Redebeitrag auf der Blockupy Warmup Demonstration

Redebeitrag des Antifa AK Köln zum Institut der deutschen Wirtschaft (IW) gehalten auf der Blockupy Warmup Demonstration am 11. Mai 2013.

blockupy warmup demo in köln

In der Krise des Kapitalismus wächst die Kritik am aktuellen Modell der globalen politischen Ökonomie. Es ist längst nicht mehr nur eine linke Erzählung, dass der Neoliberalismus so tief im Schlamassel steckt, wie wohl noch nie und abdanken muss. Je länger die Bundesregierung die Marschroute der brutalen Spar- und Kürzungsdiktate durch Europa peitscht, desto lauter werden offene Forderungen nach Alternativen; einige rufen den starken Staat an, damit dieser das Chaos des Marktes in Griff hält. Doch vor allem an der sog. europäischen Peripherie, wo die Menschen von der Austeritätspolitik am schlimmsten betroffen sind, wächst das Verlangen nach einer Veränderung im ganz großen Stil, nach einer Überwindung des Kapitalismus als solchen. Viele wissen sich nur noch in selbstverwalteten Strukturen und Arbeiter_innenräte zu helfen und finden dieses Konzept eigentlich ganz gut. Viele, und es werden täglich mehr, haben jedes Vertrauen ins Bestehende verloren und fordern ganz offen die Revolution. Weiterlesen

Fight Racism now! Egal ob in Solingen oder Berlin

Unmittelbar nach der deutschen Einheit führte eine rassistische Medien- und Gewaltkampagne zur Abschaffung des Grundrechts auf Asyl. Neonazis, unbescholtene Bürger und die etablierten Parteien zogen an einem Strang und verkündeten unisono, dass in Deutschland kein Platz mehr sei für Asylsuchende. Noch während des Pogroms von Rostock-Lichtenhagen vereinbarten CDU/CSU, FDP und SPD die Grundgesetzänderung. Am 26. Mai 1993 wurde schließlich der Grundgesetzartikel 16 gestrichen, der – als politisches Bekenntnis nach dem Nationalsozialismus –, allen “politisch Verfolgten” einen Rechtsanspruch auf Asyl eingeräumt hatte. Ersetzt wurde er durch den Abschiebe-Artikel 16a. Neonazis sahen sich bestätigt und feierten die Entscheidung drei Tage später mit einem Brandanschlag auf das Haus der Solinger Familie Genç. Dabei starben fünf Menschen: Hatice Genç, Hülya Genç, Saime Genç, Gürsün İnce und Gülüstan Öztürk. Vierzehn weitere wurden teils schwer verletzt.

Am 25. Mai finden deshalb in Solingen und Berlin antirassistische Demonstrationen statt.

Zugtreffpunkt aus Köln zur Demo in Solingen:
11:35 Uhr | Köln HBF | Gleis 1

Links:

So, wie es ist, bleibt es nicht. Veranstaltungsreihe zu Krise und Kapitalismus

asdKrise, Austerität und Konkurrenz bis in alle Ewigkeit. Das Ende der Geschichte? Wohl kaum. Aktuelle soziale Kämpfe in Europa bieten eine Chance, den als unhinterfragbar gepriesenen Kapitalismus auf breiterer Basis zu delegetimieren und andere, progressive sowie antiautoritäre Lebensformen anzusprechen. Sie birgt aber auch die Gefahr nationalistischer und rassistischer Eskalation. Deshalb braucht es eine Linke, die in soziale Bewegungen interveniert oder selbst welche anzettelt. Dazu müssen Widersprüche und Konfliktlinien im Kapitalismus überhaupt erst benannt und, wenn nötig, aus ihrer Unsichtbarkeit geholt werden.

Im Rahmen der regionalen Mobilisierung zu den Aktionstagen „Blockupy Frankfurt“ am 31.05 und 01.06.2013 organisieren daher wir, die Antifa Koordination Köln und Umland, die Interventionistische Linke Köln und der Antifa AK Köln (organisiert bei …ums Ganze!), eine Veranstaltungsreihe in Köln. Hierbei sollen verschiedene Ausdrücke und Aspekte der kapitalistischen Krise beleuchtet und kritisch diskutiert werden.

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Antikapitalistische Blockupy Warm-up Demonstration

plakat nrwAntikapitalistische Demo
Sa. 11. Mai 2013 ­- 16.00 Uhr
Köln, Vorplatz des Apostelnkloster (am Neumarkt)
Es gibt eine Alternative: Kapitalismus abschaffen!

Vor dem Hintergrund der autoritären Krisen- und Sparpolitik Deutschlands, die bereits in zahlreichen südeuropäischen Ländern zu Leid und Elend geführt hat, gilt es, europaweit agierende Institutionen endlich in den Fokus der Kritik zu rücken. Denn sie treffen die politischen und ökonomischen Entscheidungen, mit deren Konsequenzen die Menschen in ganz Europa leben müssen. Doch nicht nur in Frankfurt finden sich wesentliche Entscheidungsträger_innen und Verteidiger_innen der kapitalistischen Logik. So sieht sich auch das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln als „ökonomisches Think-Tank Deutschlands“, das auf „freies Unternehmertum, Wettbewerb und offene Märkte“ abzielt. Weiterlesen