wichtige Rolle die Medien für den Aufstieg der AfD spielten und immernoch spielen, welcher letztendlich im Einzug offen faschistischer Politiker in den Bundestag seinen traurigen bisherigen Höhepunkt fand. So ist die Etablierung der menschenverachtenden Positionen dieser Scheisspartei im öffentlichen Diskurs kaum ohne die Schützenhilfe diverser Talkshows, Podien und anderer Beiträge zu denken, die sich mit dem Voranschreiten des gesamtgesellschaftlichen Rechtsrucks ebenso häuften, wie die teilweise grotesk anmutende Hatz gegen radikal Linke Positionen und antifaschistische Interventionen gegen die AfD.
Nachdem zur Einstimmung ein kleiner filmischer Beitrag mit den zweifelhaften Highlights hierzu gezeigt wurde, verdeutlichten die Referent*innen in ihren Beiträgen mehrfach, dass nicht MIT völkischen FaschistInnen zu reden sei, sondern ÜBER sie. Nach dieser Maßgabe haben wir gemeinsam mit anderen Antfaschist*innen in den vergangenen Jahren gleich zwei öffentliche Auftritte von AfD-Vertretern verhindern können: Sowohl beim antirassistischen Birlikte Fest, als auch an der Universität hatten Konrad Adam bzw. Marcus Pretzell keine Möglichkeit, ihre Hetze zum Besten zu geben. Wenn wir Podien blockieren, zu denen AfD VertreterInnen eingeladen sind, nehmen wir ihnen damit den Raum für ihre reaktionäre Propaganda, welche bereits jetzt fatale Konsequenzen hat. Durch die sich im Rechtsruck entfaltende Stimmung werden Menschen massiv bedroht. Mit Menschenfeinden ist kein Dialog zu führen, sie sind zu bekämpfen.
Auch an der Uni Köln zeigte sich also der fatal falsche Umgang medialer Akteure mit der AfD: Verantwortlich für die geplante Podiumsdiskussion mit u.a. Marcus Pretzell zeichnete sich die „Kölner Studierendenzeitung“, deren Redaktion nach Verhinderung der Veranstaltung in beleidigter Manier nicht nur uns mangelndes Demokratieverständnis vorwirft, sondern gerade die letzten Monate versucht, gegen konsequenten Antifaschismus generell und unsere Gruppe im speziellen Stimmung zu machen.
Während andere Hochschulzeitungen sich mit der Einführung von Studiengebühren für nicht-EU-Ausländer*innen oder der geplanten Wiedereinführung der Anwesenheitspflicht unter der schwarz-gelben Landesregierung auseinandersetzen, scheint die KSZ kein spannenderes Thema zu kennen, als unsere Arbeit. Im Dezember will die Redaktion eine Schwerpunktausgabe veröffentlichen, zu der sie uns auch eine Interviewanfrage geschickt haben, welche sich (wie auch Jutta Ditfurth anmerkte) wie eine Bewerbung für den Verfassungsschutz liest.
So lauten die Fragen unter anderem „Wie steht ihr zum Verfassungsschutz?“ oder „Wer sind die Mitglieder*innen des Antifa AK“ etc. Ähnliche Fragen stellten sie auch an alle im Studierendenparlament vertretenen Gruppen und versuchten auch bei der Initiative „Keupstraße ist überall“ Informationen über uns einzuholen.
Wer als Verantwortliche*r eines mehr oder weniger meinungsbildenden Mediums in Zeiten brennender Flüchtlichsheime, tödlicher Grenzen und einer faschistoiden Partei im Bundestag seine Hauptaufgabe im Kampf gegen Antfaschist*innen sieht und sich für die „investigative“ Arbeit hierzu für Wenig zu schade ist, der macht sich mittelbar mit rechten Akteuren gemein.