Aufruf zum Frauen*kampftag (8. März 2015)

Aufruf und Diskussionsstand des Antifa AK Köln:

There is an alternatve!

Patriarchat und Heteronormativität bilden ein Schweinesystem, dass es abzuschaffen gilt

Der Feminismus ist vorbei. Das sagen zumindest in Deutschland politische Akteure, Publizist*Innen und gesellschaftliche Randgruppen wie Spiegel Online Kommentatoren. Dies steht im Widerspruch zu den zahlreichen feministischen und antisexistischen Kämpfen in Europa, und denen, die im Rahmen von Befreiungsbewegungen wie in der Türkei, Ägypten oder Tunesien geführt werden.

So gibt es doch zahllose Aspekte, die diese Gesellschaft gerade aus feministischer Perspektive zum Schweinesystem machen.
Diese Kämpfe, wie auch die Strukturen gegen die sie sich richten sind nur nicht immer für alle sichtbar, und nicht alle besitzen die Empathie oder Bereitschaft diese zu sehen. Es gibt auch Kräfte, die solche Kämpfe aktiv behindern und feministischer Theorie und Praxis feindselig gegenüber stehen. Eine solche Haltung gilt es von linksradikaler Seite als reaktionär und antifeministisch zu kritisieren und zurückzudrängen.

Geschlecht als Lebensform

Nicht nur Geschichte wird von den Menschen und keinem höheren Wesen oder Mächten gemacht.
Geschlecht als Ideologiepaket aus biologischer Zuschreibung, Sexualität, sozialen Rollenbildern und Belohnungs- und Sanktionierungsmechanismen ist eine Realität, wenn auch eine konstruierte.

Gegen die sozialdemokratischen, linksautoritären, wirtschaftsliberalen, rechtsradikalen bis „fortschrittlichen“ Kräfte, die die Zweigeschlechtlichkeit in diesen Tagen verteidigen gilt es eine Gesellschaft durchzusetzen, die das Leben verschiedener Geschlechter ohne Angst möglich macht. Dass die Setzung von heterosexueller Männlichkeit und Weiblichkeit als Norm vorherrschend ist, beweist nicht ihre Natürlichkeit sondern die historische und brutale Durchsetzung der eingeschränkten Ordnung von Geschlecht. In Deutschland und Österreich ist dieser Zustand nicht zuletzt der gesamtgesellschaftlichen Durchsetzung völkischer Ideologie, welche immer auch Frauen fest in eine passive, zum Pflegen, Sorgen, Gebären also Reproduzieren, verdammte Rolle zwängte. Weitere Ursachen sind der Vernichtungspolitik des Nationalsozialismus zu schulden, denn viele der Forschenden zur Vielgeschlechtlichkeit waren jüdisch.

Geschlecht und die Kämpfe um seine Definition,Deutung und Formen sind kein Nebenprodukt dieser kapitalistischen Gesellschaft sondern eine gesellschaftliche Ordnung, die tief bis in jede Pore vordringt. So wie nahezu alles unter dem Verwertungsdrang, der Warenförmigkeit und dem staatlichen Zugriff steht, sind auch die staatlichen Gesetze, Moralvorstellungen und ökonomischen Positionen zutiefst von den Privilegien und Diskriminierungen, die mit dem eigenen Geschlecht einhergehen, geprägt. Die Kritik an den herrschenden Verhältnissen darf also nicht bei den Manifestierungen dieser sexistischen und patriarchalen Gesellschaft aufhören, sondern muss diesen Zuständen die Grundlage entziehen. Die Ordnung der Geschlechter steht in einer Wechselwirkung mit Staat und Kapital und gilt es somit abzuschaffen.

Männliche Dominanz

Mit dem Fortschritt von feudaler zu kapitalistischer Gesellschaft, also der formalen Abschaffung des persönlichen Herrschaftsverhältnis von Königen,Fürsten und anderem Adel über ihre Bauern und der Durchsetzung der Verwaltung einer Gesellschaft von „freien“ Bürger*innen durch einen Nationalstaat, haben sich auch die Geschlechterverhältnisse zu einem modernen Patriachat transformiert.

In Familie, Arbeit, kultureller und politischer Teilhabe sowie dem öffentlichen Raum wird Männern* aber immernoch mehr Macht, Raum und Gehör zu teil.
Die Gesellschaft wie wir sie kennen wird seit Jahrhunderten, wenn auch nicht bruchlos, andozentristisch geprägt, das bedeutet Männlichkeiten wurden als Norm gesetzt und somit der Mann* als Mittelpunkt der Welt gedacht.

Daraus resultiert unter anderem die Trennung von Arbeit in Produktion und Reproduktion und Leben in privat und politisch. Die Arbeit in der Reproduktionssphäre, die immer noch maßgeblich von Frauen* unentgeltlich, unterbezahlt und oder illegalisiert verrichtet wird, ist weniger sichtbar und gewertet als die der Produktionssphäre, auf die sich traditionell der Fokus linker Kritik und Praxis richtet. So wird viel von einer Kollektivierung der Produktion und viel zu wenig von der Kollektivierung von Reproduktion, also zum Beispiel der Gemeinschaftliche Bewältigung von Pflege und dem Aufziehen und Versorgen von Kindern geredet.
Die Mechanismen einer von Andozentrismus und strukturellem Patriarchat geprägten Gesellschaft machen selbstverständlich nicht vor linker Bewegung oder Szene halt.

Durch die häufige Dominanz von Männern*, welche durch zahlenmäßige Überlegenheit, Redeverhalten und Ausschlüssen hergestellt und zementiert wird, kommt es oft dazu, dass Konflikte, die im vermeintlich Privaten der Aktivist*innen liegen unsichtbar bleiben oder gemacht werden. Die Trennung in Privat und Politisch ist, da wo sie strukturelle Gewalt und Macht verdeckt, abzulehnen.

Der gesamtgesellschafltlichen männlichen Dominanz, kurz Patriarchat ist es auch zu schulden, wie gewisse Definitionen ausfallen. Besonders im Diskurs um Gewalt, wird dies spürbar. In Medizin und Gesetz wird Gewalt definiert. Diese Definition wird bzw. wurde von Männern* gemacht. Daraus resultiert ,dass körperliche und geistige Verletzungen durch sexualisierte Belästigungen, Bedrohungen und Gewalt kaum gesehen und sanktioniert wird, sowie die Betroffenen wenig Unterstützung und Hilfe erfahren. Oft wird Frauen* die eigene Betroffenheit noch abgesprochen oder sogar vermeintlich positiv umgedeutet. So wird Feminist*innen häufig vorgeworfen sie schlügen aus sexualisierter Gewalt Kapital in Form von Macht. Die Motivation hinter dem Urteil welches sich viele progressive und aufgeschlossene Männer* darüber erlauben, was zum Beispiel „nur ein Hallo“, ein „blöder Spruch“, ein Anrempeln oder -grabschen, oder „schon“ Gewalt sei, muss nicht immer antifeministischer Natur sein, es kann auch schlicht und einfach fehlende Empathie oder Naivität sein.
Das Ergebnis ist aber immer eine Fremdbestimmung über einen gesellschaftlichen Mechanismus, von dem man selbst nicht betroffen ist.
Daher sind Konzepte wie Definitionsmacht und mit Frauen* parteiische Haltungen als Ablehnung der etablierten, paternalistischen (Nicht-)Bestimmung von Sexismus und sexualisierter Gewalt konstitutiv für eine Linke Bewegung, die sich einer gesamtgesellschaftlichen Emanzipaton verschrieben hat. Denn weder Frauenfeindlichkeit, sexualisierte Gewalt noch ihre Fremdbestimmung machen vor Linker Szene halt.

Geschlechterverhältnisse im Handgemenge

Schon immer gab es kämpfende Frauen*. Und genau so lang wie es kämpfende Frauen* gibt, gibt es auch die fehlende Solidarität durch ihre Genossen und Gefährten. Von den Partisan*innen und Rotarmist*innen, die ihr Leben für den Kampf gegen die Deutschen riskierten oder gaben und später verleugnet und in die Küche verwiesen wurden, über Feminist*innen, die von den kommunistischen Parteien mit ihren Forderungen auf die hypothetische Revolution vertröstet wurden, bis heute hat das Entwerten und der Verweis auf das vermeintliche Miteinbeziehen von Frauen* in der Linken Tradition. Doch wie steht es eigentlich jetzt in der Krise, wo soziale Bewegungen zusammenrücken wie lange nicht mehr, um die Verknüpfung zwischen dezidiert antikapitalistischen und feministischen Protesten?
Aus der kapitalistischen Krise Europas gehen schließlich nicht nur große Teile der südeuropäischen Bevölkerung und Migrant*innen als Verlierer*innen hervor, sondern auch jene, die im Niedriglohn und Reproduktionssektor arbeiten, die mit Care-Arbeit ihren Lohn verdienen. Besonders diese Lohnarbeiter*Innen sind länderübergreifend von Kürzungen, Kündigungen, Erhöhung der Arbeitsstunden und Intensität, kurz Prekarisierung betroffen. Besonders hart trifft diese Krise Care-Arbeiter*innen, die aufgrund von gesellschaftlichem und institutionellem Rassismus eh schon deprivilegiert sind.

Doch unter diesem Teil der Austerität leiden nicht nur die arbeitenden Frauen selbst, sondern auch die Menschen die von Care-Arbeit maßgeblich profitieren: Wir Alle. Der Angriff auf den Care-Sektor trifft also auch Jede*n der oder die pflegebedürftig ist, im Krankenhaus liegt, Kinder zur Welt bringt (also wieder Frauen*), etc.

Doch neben der Krisenverwaltung sind Frauen* weiteren politischen Angriffen ausgesetzt. Rechte von AfD bis NPD fordern eine Rückbesinnung auf die Frau* als Hausfrau um Arbeitsplätze für Männer zu schaffen. Frauen* sollen sich also zusätzlich zu der im Haus verrichteten unbezahlten Arbeit noch finanziell abhängig von ihrem vermeintlichen (Ehe)Mann* machen: Die Kleinfamilie als Keimzelle des Kapitalismus.

Doch auch andere Aspekte eines selbstbestimmten Lebens stehen unter Beschuss. Einige EU-Staaten führen weiterhin oder wieder restriktive Abtreibungsgesetze ein, die nicht nur die Selbstbestimmung sondern die Körperliche Unversehrtheit selbst einschränkt und massiv verletzt.
Gegen diesen antifeministischen Backlash [1] bzw Zustand gehen tausende in Spanien und Irland auf die Straße, größtenteils Frauen. In England und Deutschland fanden 2014 Streiks von Hebammen statt, welche auch von den sich in Behandlung befindlichen Schwangeren unterstützt wurden1 und in Griechenland protestierten Tausende Putzfrauen gegen die Sparmaßnahmen der Regierung, die sich in massenhaften Entlassungen äußerten.

Während im Mainstream als kämpferische Frauen* „lediglich“ die kurdischen Kämpfer*innen rezipiert werden, die in ihrem existenziellen Kampf Djihadisten zur Hölle schicken sind es unter anderem diese Proteste die im Zuge der Solidarisierung mit sozialen Kämpfen mit in den linksradikalen Fokus genommen werden müssen.

Über Europa hinaus darf auch nicht vergessen werden, dass eben nicht nur im Krieg gegen den IS, sowie der grundsätzlichen Organisierung der kurdischen Gebiete Frauen* eine große Rolle spielen. So wirken auch die feministischen Patroullien in den Aufständen in Ägypten, die Proteste gegen das islamistische Regime im Iran, seien es Demonstrationen gegen die bestialischen Säureangriffe auf Frauen* oder der alltägliche Kampf gegen Sittenwächter*innen um das wenige Zentimeter verrückte oder gar abgelegte Kopftuch oder die Gulabi-Gang in Indien, die als Bewegung gegen die alltägliche Gewalt an Frauen vorgeht immer wieder in große Bewegungen hinein, prägen Aufstände und führen ihren Antisexistischen und Feministischen Kampf auf ganzer Linie. Doch bei aller Begeisterung und Solidarität für diese Kämpfe dürfen die ganz alltäglichen Konflikte, die Frauen* auch in Deutschland führen, nicht aus den Augen verloren werden.

Sexismus und Heteronormativität

Geschlecht wird nicht luftleeren Raum gemacht. Es reicht nicht auf die konstruierte Verfasstheit von Geschlecht zu verweisen, denn aus der Einteilung von Menschen in Männer* und Frauen* folgen auch Lebensrealitäten. Diese Lebensrealität bedeutet,unter anderem, dass aufgrund der selbst oder fremdbestimmten weiblichen Identität Zugänge erschwert werden, das Handeln und Wirken geringer wertgeschätzt, und der eigene Körper der ständigen Bewertung und körperlichen Zugriffs durch Männer* ausgesetzt ist. Weltweit sind Frauen* Gewalt durch Belästigung,sexualisierter Gewalt und Vergewaltigung ausgesetzt. Dieser Zustand kann sich in kriegerischen Konflikten bis ins unermessliche steigern, findet aber vom Broadway New Yorks, über die Straßen Perus bis zu deutschen U-Bahnen und Wohnungen überall statt-Immer.

Eng verknüpft mit der verbalen und körperlichen Gewalt gegen Frauen* , wobei die Grenzen so fließend wie ihre Folgen sind , ist die Zementierung der Heteronormativität im Alltag.

Ein Ausbruch aus den Rollenbildern wird auf allen Ebenen sanktioniert. Trans* und Queere Lebensentwürfe sind dem ständigen Angriff durch Gesetze und Menschen die sich als „Gender-police“3 aufspielen, ausgesetzt. Wer nicht in die Vorstellung von Mann/Frau/Hetero passt wird schnell genau so zur Zielscheibe von meist männlichen Aggressoren wie Menschen die als Frauen* gelesen werden. Weiterhin wird so ein gesellschaftliches Klima erzeugt welches besonders Menschen die nicht männlich oder weiblich „passen“ marginalisiert, in die Ecke treibt und oft in die Selbsttötung drängt4. Weil in Sexismus, Homosexuellen und Trans Feindlichkeit viele Parallelen liegen, werden Kämpfe dagegen oft von FLTIQ*’s gemeinsam gedacht und geführt. Die Abwehr solcher Angriffe wird oft auch in linksradikalen Zusammenhängen nicht gesehen oder einer unsolidarischen Bewertung aus männlicher Sicht heraus unterzogen. Hiermit hängt auch der Blick auf Militanz in linker Szene zusammen. So wird in linker Szene meist eine Milizanz diskutiert und rezipiert die von organisierten Aktionen und Demos ausgeht. Feministische bzw Antisexistische Militanz wird aber meist im Alltag ausgeübt, zum Beispiel bei der Abwehr von Angriffen oder der Bekämpfung von Raumnahme durch Männer*. Dass dies nicht gesehen wird ist weiterhin der weitgehenden Trennung von Politischem und Privaten geschuldet.

Mit einer solchen (queer)feministischen Alltagsmilitanz5 gilt es sich jedoch genau so zu solidarisieren wie mit anderen direkten Aktionen. Eine solche einseitige Betrachtung einer linken Praxis oder Begrifflichkeit findet sich auch in dem Bestrebungen nach einem „Recht auf Stadt“ oder der Fragestellung „Wem gehört die Stadt“. Dabei geht es meist lediglich um Eigentumsfragen oder die Ökonomisierung des öffentlichen Raums und weniger darum, dass das Bewegen in diesem Raum für viele Menschen angesichts von rassistischen, sexistischen , homosexuellen und transfeindlichen Zuständen schlichtweg eine Zumutung ist. Die Selbstbestimmung und Unversehrtheit des eigenen Körpers zu verteidigen und Sexistische sowie Homosexuellen und Transfeindliche6 Gewalttäter zu verdrängen ist ein direkter und vermittelbarer militanter Kampf der im Alltag der Städte geführt wird. Die Lücke die oft zwischen FLTIQ* Aktivist*innen und Antifa Aktivist*innen klafft sollte in einem Schulterschluss überwunden werden, der Einsicht in eigene Privilegien und tatkräftiger Unterstützung ohne Bevormundung mit einschließt.

Ich möchte Teil einer wirklichen Bewegung sein

Die kapitalistische Gesellschaft ist keine bloß ökonomische Angelegenheit. Sexismus ist nicht etwas was nur irgendwie mit den ökonomischen Zwängen mitwirkt sondern entspringt der strukturell-patriachalen Verfasstheit der Gesellschaft.

Die Kämpfe gegen diese gesellschaftliche Organisierung von Staat, Nation und Kapital in ihrer Patriachalen und Zweigeschlechtlichen Verfasstheit lassen sich nicht in einen abstrakten Kampf gegen den Kapitalismus zusammenfassen, mit dem Sexismus und Rassismus von allein verschwinden würden. Die ökonomische und auf Ausbeutung beruhender Organisation des hässlichen Lebens greift aber zahnlos mit der uralten patriarchalen Herrschaftsstruktur und den daraus entspringenden Diskriminierungen in einander. Deshalb müssen diese verschiedenen Kämpfe von einer Bewegung geführt werden, die es Ernst mein mit einer linksradikalen Kritik und Praxis. Wenn wir Teil dieser einen Bewegung sein wollen, die ihrem Anspruch einen kommunistischen Kampf zu führen gerecht wird, die es ernst meint damit, alle Verhältnisse umzuwerfen, in denen der Mensch ein erniedrigtes, ein geknechtetes, ein verlassenes, ein verächtliches Wesen ist, müssen wir die Totalität dieser strukturellen Gewalt und Machtverhältnisse anerkennen und Schulterschlüsse mit antirassistischen, antisexistischen und feministischen Genoss*innen vorantreiben. Die Konsequenz daraus ist nicht nur das Hinterfragen des eigenen Handelns sondern auch all jene zu konfrontieren die diese Verhältnisse in juristischen und moralischer Gesetzgebung zementieren wollen sowie auf der Straße in die Tat umsetzen.Diese Vollstrecker gilt es anzugreifen, denn es gibt eine Alternative zu Patriachat und Kapital!

Feminismus statt Schweinesystem – Für den Kommunismus!
Setzen wir auf eine radikale Offensive – Making Feminism A Threat.
Linksradikaler Block auf der Demonstration zum Frauen*kampftag 2015

8. März | 13 Uhr | Rosa-Luxemburg-Platz | Berlin“
http://makingfeminismathreat.blogsport.eu/

[0] Backlash=Rückschlag
[1] http://www.weareplanc.org/midwives-on-strike-oct-13/#.VMt7T98k4sr
[2] Street Harrasment bezeichnet die systematische Belästigung der Frauen im öffentlichen Raum ausgesetzt sind. Es reicht von „Begrüßungen“ und Pfiffen, die meist als „catcalling“ bezeichnet werden, bis zu offen sexualisierten Kommentaren und Drohungen
[3] Bei einer Umfrage erklärten 41 Prozent der amerikanischen Transsexuellen, sie hätten bereits versucht, sich das Leben zu nehmen – in der Gesamtbevölkerung liegt die Selbstmordversuchsrate bei 1,6 Prozent.
[4] Militanz die in linker Szene meist diskutiert und rezipiert wird geht oft von organisierten Aktionen und Demos aus. Feministische bzw Antisexistische Militanz wird aber meist im Alltag ausgeübt, zum Beispiel bei der Abwehr von Angriffen oder der Bekämpfung von Raumnahme durch cis-Männer. Dass dies nicht gesehen wird ist unter anderem der weitgehenden Trennung von Politischem und Privaten geschuldet.
[5] Das Konzept der Heteronormativität hängt eng damit zusammen: Durch Heterosexualität wird der Erhalt der Spezies, daraus folgend der gesellschaftlichen Normen und letztendlich des Systems sichergestellt. Es ist ein binäres System, welches nur „männlich“ – „weiblich“-“hetero“ zulässt.