FEMINISTS FIGHT BACK: FUNDIS ZUR HÖLLE JAGEN!

Vortrag & Barabend mit der Gruppe eklat (Münster)

25.08.23 19 Uhr
Alte Feuerwache (Offener Treff)

Am 16. September findet der sogenannte „Marsch für das Leben“ zum ersten Mal in Köln statt. Unter dem Motto „Marsch für das Leben“ werden christliche Fundamentalist:innen, Ultrakonservative, knallharte Abtreibungsgegner:innen, Faschist:innen und Burschenschaftler durch Köln marschieren. Mit ihrer als „Gebets- und Trauermarsch“ getarnten Demonstration wollen sie nicht nur gegen das Selbstbestimmungsrecht schwangerer Menschen hetzen. Die unerträgliche Leier ist bekannt. Sie propagieren reaktionäre Vorstellungen von Geschlecht, Sexualität und Familienleben: Queere Identitäten werden abgelehnt, Homosexualität und alle Formen des Begehrens abseits der heterosexuellen Zweierbeziehung verachtet. Sex solle vor allem der Fortpflanzung dienen und nur in der Ehe stattfinden. Damit sind sie eine wichtige Komponente des antifeministischen Rollbacks und des rechten Kulturkampfes.

Was sich um diese Märsche abspielt, ist nicht nur unerträglich, sondern auch brandgefährlich. Antifeministische Praxen stellen schon jetzt eine reale Bedrohung für Betroffene dar. Die erreichten Errungenschaften emanzipatorischer und feministischer Kämpfe sind keine Selbstverständlichkeit und müssen verteidigt werden. Doch Proteste, die sich allein auf deren Verteidigung konzentrieren, rücken die gegenwärtige Gesellschaft in ein Licht, das sie nicht verdient hat. Konsequente feministische Praxis richtet sich daher nicht nur gegen reaktionäre und antifeministische Bewegungen, sondern auch gegen den bürgerlichen Staat und die kapitalistische Produktionsweise, gegen die tiefverwurzelten patriarchalen Strukturen und die heteronormative Gewalt. Eine der stärksten Kräfte, die für eine Gesellschaft kämpfen kann, in der alle ohne Angst verschieden sein können und der sich gegen regressive Tendenzen einsetzt, ist der Feminismus.

Unsere leidenserprobten Genoss:innen von eklat Münster werden uns daher einen Einblick in einen möglichen feministisch-kämpferischen Gegenprotest geben: Seit vielen Jahren ist Münster Austragungsort des 1.000-Kreuze-Marsches, in der katholisch-konservativen Stadt laufen seit jeher die organisatorischen Fäden einer deutschland- und europaweiten Hetzkampagne gegen Frauen, schwangere Menschen und Queers zusammen. eklat Münster kommen mit ihrem Vortrag zu uns nach Köln und zeigen profeministische Protestformen gegen diesen rechtskonservativen Haufen auf und welche Lehren und Tipps sie aus den letzten Jahren gesammelt haben – dazu gehört auch die Thematisierung massiver polizeilicher und staatlicher Repression gegen diverse Antifaschist:innen auf den Gegendemonstrationen.

Haltet euch unbedingt Freitag den 25. August frei: Ab 19 Uhr wird der Mobi-Vortrag in der Alten Feuerwache (Offener Treff) gehalten. Im Anschluss könnt ihr mit uns am Tresen auf das Ende des Patriarchats anstoßen. Wir freuen uns auf euch!

GEGEN CHRISTLICHE FUNDAMENTALIST:INNEN UND RECHTE IDEOLOGIE // 16.09.2023 // 13 Uhr // Heumarkt

Feminismus in die Offensive

Was zur Hölle?! Am 16. September findet erstmals in Köln der „Marsch für das Leben“ statt. Unter dem Motto „Einzigartig. Leben wagen“ wollen christliche Fundamentalist:innen, Ultrakonservative, Abtreibungsgegner:innen, Burschenschaftler und Faschist:innen durch die Kölner Innenstadt laufen. Dieselben Akteure haben in den letzten Jahren versucht, ihre Märsche vor allem in Münster und Berlin zu etablieren. Dabei sind sie mitunter auf erfolgreiche Blockaden gestoßen. Nun wollen sie in Köln Fuß fassen. Mit ihrer als „Gebets- und Trauermarsch“ getarnten Demonstration wollen sie insbesondere gegen das Selbstbestimmungsrecht schwangerer Menschen hetzen. Sie propagieren reaktionäre Vorstellungen von Geschlecht, Sexualität und Familienleben: Queere Identitäten werden abgelehnt, Homosexualität und alle Formen des Begehrens abseits der heterosexuellen Zweierbeziehung verachtet. Sex soll ihrer Meinung nach vor allem der Fortpflanzung dienen und nur in der Ehe stattfinden. Abtreibung setzen sie mit Euthanasie gleich. 
Hinter dem Label der selbsternannten „Lebensschützer:innen“ steht ein Zusammenschluss aus diversen Organisationen der sogenannten „Lebensrechtsbewegung“. Diese wurde in vergangenen Jahren von Teilen der CDU/CSU, AfD und von bekennenden Rechtsextremen unterstützt. Auch das Erzbistum Köln ist tief in die Organisationsstruktur eingebunden. Internationale Vertreter dieser Bewegung nehmen Euthanasie- und Holocaustvergleiche vor. Aber auch die bundesdeutschen Märsche zeigten mit Mottos wie „Ja zum Leben – für ein Europa ohne Abtreibung und Euthanasie“, wofür sie stehen. 
Auch wenn sie sich mit ihrem diesjährigen Motto einen gemäßigteren Anstrich geben wollen, stehen das gleiche Weltbild und die gleiche Konsequenz für Betroffene ihrer „Lebensschutzmaßnahmen“ dahinter: Einschränkung der körperlichen Selbstbestimmung bezüglich der Gebärfähigkeit und Sterbehilfe und direkte Verbindungen oder Anschlussfähigkeit zu antisemitischer, rassistischer, nationalistischer, Frauen- und LGBTI*-feindlicher Ideologie.
Sie geben sich als familienfreundliche Lebensschützer:innen, fordern jedoch die Kontrolle über weibliche und queere Körper und nehmen damit bedrohte Lebensrealitäten und letztlich Tode billigend in Kauf. Sie spitzen den gesellschaftlich ohnehin prekären status quo selbstbestimmter Reproduktion ins Unerträgliche zu. Damit bilden sie eine Scharnierfunktion innerhalb des antifeministischen Rollbacks und des rechten Kulturkampfes. 
 
Dagegen stellen wir uns als Bündnis ProChoice Köln mit aller Entschlossenheit: Marsch für das Leben nerven, stören, verhindern! Für ein selbstbestimmtes Leben!

Wieder verfügbar: Zur imperialen Dimension des automobilen Kapitalismus

UPDATE: Ihr könnt die Broschüre gegen Versandkosten auch bei Black Mosquito bestellen.
UPDATE (April 2023): Die gedruckte Version ist inzwischen leider vergriffen, wir arbeiten an einer neuen Auflage.
UPDATE (August 2023): Die neue Auflage ist jetzt verfügbar!
UPDATE (Oktober 2023): Now available in English.

Wenn das 9-Euro-Ticket eines gezeigt hat, dann, dass wir es mit einer Mobilitätskrise zutun haben. Während die Sprit-Preise explodieren und der öffentliche Nahverkehr in der Realität nur in den Ballungsräumen nutzbar ist, hat die Auto-Industrie die scheinbare Lösung längst parat: E-Mobilität. Beinahe geräuschlose und scheinbar emissionslose Karossen sollen der Absatzkrise der Industrie genauso Abhilfe verschaffen wie den mörderischen Konsequenzen, welche die Automobilität auf das Klima hat. Warum das nicht einmal die halbe Wahrheit ist, möchten wir in dieser Broschüre diskutieren. Dafür haben wir uns zunächst mit der Frage beschäftigt, wo und unter welchen Umständen die Rohstoffe gewonnen werden, die für den Umbau der Industrie nötig sind. Im Anschluss daran haben wir uns die Frage nach globaler Arbeitsteilung gestellt und nachvollzogen, was gemeint ist wenn die Industrie von „günstigen Produktionsbedingungen“ spricht und wie es historisch zu ihnen gekommen ist. Danach haben wir uns mit der Frage befasst, warum gerade das deutsche Auto-Kapital auf den afrikanischen Kontinent schielt und was das damit zu tun hat, dass Diesel-Autos auf neue Absatzmärkte gebracht werden müssen. Weil gesellschaftliche Schweinereien nur so lange bestehen können, bis sie jemand beendet, haben wir im letzten Kapitel einen Blick auf bereits geführte und noch zu führende Kämpfe gegen den automobilen Kapitalismus geworfen.

Zur imperialen Dimension des automobilen Kapitalismus – Broschüre als PDF

Die Broschüren könnt ihr bei uns per Mail unter antifa-ak-cologne@riseup.net bestellen. Falls ihr größere Mengen für Infostände etc. wollt ist das der beste Weg. Außerdem gibt es die Broschüren beim …umsGanze!-Zelt auf dem System Change Camp an diesem Wochenende in Hamburg, bei unserer Kino-Veranstaltung kommenden Mittwoch im Lichtspiele Kalk und hoffentlich bald an weiteren Orten!