Gegen religiösen Fundamentalismus & Antisemitismus in Köln-Kalk! Für ein Leben vor dem Tod!
4.Juli 2011, 18:00 Uhr, Köln, Kalk-Post (U-Bahn Linien 1 und 9) Facebook Event Link
Am 4. Juli findet am Landgericht die Berufungs-Verhandlung im Prozess gegen den Piusbruder-Bischof Richard Williamson statt. In einem Interview im schwedischen Fernsehen in der Sendung Uppdrag granskning („Auftrag Nachforschung“) hatte Williamson am 1. November 2008 in einem Priesterseminar in Zaitzkofen bei Regensburg unter Berufung auf den pseudowissenschaftlichen Leuchter-Report die Existenz von Gaskammern geleugnet und behauptete, im Zweiten Weltkrieg sei kein einziger Jude vergast worden.¹
Im April verurteilte das Amtsgericht Regensburg den Pisbrüder-Bischhof wegen Holocaust-Leugnung zu einer Geldstrafe von 10.000 Euro. Richard Williamson wollte sich diesen „Maulkorb“ (kreuz.net) nicht bieten lassen und ging in Berufung. Derweil musste sich Williamson von drei Verteidigern trennen. Sein letzter Rechtsanwalt Norbert Wingerter sah keine Chance auf einen Freispruch, da Williamson meint vor Gericht „…man könnte den Holocaust in Zweifel ziehen.“ (kreuz.net) Bereits 1989 bestritt Williamson bei einer Predigt anlässlich einer Heiligenmesse im kanadischen Sherbrookedie Vergasung von Juden im Vernichtungslager Auschwitz undbehauptete, der Holocaust sei eine Erfindung der Juden.
Piusbruderschaft– a fucking bloodhound gang
Die am extrem rechten Rand des Katholizismus   angesiedelte  „Piusbruderschaft“ verließ in den 1980er Jahren den offiziellen Kurs des  Vatikans und begann eigene Strukturen aufzubauen. Die  Gruppierung  hetzt in ihren Pamphleten gegen Homosexuelle, Abtreibungen, Muslime und  emanzipatorische Bestrebungen. Der Gründer der „Piusbruderschaft“,  Erzbischof Marcel Lefebvre, fiel immer wieder durch Predigten auf, in  denen er die Militärjunta von Argentinien und die Diktatur in Chile  unter Augusto Pinochet als vorbildliche Regierungen bezeichnete.  Mitglieder der obskuren Bruderschaft äußerten sich in der Vergangenheit  vermehrt antisemitisch, antimuslimisch und homophob. Die  Piusbruderschaft lehnt wie Benedikt XVI. die weltliche Öffnung der  katholischen Kirche im Rahmen des Zweiten Vatikanischen Konzils ab. Der  „Priesterbruderschaft“-Gründer Lefebvre wurde 1991 zu einer Geldstrafe  wegen rassistischer Äußerungen und  Anstiftung zum Rassismus verurteilt.  Er hatte unter anderem behauptet, dass Muslime keine „richtigen  Franzosen“ sein könnten. Kontakte der „Piusbrüder“ zur extremen Rechten  sind dabei keineAusnahmen, sondern Regel. So zelebrierten Priester der  Bruderschaft am 15. August 1989 in Saint-German l‘ Auxerrois  einen„Gottesdienst“ bei einer großen Veranstaltung von Le Pens Front  National.
Auch die örtliche „Priesterbruderschaft“ fiel schon negativ wegen Kontakten zur extremen Rechten auf. Ende 2008 sprach der in Köln lebende „Priesterbruder“ Joseph Intsiful bei einer Kundgebung der selbsternannten „Bürgerbewegung pro Köln“. Neue Anhänger rekrutiert die „Priesterbruderschaft“ beispielsweise im Umfeld der NPD. In Regensburg ließ sich vor einigen Monaten Willi Wiener, Bruder des Kalker „Pro Köln“- Bezirksvertreters Markus Wiener, von der „Priesterbruderschaft“ bekehren und trat aus der NPD aus. Wiener war Kreisvorsitzender der örtlichen NPD, schon 2010 war Willi Wiener bei einer Veranstaltung der „Priesterbruderschaft“ im bayrischen Zaitzkofen gesehen worden.
 „Fresst mehr Antisemiten!“
Das Bündnis für ein Leben vor dem Tod nimmt die Berufungsverhandlung zum  Anlass gegen religiösen Fundamentalismus, Holocaustleugnung und
Antisemitismus in Köln-Kalk zu demonstrieren. Religiöser   Fundamentalismus ist nur eine Variante eines reaktionären Angriffs auf  das gute Leben. Gegen Antisemitismus, Sexismus, Homophobie und den  ganzen anderen Scheiss – Für die befreite Gesellschaft und die  Emanzipation der Individuen aus all ihren Zwängen!
4.Juli 2011, 18:00 Uhr, Köln, Kalk-Post (U-Bahn Linien 1 und 9)
Im Anschluss an die Demo findet im AZ Köln ein babylonischer Umtrunk statt.
¹http://svtplay.se/v/1413831/uppdrag_granskning/webbextra__langre_intervju_med_williamson