Redebeitrag auf der heutigen Kundgebung wegen #Hanau

In der Keupstraße, dem Ort des NSU-Nagelbombenanschlags und des “Anschlags nach dem Anschlag”, also der systematischen Täter-Opfer-Umkehr durch Staat und Öffentlichkeit, haben sich heute über 500 Menschen spontan versammelt um den Opfern des des Naziterrors von Hanau zu gedenken, sowie ein kämpferisches Zeichen gegen die Brandstifter in Politik und Medien zu senden.

In den Redebeiträgen z.B. von KON-MED oder des Tribunal ‚NSU-Komplex-auflösen‘ wurden klare Verbindungslinien vom Rechtsterrorismus zum tagtäglichen Rassismus und dem Rechtsruck der letzten Jahre gezogen. Alle waren sich einig: Solche Taten fallen nicht vom Himmel.

Unser Redebeitrag:

Gestern Abend wurden in Hanau bei Frankfurt am Main aus rassistischen Motiven neun Menschen in zwei Shisha Bars ermordet und sechs weitere verletzt. Wir stehen hier in Trauer und Solidarität mit den Angehörigen und Betroffenen dieses Anschlags. Wir stehen hier in Solidarität mit allen, denen solche Anschläge zeigen sollen: Ihr seid hier nicht willkommen.

Denn es sind eben nicht Alle mit solchen Anschlägen gemeint, wie es heute verschiedene PolitikerInnen sagten, sondern Menschen die nicht in ein bestimmtes rassistisches Bild passen.

Die Menschen in Hanau wurden von einem Rechtsterroristen erschossen, der seine Tat mit rassistischen Vernichtungsphantasien begründete. Dass bei solch klar rassistischen Motiven jetzt wieder Thesen von einem vermeintlich verwirrten Einzeltäter verbreitet werden, zeigt, dass das Problem des Rechten Terror in Deutschland immer noch nicht gesehen werden will, bzw. unter den Teppich gekehrt wird. Wenn der Attentäter jetzt offiziell als verwirrter Einzeltäter dargestellt wird, sollte der Staat erklären können, warum dieser mehrere Waffen legal besitzen konnte. Weiterlesen

24.8. Solidarität mit allen Geflüchteten – Deutschland halt‘s Maul

#Heidenau nicht unkommentiert lassen!

Antirassistische Demonstration | Montag, 24.08.2015 | 18 Uhr | Rudolfplatz

In den letzten drei Tagen eskalierte ein losgelassener Rassist_innen-Mob in der deutschen Kleinstadt Heidenau (bei Dresden). Nahezu ungestört von der Polizei, versuchten sie Geflüchtete, die in einem leerstehenden Baumarkt untergebracht wurden, zu bedrohen und angreifen. Einzig die zum Schutz der Geflüchten angereisten, antifaschistischen Aktivist_innen waren mit einer kleinen Gruppe bereit sich den Menschenfeinden entgegenzustellen.

23 Jahre nach dem Pogrom in Rostock-Lichtenhagen sorgen sich nun wieder deutsche Politiker_innen um das Ansehen dieses Landes. Allein die Sorge um den Ruf Deutschlands in dieser Situation ist Ausdruck der rassistischen Zustände, die als Ängste dargestellt werden. Das Problem sind nicht die „Ängste“ der Deutschen, das Problem sind nicht die geflüchteten Menschen, die einen unfassbar beschwerlichen Weg hinter sich bringen müssen um die Mauern der Festung Europa zu überwinden, das Problem sind die rassistischen Zustände. Weiterlesen