VA // Sarrazin und anderer Scheiss: Vortrag des Antifa AK in Aachen

Seit Anfang April läuft unsere regionale Frühjahrskampagne “Die Deutsche Normalität – Ein Potpourri aus Scheisse!” zum Thema Rassismus und Sozialchauvinismus.

Die ersten Termine sind nun passé: Naziaufmarsch in Stolberg und Rechtspopulist*innen Sause in Köln – beide Events wurden erheblich behindert, wobei wir unsere inhaltliche Position im gewünschten Maße nach Außen tragen konnten. Weitere Infos dazu findet ihr auf antifa-ak.org.

Als nächstes steht ein größeres Kaliber vor der Tür. Am 25. Mai kommt niemand geringeres als der „Taburbrecher No. 1“ nach Aachen, um seine Hiobsbotschaft seines Buches zu verbreiten: „Deutschland schafft sich ab!“ porpagiert Thilo Sarrazin in der Mayerschen Buchhandlung der Aachener Innenstadt. Dabei wird er vermutliche Hunderte Interessierte belästigen – und das geht nicht ohne uns! Sowohl auf der Straße, als auch in wohlgepflegter Diskussionsrunde.
Ein Bündnis aus Aachen und Köln ruft zeitgleich zu Thilos Gala zu einer antirassistischen Kundgebung vor der besagten Buchhandlung in Aachen auf. Es wird einen Zugtreffpunkt aus Köln geben. Aufruf der Veranstaltung „Sarrazin Halt’s Maul“, genaue Dates und aktuelle Infos gibt’s auf http://keinraum.blogsport.de
Zusätzlich referieren wir vom Antifa AK Köln über unsere Kampagne und den Zusammenhang von Rassismus, Sarrazin, Sozialchauvinismus und demokratischem Normallvollzug.

Im Mittelpunkt steht dabei die Frage nach der deutschen Normalität.Nicht integriert oder nicht integrierbar sind diejenigen, welche sich nicht am Arbeitsmarkt verkaufen konnten und dann noch so frech sind und nicht die Füße stillhalten. Das gilt für „integrationsunwillige Migrant_innen“ ebenso, wie für „faule“ Hartz IV Empfänger_innen, die nicht bei allen Maßnahmen sofort spuren, die ihnen aufgezwungen werden. Der altbekannte, völkische Rassismus erfährt eine Transformation: nicht die „Abstammung“ im Sinne biologischer bis ethnischer Herkunft, sondern im Sinne „kultureller Gepflogenheiten“ muss herhalten zu Erklärung der Frage, warum gerade Menschen mit Migrationshintergrund in der Konkurrenz regelmäßig unterliegen. Zudem ist man sich einig darüber, dass auch im „eigenen Kulturkreis“ eine „Mentalität der Arbeitsunwilligkeit“ herrscht, die es sich spätrömisch-dekadent in der sozialen Hängematte gemütlich macht. Dass dieser perverse Rassismus und Sozialchauvinismus als Menschenfreundlichkeit durchgeht, sagt alles über die faktisch objektive Menschenfeindlichkeit des entwickelten Kapitalismus aus. Aber ob Demokrat*in oder Rechtspopulist*in – beide tanzen rund um ihr goldenes Kalb einer nationalen Leistungsgemeinschaft, deren Zwängen sich ein jede*r zu opfern hat.

Infoveranstaltung des Antifa AK

Wann? 20.Mai 2011, 20 Uhr
Wo? Infoladen Aachen, Stephanstr. 24