Es gibt 1000 Mouhameds! Sie verdienen Gerechtigkeit!

Der Solidaritätskreis Justice4Mouhamed ruft für den 12.08.2023 zu einer bundesweiten Gedenkdemonstration in Dortmund, anlässlich der sich jährenden Tötung Mouhamed Lamine Dramés durch die Polizei, auf. Den Aufruf könnt ihr hier lesen.
Wir haben die Freund*innen vom Solikreis für eine Veranstaltung am 25.7. 19 Uhr im Raum für Alle (Genoveva Str. 94, Köln-Mülheim) eingeladen.

Für die Demo gibt es zwei Zugtreffpunkte jeweils 11:30:
Köln HBF, Bahnhofvorplatz
Köln Messe/Deutz, Ottoplatz.

Erinnern heißt kämpfen!

Die Proteste in Frankreich

2. Juni 2023 19 Uhr
Naturfreundehaus Kalk

Die politischen Verhältnisse in Frankreich sind stark polarisiert. Sowohl in der sozialen und politischen Linken als auch auf Seiten der extremen Rechten brach sich eine erhebliche Mobilisierungsdynamik Bahn, wobei diese sich „links“ – zumindest derzeit – wesentlich weniger in Wahlverhalten, sofern es sich aus Umfragen ablesen lässt, niederschlägt als auf der Gegenseite. Umgekehrt waren Linke und Gewerkschaftsmitglieder in Streiks und Demonstrationen sowie spontanen Versammlungen unter freiem Himmel präsent, in denen organisierte Rechte anzutreffen waren.

Seit Anfang diesen Jahres fanden bislang dreizehn Massendemonstrationen gegen die, in der ersten Januarhälfte durch die Regierung von Staatspräsident Emmanuel Macron verkündete, Rentenreform statt. Bei der Veranstaltung wollen wir über die politischen Hintergründe der Rentenreform, aber auch über die Proteste und die drohende Gefahr von rechts ins Gespräch kommen. Wer ging in den letzten Monaten in Frankreich auf die Straße, aus welchen Gründen und mit welchen Auswirkungen? Kann man bislang vom Erfolg oder von der Niederlage einer der widerstreitenden politischen Kräfte ausgehen? Lässt sich der politische Vormarsch der extremen Rechten ausbremsen, was wird diesbezüglich versucht? Wie lauten die Perspektiven auf der linken Seite?

Bernard Schmid ist Publizist, Anwalt und Journalist in Frankreich und hat einige Jahre für die Gewerkschaft CGT gearbeitet. Er schreibt auch für verschiedene deutsche Zeitungen, u.a. für „Analyse & Kritik“, „ND“ und den „Freitag“.

 

Utopieverlust bei den Grünen – Vom Ökosozialismus der 1980er zum Ökoliberalismus heute. Vortrag mit Alexander Neupert-Doppler

5. Juni 2023 19 Uhr
Hörsaal XII Uni Köln

Während in Teilen der Klimagerechtigkeitsbewegung darüber diskutiert wird, ob es im Kapitalismus überhaupt einen sinnvollen Umgang mit der Klimakrise geben kann, warnt die gesellschaftliche Rechte vor einem drohenden Ökosozialismus.
Diese Auseinandersetzungen sind nicht neu. Was waren die ökosozialistischen Utopien, die in den 1970er Jahren heiß diskutiert wurden? Welche Rolle spielten dann in den 1980ern die Grünen, die sich spätestens in den 1990ern von jeglichem Ökosozialismus distanzierten? Welche Relevanz haben ökosozialistische Ideen heute?
Über alle drei Fragen wird an diesem Abend vorgetragen und beraten werden.

Dr. Alexander Neupert-Doppler ist zurzeit Vertretungs-Professor für Philosophie an der Hochschule Düsseldorf und lehrt im Sommersemester Politische Theorie an der Universität Osnabrück. Von ihm erschienen Büchern zu den Widrigkeiten des Staatsfetischismus (2013), zu Möglichkeiten der Utopie (2015), historischen Gelegenheiten (2019), der Notwendigkeit von Organisation (2021) und zur Dringlichkeit des Ökosozialismus (2022).

Vortrag: Der Rechtsruck ist nicht vorbei – Über die Rolle und Zukunft der extremen Rechten in Europa

Vortrag mit dem Journalisten John Malamatinas

15. Mai 19 Uhr
Hörsaal XVIII Uni Köln

Rassismus, Protektionismus und Nationalismus sind seit jeher Markenzeichen praktisch aller rechten Parteien in der EU – und diese Kräfte finden sich inzwischen in fast allen Mitgliedsstaaten. Mit der Ablehnung von Einwanderung und Rufen nach Verschärfung des Asylrechts, nicht zu letzt durch die Migration der letzten Jahre mit Höhepunkt 2015 verursacht durch Krieg und Krisen, ist die parteipolitische extreme Rechte in Europa groß geworden. Vorreiter war in dieser Richtung der Rassemblement National (früher Front National) in Frankreich, mit seiner Chefin und eventuell zukünftigen Präsidentin Frankreichs Marine Le Pen. Ihre Partei steht exemplarisch für den inszenierten Wandel und angeblicher Modernisierung extrem Rechter Parteien. Wichtiger aber ist ihr Beitrag in der politischen Diskursverschiebung und der Eröffnung der Möglichkeit für Technokraten aller Art, von Macron in Frankreich bis Mitsotakis in Griechenland, ihre autoritäre Seite voll zu entfalten. Nicht nur Rechtskräfte in den Mittelmeerstaaten und Osteuropa reiten mittlerweile erfolgreich auf dieser Welle, auch skandinavische Parteien wie die »Schwedendemokraten« oder die »Wahren Finnen«. Dass die Rechtsparteien mit ihrem Kurs »Ausländer« und »fremde Kräfte« zu Sündenböcken für die Verwerfungen des Neoliberalismus zu machen, an Zustimmung gewinnen, hat dabei europaweit die gleichen Ursachen. Die Frage die bleibt ist kann diese extreme Rechte, wie aktuell in Italien, auch regieren? Und wenn nicht, reicht sogar nicht schon ihr Beitrag zu einer EU der autoritären Ländern?

Communize Care – Wege aus der Krise der Reproduktion! Vortrag mit eklat Münster am 5.4. Uni Köln

05.04.2023 @ 19:30 Uhr Hörsaal XII Uni Köln

Welche Rolle spielt Reproduktions- und Carearbeit im Kapitalismus? Was bedeutet eigentlich die Ökonomisierung des Gesundheitswesens? Was sind Global Care Chains und wie verbinden sich Neokolonialismus und die kapitalistische Abwertung von Sorgearbeit? Warum wird Carearbeit in den meisten Fällen überhaupt nicht entlohnt und wie könnte Pflege in einer besseren Welt aussehen?
Diese und weitere Fragen sollen im Vortrag “Communize Care – Wege aus der Krise der Reproduktion” beantwortet werden. Außerdem stellt sich für uns die Frage, welche Rolle die (radikale) Linke in Arbeitskämpfen im Care-Sektor einnehmen kann. Hierzu schildern die Genoss:innen von Eklat ihre Erfahrungen, die sie am Uniklinikum in Münster während des 77-Tage langen Streiks sammeln konnten. Denn die vergangenen Erfolge der Arbeitskämpfe in NRW und der Berliner Krankenhausbewegung, wie auch aktuelle und künftige Entlastungskämpfe wie zum Beispiel in Marburg und Gießen unterstreichen die Notwendigkeit einer Unterstützung politischer Kämpfe im deutschen Pflegesektor.